Architekturobjekte
The National Campus for the Archaeology of Israel
Mit freundlicher Unterstützung von ZinCo Dach-Systeme
Mit freundlicher Unterstützung von ZinCo Dach-Systeme
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Jerusalem, Israel
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
08.2017
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Beschreibung der Besonderheiten
Architektur als Sinnbild
Das Architekturbüro Moshe Safdie Architects LLC. plante den Gebäudekomplex auf einem Gelände von insgesamt rund 20.000 m² auf dem Museums Hill eingebettet in die topographischen Gegebenheiten. Die dortige Hanglage stellte per se eine Parallelität zur Archäologie dar. Schließlich erfolgt bei einer archäologischen Ausgrabung die Abtragung von Erdboden schichtweise, wir finden also auch mehrere Ebenen. So ist der Campus in insgesamt drei Ebenen angelegt, welche gleichsam wie Ausgrabungsschichten abfallen. Man betritt den obersten der drei Innenhöfe auf Straßenniveau und gelangt von diesem Eingangsplatz in die tiefer gelegenen Höfe und Gärten. Die Landschaftsarchitekten Shlomo Aronson Architects Ltd. waren beauftragt, außerdem einen Garten auf dem 1.600 m² großen Dach des untersten Gebäudes zu planen. Dieser Dachgarten bietet einen grandiosen 360-Grad-Blick über das Tal, die umliegenden Hügel sowie die kulturellen Sehenswürdigkeiten und das Regierungsgebäude der Knesset, des israelischen Parlaments.
Die den Innenhöfen zugewandten Gebäudefassaden tragen abschnittsweise silberne Metallpaneele, zum größten Teil jedoch Glas, um einen freien Blick auf die Artefakte zu gewähren. Die Außenfassaden bestehen aus Stein, was eine kühlere Raumtemperatur begünstigt und gleichzeitig die Struktur von Jerusalems felsigem Kalkstein wiederspiegelt.
Ein Schirmdach beschattet
Ein großes Schirmdach überspannt vollständig den oberen Gebäudeteil und verleiht dem gesamten Campus so eine einzigartige und sehr passende Identität, da dieses die zeltähnlichen Vordächer simuliert, mit denen archäologische Ausgrabungen beschattet werden. Gerade für die Innenhöfe und Glasfassaden bedeutet diese großräumige Verschattung wertvollen Schutz vor der heißen Mittelmeersonne. Gleichzeitig ermöglicht die Überdachung auch eine wetterunabhängige Nutzung der Innenhöfe für Ausstellungen oder Veranstaltungen über das ganze Jahr. Davon profitiert zum Beispiel der Mosaikhof, in dem große Mosaiken restauriert werden. Diese Ausstellung zeigt übrigens Mosaiken, von denen viele noch nie öffentlich gezeigt wurden.
Für das Schirmdach hatten die Architekten darüber hinaus noch eine weitere pfiffige Idee: das mittig vertiefte Dach leitet nämlich Regenwasser durch eine kreisrunde Öffnung weiter in den darunter liegenden Innenhof zu einem ringförmigen Wasserbecken. Sofern es regnet, erleben die Besucher also einen kleinen Wasserfall.
Ein Gründach für Spaziergänge
Das Dach des unteren Gebäudekomplexes lädt auf 1.600 m² zu gemütlichen Spaziergängen ein, zur Begegnung und Verschnaufpause oder auch zum Lesevergnügen im Freien – stets inklusive prachtvoller Aussicht.
Der Hauptweg aus rechteckigen Gehwegplatten schlängelt sich in leichten Bögen über das U-förmige Dach, gesäumt von üppiger Vegetation. Hier gedeihen trockenverträgliche und dem Standort angepasste Gräser und Stauden. In dieser teilweise bodendeckend, teilweise hüfthoch wachsenden Vegetation setzen die schlank aufragenden, säulenförmigen Zypressen im Zusammenspiel mit verschiedenen, schirmförmigen Laubgehölzen einzelne Akzente. Diese abwechslungsreiche Struktur wird zusätzlich begünstigt durch die unterschiedlichen Substrathöhen, die von 25 cm bis 80 cm im Bereich der Bäume variieren. Als Substrat wurde Perlit verwendet und eine regelmäßige Fertigation (flüssige Düngung über die Bewässerung) vorgesehen. Perlit ist vulkanisches Glas, das sich durch thermische Behandlung (+ 1.000 °C) in lockere, poröse Strukturen verwandelt und sowohl die Wasserspeicherkapazität als auch die Bodenbelüftung verbessert. Abgesehen vom verwendeten Substrat gewährleistet die richtige Technik im Untergrund, dass die Vegetation auch dauerhaft so wunderschön aussieht.
Die Technik unter dem Grün
Grundlage jeder Dachbegrünung ist eine fachgerecht ausgeführte Dachabdichtung, welche beim Neubau des National Campus bereits wurzelfest ausgebildet wurde. Auf dieser Basis startete der ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“ mit der Speicherschutzmatte, welche für mechanischen Schutz sorgt, außerdem Wasser und Nährstoffe speichert sowie den Trittschallschutz verbessert. Diese lose und mit 10 cm Überlappung verlegten Mattenbahnen schützen die Dachabdichtung auch vor Zug- und Scherkräften, wie sie im weiteren Verlauf der Bauausführung auftreten können.
Die nun anschließenden Drän- und Wasserspeicherelemente Floradrain® stellen das Kernstück im ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“ dar. Die rund 1 x 2 Meter großen Floradrain®-Elemente verfügen oberseitig über Mulden zur Wasserspeicherung, Diffusionsöffnungen und ein unterseitiges Kanalsystem, welches Überschusswasser sicher in die Dachabläufe leitet.
Dank der vollflächigen Verlegung ist die Dränage sowohl unter der Begrünung als auch unter den Gehbelägen durchgängig gesichert. Floradrain® weist außerdem hohe Druckstabilität auf, das ist wichtig für sämtliche Beanspruchungen während der Ausführung sowie für die geplanten Gehbeläge und das Gewicht der Intensivbegrünung.
Die Dränschicht im Begrünungsaufbau wurde mit dem Systemfilter abgedeckt, so dass keine Feinteile aus der darüber liegenden Substratschicht einschwemmen können. Auf diese Weise entsteht eine sogenannte filterstabile Dränschicht. Mit diesem ZinCo-Systemaufbau war die ideale Basis geschaffen für all die grünen Wünsche.
Um die Pflanzen stets ausreichend mit Wasser zu versorgen, ist in ariden Klimaten wie in Jerusalem eine Zusatzbewässerung natürlich unerlässlich.
Einladung nach Jerusalem
Mit dem National Campus for the Archaeology of Israel spricht die Altertumsbehörde IAA eine herzliche Einladung an alle aus, die sich für die Geschichte Israels interessieren. Den Architekten gelang mit der Gebäudearchitektur hier eine vielsagende Metapher zur Archäologie und die Gestaltung eines öffentlichen Raumes, der jede Gebäudeebene mit einbezieht. Gerade die Gartenanlage auf dem Dach spielt dabei eine wesentliche Rolle. Sie ist dank einem ausgefeilten Beleuchtungskonzept sogar in der Nacht faszinierender Anziehungspunkt für die Besucher.
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