Architekturobjekt 43 von 165
Heinze ArchitektenAWARD 2020: Sieger "Sonderpreis BIM"

Architekturobjekte

Heinze ArchitektenAWARD 2020: Sieger "Sonderpreis BIM"


The Cradle

40221 Düsseldorf, Speditionstraße 2

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HPP Architekten GmbH

'The Cradle' mit gastronomischer Nutzung am Wasser im Düsseldorfer Medienhafen. - The Cradle

© INTERBODEN/bloomimages

'The Cradle' mit Blick auf den Eingang von der Speditionstraße aus. - The Cradle

© INTERBODEN/bloomimages

'The Cradle' vom Hafenbecken aus gesehen. - The Cradle

© INTERBODEN/bloomimages

Service-Point für Mobilität im Erdgeschoss des 'The Cradles'. - The Cradle

© INTERBODEN/HPP

Hinter der charakteristischen Fassade mit rautenförmiger Holzstruktur des 'The Cradles' entstehen 6.600 qm Bürofläche. - The Cradle

© INTERBODEN/bloomimages

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HPP Architekten GmbH

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Speditionstraße 2, 40221 Düsseldorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

02.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

HPP Architekten GmbH

Zollhof 26

40221 Düsseldorf

Deutschland

Tel. +49 211 8384 – 136

pr@hpp.com

Bauherr

INTERBODEN Innovative Gewerbewelten® GmbH & Co. KG

Europaring 60

40878 Ratingen

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Knippers Helbig GmbH

Tübinger Straße 12-16

70178 Stuttgart

Deutschland

Energieberatung

Transsolar Energietechnik GmbH

Curiestraße 2

70563 Stuttgart

Deutschland

Verwendete Produkte

Eternit

Faserzementplatten

EQUITONE Geprüfte Ökobilanz nach ISO 14025

Schüco International

Fensterelement

AWS 90.SI+ C2C®- Silber zertifiziert

Schüco International

Pfosten – Riegelkonstruktion Fassade Staffelgeschoss

FW50+ C2C®-zertifiziert

Senso

Guss-Spachtelboden

Senso Floor Fusion C2C®-zertifiziert

Tarkett Holding

Teppichboden (z.B. Büroflächen)

AirMaster® C2C®-zertifiziert

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

30.700 m³

 

Bruttogrundfläche

10.200 m²

 

Nutzfläche

8.200 m²

 

Verkehrsfläche

780 m²

 

Wohnfläche

6.600 m²

 

Grundstücksgröße

1.250 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

HPP Architekten entwickeln gemeinsam mit dem Ratinger Projektentwickler INTERBODEN und den beteiligten Fachplanern ein innovatives und integrales Nachhaltigkeitskonzept und gestalten mit dem zwar vergleichsweise kleinen Projekt im Düsseldorfer Medienhafen dennoch ein neues architektonisches Ausrufezeichen. THE CRADLE macht sich dabei zum Ziel, zu einer Wiege für Innovationen zu werden und neue Impulse für die Zukunft des Bauens zu setzen. Ganz nach dem Kreislaufgedanken („von der Wiege bis zur Wiege“) werden entlang der Wertschöpfungskette zirkuläre Lösungen angestrebt und damit Werte erhalten, aber auch neu geschöpft. Bereits im Investorenwettbewerb wurde für das Projekt ein besonderes Nachhaltigkeitskonzept gefordert. Durch dieses formulierte Ziel der Stadt sowie die vertragliche Zusicherung und den entscheidenden Willen des Bauherrn zur Umsetzung nach dem Cradle to Cradle© - Konzept wurde die Basis für dieses innovative Projekt geschaffen. Die Umsetzung und die Gestaltung neuer Lösungen wird durch die integrale Zusammenarbeit der Architekten und Fachplaner sowie der Beratung durch die EPEA Internationale Umweltforschung ermöglicht.

Die ganzheitliche Umsetzung der Cradle to Cradle® - Ziele im Projekt ist dabei vielschichtig und komplex. Gegenüber den etablierten Systemen von Greenbuilding, die nach einem Punktekatalog final bewertet werden, ist bei THE CRADLE die Annäherung an diese Ziele als permanenter Prozess zu verstehen. Sowohl Bauherr als auch Architekten verstehen das Projekt daher als Labor: Neues wird ausprobiert, um regelhaft zu werden. Bewährte Lösungen müssen in Frage gestellt werden, neue Wege gegangen werden.

Beschreibung der Besonderheiten

ZIRKULÄRE LÖSUNGEN
 
THE CRADLE, in Elementbauweise (Holz-Beton-Konstruktion) konzipiert, wird zum Rohstofflager der Zukunft: Im Sinne der Circular Economy werden im Projekt Bauelemente reversibel verbunden, sodass sie nach Gebrauch wiederverwertet werden können. Für Demontage und Rückholfähigkeit der Materialien werden Bauteile von Fassade und Tragsystem leimfrei miteinander verbunden. Zusätzlich werden gesunde und vollständig recyclebare Bauprodukte verwendet oder gar beim Hersteller für ihre Lebensdauer geleast – THE CRADLE wird damit zum Materialdepot. Der „Material Passport“ verzeichnet alle verwendeten Materialien, was präzise Informationen über das verfügbare Depot sowie für einen späteren Rückbau liefert.
 
INTEGRALE HOLZFASSADE
 
Die charakteristische, rautenförmige Holzfassade des Gebäudes ist nicht nur identitätsgebend, sie vereint auch eine Vielzahl von Funktionen. Das innovative Holztragwerk entstand in integraler Zusammenarbeit mit den Tragwerksplanern Knippers Helbig und den Energieplanern von Transsolar. Die Fassade übernimmt Tragwerks- und Verschattungsfunktion sowie das natürliche Lüftungskonzept und bildet Loggien mit Blick auf das Wasser. Je nach Himmelsrichtung und städtebaulichem Kontext bildet sich die außenliegende Konstruktion unterschiedlich tief und ausgerichtet aus: Als effektiver, breiter Sonnenschutz oder mit reduzierter Tiefe. Damit ist ein Haus genau für diesen Ort entstanden.
 
MOBILITÄT
 
Neben der klimafreundlichen Bauweise ist das Mobilitätskonzept des Gebäudes richtungsweisend: Im Erdgeschoss wird eine Service-Point für Mobilität etabliert. Er ist Anlaufpunkt für alle Themen rund um die „Nachhaltige Mobilität“ mit einer auf die Verringerung des Verkehrsaufkommens im Medienhafen ausgerichteten Beratungs-, Marketing- und Kommunikationsstrategie. Hier wird den Gebäudenutzern sowie Quartiersanliegern ein primär auf E-Mobilität ausgerichtetes Angebot mit Ladestationen oder Car- und Bikesharing-Optionen zur Verfügung stehen. Über das Quartiersnetzwerk, die Service-App von Animus, werden Services und Informationen kommuniziert sowie Angebote im Hafen miteinander vernetzt.
 
SAUBERE ENERGIE
 
Zum Tragen kommt hier die dem Cradle to Cradle® - Prinzip grundlegende, innewohnende Positivität: Es geht um das Neudenken positiver Auswirkungen statt um die Reduktion negativer Einflüsse. Das Gebäude produziert nachhaltig saubere Energie, verbessert die Luft- und Wasserqualität und liefert damit einen positiven Beitrag für Mensch und Natur. Als Holzbau speichert das Gebäude Kohlenstoffdioxid und mit einer Photovoltaikanlage sowie Geothermie nutzt es regenerative Energien. Durch die Nutzung von Recyclingbeton werden natürliche Ressourcen geschont, Deponieraum gespart und die Herstellungsenergiebilanz des Baumaterials verringert.

Das Gebäude wurde mittels einer Lebenszyklusanalyse auf seine Umweltauswirkungen hin untersucht. Bereits im frühen Planungsprozess wurde großer Wert auf die ökologisch positiven Materialien, Konstruktionen und Energiekonzepte gelegt. Vor allem durch die Ausführung einer Holzhybridkonstruktion und des nachhaltigen Energiekonzeptes mit Photovoltaikelementen und der Fernwärmeversorgung mit einem Primärenergiefaktor von 0 konnte ein CO2-Fußabdruck (GWP) von lediglich 41,17 kgCO2/m²NGF über einen Nutzungszeitraum von 50 Jahren erreicht werden. Verglichen mit dem Referenzwert der DGNB für Bürogebäude entspricht dies einer Reduzierung von 34%. Die Konstruktion liegt dabei mit 7,48 kgCO2/m²NGF 20%, die Nutzung mit 33,61 kgCO2/m²NGF 37% unter dem Referenzwert.

Kollaboration
(Zusammenarbeit im Team)

Neben dem klassischen Planungsprozess werden in integraler Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen im Sinne des Kreislaufgedankens neue Lösungsansätze gesucht und ausprobiert. Eine dazu erstellte Maßnahmenmatrix erörtert Cradle to Cradle® - Prinzipien, teilt sie in Kategorien und katalogisiert den entsprechenden Prozess: Welche Maßnahmen sind angestrebt bzw. wurden umgesetzt und was ist im aktuellen Projektfortschritt deren Status Quo. Weitere Ideen und Maßnahmen für die nächsten Projektphasen werden außerdem skizziert und gesammelt. Die ganzheitliche Umsetzung der Cradle to Cradle® - Ziele im Projekt ist vielschichtig und komplex. Die Annäherung an diese Ziele ist als permanenter Prozess zu verstehen. Bewährte Lösungen müssen in Frage gestellt werden, neue Wege gegangen werden.
Grundlage für die integrale Zusammenarbeit ist u.a. der kontinuierliche Modell-Austausch im Projekt. Dieser dient einer konsequenten Fehlervermeidung und durchgängigen Transparenz zwischen den Planern. Zum Beispiel übernimmt der Statiker das architektenseitige Modell zunächst für seine Planungen. Im nächsten Schritt wird das Statik-Modell aufgrund der Komplexität der Untergeschosse wieder von den Architekten als Unterstützung und als wesentliches Instrument zur Schalplanprüfung hinzugezogen, indem beide Modelle übereinandergelegt werden. Die 3D-Fachplanung der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) wird mit dem Architektur-Modell verknüpft und in 3D (visuell) geprüft.

Digitalisierungsgrad, BIMObject-Modell, Visualisierung

THE CRADLE ist Teil eines Pilotprojektes, bei dem alle verwendeten Materialien in ein Materialkataster eingetragen werden. Der sogenannte „Material Passport“ liefert präzise Informationen über das verfügbare Depot sowie für einen späteren Rückbau. Diese Art von Katastierung bildet das Gebäude als werthaltiges Rohstoffdepot ab: Es gibt Auskunft über die Qualitäten der verbauten Materialien und somit über den nachweisbaren Restwert des gesamten Gebäudes und bietet gleichzeitig Potentiale einer positiven Wertentwicklung.
Für die Erstellung des Material Passports ist das Revit-Modell grundlegend, da es als Werkzeug für die entsprechende Massenberechnung durch den Bauphysiker/Aufsteller diente. Die digitale Verknüpfung des Revit-Modells mit dem erweiterten Bauteilkatalog liefert über den „Material Passport“ katastierte Informationen der verbauten Materialien. Bauteile sind entsprechend differenziert dargestellt (z.B. in Abhängigkeit der jeweiligen Oberflächen), haben eigene Bauteilnummern und sind mittels eines Hyperlinks mit dem Material Passport aktiv verknüpft.
Diese Informationen machen eine Auswertung hinsichtlich ökologischer Auswirkungen, Gesundheitsklassen, Dekonstruktions-Ratings, Recyclingfähigkeit oder Separierbarkeit möglich. Mit Herstellern können dann wiederum Rücknahmeverpflichtungen von Materialien (z.B. Teppich, Trockenbauwände) vereinbart werden, was aufgrund absehbarer Rohstoffverknappung an Bedeutung gewinnt.
Neben langfristigen Vorteilen der Verknüpfung des Material Passports mit dem Revit-Modell wird auch der aktuelle Planungsprozess bereits entscheidend unterstützt. So wird u.a. die Arbeit der TGA-Planung massiv vereinfacht: Mit „einem Mausklick“ kann das verlinkte Modell der TGA eingeblendet werden, um die verschiedenen Planungen zu prüfen und Informationen abzurufen.

Auszeichnungen

MIPIM/The Architectural Review Future Project Award 2018

ICONIC AWARD: Innovative Architecture 2018

Schlagworte

Cradle-to-Cradle, Holzhybridbau, Düsseldorf, Material Passport, Nachhaltigkeit, Big Open BIM, Kreislaufwirtschaft, Circular Economy, HPP Architekten

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 55

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Fernwärme

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

89,21 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

50 %

 

Warmwasser

7 %

 

Beleuchtung

13 %

 

Lüftung

16 %

 

Kühlung inkl. Befeuchtung

14 %

Weitere Dokumente zum Objekt

Objektdetails

Das Objekt im Internet

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