Architekturobjekt 1 von 10

Architekturobjekte


The National Campus for the Archaeology of Israel

Mit freundlicher Unterstützung von ZinCo Dach-Systeme

The National Campus for the Archaeology of Israel liegt im Museumsviertel von Jerusalem. Sein 1.600 m² großer Dachgarten ist für die Öffentlichkeit zugänglich und betont das einladende Gesicht des Campus. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Die exponierte Lage des U-förmigen Dachgartens schenkt eine faszinierende 360°-Rundumsicht. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Einladung zum Verweilen im Schatten der Bäume. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Trockenverträgliche Gräserarten sind wesentlicher Bestandteil der Vegetation. Das große Schirmdach erinnert an die zeltähnlichen Vordächer archäologischer Ausgrabungen. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Die unterschiedlichen Pflanzungen verleihen dem Dachgarten eine abwechslungsreiche Struktur. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Ein Hauptweg schlängelt sich mitten durch das üppige Grün. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Die feingliedrigen Blütenstände der Schmucklilie in weiß und lila sind ein echter Blickfang. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Die Gräser zaubern ein bewegendes Bild im Wind. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Einfach zum Wohlfühlen: ein Garten für Entspannung und Begegnung. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Neben verschiedenen Laubgehölzen setzen die immergrünen, säulenförmigen Zypressen überragende Akzente. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Auch in der Nacht ist der Dachgarten einen Besuch wert und bietet einen beeindruckenden Blick auf Jerusalem. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Die beleuchteten Bäume strecken sich in den Nachthimmel. - The National Campus for the Archaeology of Israel

© Shlomo Aronson

Mit freundlicher Unterstützung von ZinCo Dach-Systeme

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Jerusalem, Israel

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

08.2017

Beschreibung

Objektbeschreibung

Jerusalem - heilige Stadt und Wiege dreier Weltreligionen, mit tiefer kultureller und geschichtlicher Bedeutung und der höchsten Museumsdichte pro Einwohner weltweit. Im westlichen Teil Jerusalems, im Viertel Givat Ram zwischen dem Israel Museum und dem Bible Lands Museum wurde The National Campus for the Archaeology of Israel gebaut. Der Campus ist Spiegel des offenen und bürgernahen Charakters der israelischen Altertumsbehörde IAA, die mit diesem Museum die kulturellen Schätze Israels für alle Menschen zugänglich und Archäologie erlebbar machen will. Ein 1.600 m² großer, öffentlicher Park ist auf dem Gebäudedach mit dem ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“ verwirklicht und unterstreicht das offene und einladende Gesicht des Museums.

Beschreibung der Besonderheiten

Die israelische Altertumsbehörde IAA (Israel Antiquities Authority) war bis 2012 in verschiedenen Gebäuden des Rockefeller Museums untergebracht. The National Campus for the Archaeology of Israel wurde ab 2006 mit dem Ziel gebaut, alle zentralen Verwaltungsbüros der IAA in einem Gebäudekomplex zu konzentrieren. Der Campus beherbergt die wertvollste Sammlung der archäologischen Schätze Israels und gibt lebendige Einblicke in die Archäologie, Ethnografie und Geschichte Israels. Hier befinden sich klimatisierte Archive, Galerien, Laboratorien, ein Bildungszentrum für Studenten und die Nationalbibliothek für Archäologie. Fast zwei Millionen Artefakte, darunter 15.000 Schriftrollenfragmente vom Toten Meer, sind dort konserviert. Die Relikte sind Hunderte und Tausende Jahre alt. Besucher können in den Laboratorien sogar am archäologischen Konservierungsprozess von neuen Ausgrabungsfunden teilnehmen, der bisher hinter den Kulissen stattgefunden hat. The National Campus for the Archaeology of Israel ist eine faszinierende Attraktion für Besucher aus dem In- und Ausland.

Architektur als Sinnbild
Das Architekturbüro Moshe Safdie Architects LLC. plante den Gebäudekomplex auf einem Gelände von insgesamt rund 20.000 m² auf dem Museums Hill eingebettet in die topographischen Gegebenheiten. Die dortige Hanglage stellte per se eine Parallelität zur Archäologie dar.  Schließlich erfolgt bei einer archäologischen Ausgrabung die Abtragung von Erdboden schichtweise, wir finden also auch mehrere Ebenen. So ist der Campus in insgesamt drei Ebenen angelegt, welche gleichsam wie Ausgrabungsschichten abfallen. Man betritt den obersten der drei Innenhöfe auf Straßenniveau und gelangt von diesem Eingangsplatz in die tiefer gelegenen Höfe und Gärten. Die Landschaftsarchitekten Shlomo Aronson Architects Ltd. waren beauftragt, außerdem einen Garten auf dem 1.600 m² großen Dach des untersten Gebäudes zu planen. Dieser Dachgarten bietet einen grandiosen 360-Grad-Blick über das Tal, die umliegenden Hügel sowie die kulturellen Sehenswürdigkeiten und das Regierungsgebäude der Knesset, des israelischen Parlaments.
Die den Innenhöfen zugewandten Gebäudefassaden tragen abschnittsweise silberne Metallpaneele, zum größten Teil jedoch Glas, um einen freien Blick auf die Artefakte zu gewähren. Die Außenfassaden bestehen aus Stein, was eine kühlere Raumtemperatur begünstigt und gleichzeitig die Struktur von Jerusalems felsigem Kalkstein wiederspiegelt.

Ein Schirmdach beschattet
Ein großes Schirmdach überspannt vollständig den oberen Gebäudeteil und verleiht dem gesamten Campus so eine einzigartige und sehr passende Identität, da dieses die zeltähnlichen Vordächer simuliert, mit denen archäologische Ausgrabungen beschattet werden. Gerade für die Innenhöfe und Glasfassaden bedeutet diese großräumige Verschattung wertvollen Schutz vor der heißen Mittelmeersonne. Gleichzeitig ermöglicht die Überdachung auch eine wetterunabhängige Nutzung der Innenhöfe für Ausstellungen oder Veranstaltungen über das ganze Jahr. Davon profitiert zum Beispiel der Mosaikhof, in dem große Mosaiken restauriert werden. Diese Ausstellung zeigt übrigens Mosaiken, von denen viele noch nie öffentlich gezeigt wurden.
Für das Schirmdach hatten die Architekten darüber hinaus noch eine weitere pfiffige Idee: das mittig vertiefte Dach leitet nämlich Regenwasser durch eine kreisrunde Öffnung weiter in den darunter liegenden Innenhof zu einem ringförmigen Wasserbecken. Sofern es regnet, erleben die Besucher also einen kleinen Wasserfall.

Ein Gründach für Spaziergänge
Das Dach des unteren Gebäudekomplexes lädt auf 1.600 m² zu gemütlichen Spaziergängen ein, zur Begegnung und Verschnaufpause oder auch zum Lesevergnügen im Freien – stets inklusive prachtvoller Aussicht.
Der Hauptweg aus rechteckigen Gehwegplatten schlängelt sich in leichten Bögen über das U-förmige Dach, gesäumt von üppiger Vegetation. Hier gedeihen trockenverträgliche und dem Standort angepasste Gräser und Stauden. In dieser teilweise bodendeckend, teilweise hüfthoch wachsenden Vegetation setzen die schlank aufragenden, säulenförmigen Zypressen im Zusammenspiel mit verschiedenen, schirmförmigen Laubgehölzen einzelne Akzente. Diese abwechslungsreiche Struktur wird zusätzlich begünstigt durch die unterschiedlichen Substrathöhen, die von 25 cm bis 80 cm im Bereich der Bäume variieren. Als Substrat wurde Perlit verwendet und eine regelmäßige Fertigation (flüssige Düngung über die Bewässerung) vorgesehen. Perlit ist vulkanisches Glas, das sich durch thermische Behandlung (+ 1.000 °C) in lockere, poröse Strukturen verwandelt und sowohl die Wasserspeicherkapazität als auch die Bodenbelüftung verbessert. Abgesehen vom verwendeten Substrat gewährleistet die richtige Technik im Untergrund, dass die Vegetation auch dauerhaft so wunderschön aussieht.

Die Technik unter dem Grün
Grundlage jeder Dachbegrünung ist eine fachgerecht ausgeführte Dachabdichtung, welche beim Neubau des National Campus bereits wurzelfest ausgebildet wurde. Auf dieser Basis startete der ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“ mit der Speicherschutzmatte, welche für mechanischen Schutz sorgt, außerdem Wasser und Nährstoffe speichert sowie den Trittschallschutz verbessert. Diese lose und mit 10 cm Überlappung verlegten Mattenbahnen schützen die Dachabdichtung auch vor Zug- und Scherkräften, wie sie im weiteren Verlauf der Bauausführung auftreten können.
Die nun anschließenden Drän- und Wasserspeicherelemente Floradrain® stellen das Kernstück im ZinCo-Systemaufbau „Dachgarten“ dar. Die rund 1 x 2 Meter großen Floradrain®-Elemente verfügen oberseitig über Mulden zur Wasserspeicherung, Diffusionsöffnungen und ein unterseitiges Kanalsystem, welches Überschusswasser sicher in die Dachabläufe leitet. 
Dank der vollflächigen Verlegung ist die Dränage sowohl unter der Begrünung als auch unter den Gehbelägen durchgängig gesichert. Floradrain® weist außerdem hohe Druckstabilität auf, das ist wichtig für sämtliche Beanspruchungen während der Ausführung sowie für die geplanten Gehbeläge und das Gewicht der Intensivbegrünung.
Die Dränschicht im Begrünungsaufbau wurde mit dem Systemfilter abgedeckt, so dass keine Feinteile aus der darüber liegenden Substratschicht einschwemmen können. Auf diese Weise entsteht eine sogenannte filterstabile Dränschicht. Mit diesem ZinCo-Systemaufbau war die ideale Basis geschaffen für all die grünen Wünsche.
Um die Pflanzen stets ausreichend mit Wasser zu versorgen, ist in ariden Klimaten wie in Jerusalem eine Zusatzbewässerung natürlich unerlässlich.

Einladung nach Jerusalem
Mit dem National Campus for the Archaeology of Israel spricht die Altertumsbehörde IAA eine herzliche Einladung an alle aus, die sich für die Geschichte Israels interessieren. Den Architekten gelang mit der Gebäudearchitektur hier eine vielsagende Metapher zur Archäologie und die Gestaltung eines öffentlichen Raumes, der jede Gebäudeebene mit einbezieht. Gerade die Gartenanlage auf dem Dach spielt dabei eine wesentliche Rolle. Sie ist dank einem ausgefeilten Beleuchtungskonzept sogar in der Nacht faszinierender Anziehungspunkt für die Besucher.

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