Architekturobjekt 54 von 103

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer


Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität Hamburg, Architektur, Alexandra Knodel

Die gläserne Bibliothek vor der Moorweide - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Das Foyer mit Bezug zum Makerspace im 1.OG - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Carrels im Grünen zum konzentrierten Arbeiten - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Lichtdurchfluteter Lesesaal über den Dächern der Stadt - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Der schwarze Bücherspeicher als zentrales Element des Entwurfs - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Die Bibliothek hinter der "grünen Wand" - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Die Bibliothek zwischen 100-jährigen Kastanien und der sechsspurigen Edmund-Siemers-Allee - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Eingang zwischen den Kastanienbäumen - Think outside the box - eine wissenschaftliche Bibliothek für die Uni Hamburg

© Alexandra Knodel

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität Hamburg, Architektur, Alexandra Knodel

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Verwendete Produkte

Stöcklin

vollautomatisierte Hochregallager

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

11- bis 20-geschossig

Raummaße und Flächen

Grundstücksgröße

2.140 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Aufgabe
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung von wissenschaftlichen Bibliotheken im 21. Jahrhundert und den daraus resultierenden, veränderten Anforderungen an deren architektonische Konzepte. Ziel war es, zu klären, wie die Architektur der wissenschaftlichen Bibliothek im 21. Jahrhundert aussehen und die Bibliothek in ihrer Funktion unterstützen kann, sodass Menschen die Bibliothek als Gebäude nutzen, obwohl es inzwischen möglich ist rund um die Uhr und von jedem Ort mit Internetzugang online auf Medienbestände von Bibliotheken zuzugreifen.

Die selbst entwickelte Aufgabe forderte den Entwurf einer wissenschaftlichen Bibliothek für die Universität Hamburg mit ca. 900 000 Medieneinheiten auf einem nur 21m tiefen, dafür aber 100m langen Grundstück gegenüber des Dammtorbahnhofs, begrenzt von einer stark befahrenen sechsspurigen Straße einerseits und einer Allee von bis zu 140 Jahre alten Roßkastanien andererseits.

Kontext
Unmittelbar gegenüber des Dammtorbahnhofs gelegen, nimmt der Neubau der wissenschaftlichen Bibliothek einen prominenten Standort ein. Als „Signature“-Gebäude der Universität Hamburg ist er - bei Ankunft am Dammtor - der erste Kontakt mit der wissenschaftlichen Einrichtung. Auch von der Alster oder dem Schanzenviertel kommend, macht sich das Gebäude durch seine Höhe von 56m schon von Weitem bemerkbar.
Eingebettet in den schmalen Streifen zwischen der vielbefahrenen Edmund-Siemers-Allee, die sich hier auf 6 Fahrspuren ausweitet und die weitläufige Moorweide, agiert die Bibliothek als Bindeglied zwischen Verkehrszone und grünem Erholungsraum ebenso wie zwischen Öffentlichkeit und Wissenschaft.
Die schwierige verkehrsplanerische Situation an dieser Stelle veranlasste eine Neuanordnung der Verkehrsströme. Die Verlagerung der Bushaltestelle aus der inselartigen Lage in der Straßenmitte an die jeweiligen Straßenseiten ermöglicht zunächst einen direkte Überquerung der Straße sowie eine Anordnung des Bibliothekseingangs unmittelbar gegenüber des Hauptausgangs des Dammtorbahnhofs. Zum anderen wird dadurch der Gehweg auf beiden Seiten der Edmund-Siemers-Allee verbreitert und schafft folglich auch einen großzügigeren Vorbereich vor den Eingangstüren der Bibliothek.

Konzept
Das Entwurfskonzept stützt sich besonders auf zwei Faktoren: zum einen die Integration von moderner Technologie in Form eines vollautomatisierten Hochregallagers zur Unterbringung der großen Medienanzahl und zum anderen die dadurch mögliche Schaffung einer ausgewogenen Raumvielfalt für die Nutzer und Nutzerinnen.

Die Entwurfsidee baut darauf auf, dass der Bücherspeicher als Kern im Innern des Gebäudes liegt und den Mittelpunkt der Bibliothek bildet. Das Hochregallager soll als Wissensspeicher im Zentrum des Entwurfs inszeniert werden und eine Blackbox sein, um die sich das Leben der Bibliothek entwickelt. Die klaren geometrischen, durch die technischen Anforderungen des Hochregallagers bedingten, Vorgaben führen zu einem geschlossenen, fünfgeschossigen Quader, der sich besonders an der Vertikalen orientiert. Dagegen entwickeln sich die Nutzerebenen in horizontalen Ebenen um den Kern. Der Bücherspeicher wird so auch zum Ruhepol in der Quirligkeit der ihn umgebenden Nutzer. Die transparente Hülle, die beides vereint, ermöglicht es den Bücherspeicher auch von außen wahrzunehmen und symbolisiert die Transparenz, mit der die Bibliothek ihre Offenheit der Stadt gegenüber kommuniziert und sich als Schaufenster der Wissenschaft präsentiert.
Für die Lage des Bücherspeichers innerhalb des Gebäudes wird auf den Baumbestand Bezug genommen, sodass in den unteren Geschossen eine Durchwegung auf Höhe der Baumstämme möglich wird. Dies geschieht auch, um die fußläufige Verbindung von Dammtorbahnhof und Moorweide fortzuführen. Oberhalb der Baumkronen und des Bücherspeichers kann dann die volle Breite des Gebäudes genutzt werden und ein Ausblick zu beiden Seiten ist möglich.
Um aus der Not eine Tugend zu machen, sollen die unterschiedlichen Nutzungsbereiche, getrennt durch den Bücherspeicher in der Mitte, eine ihren Raumanforderungen gerechte Ausrichtung erhalten. Die eher ruhigen und konzentrierten Arbeitsplätze werden Richtung Nordosten angeordnet und positionieren sich dadurch direkt gegenüber den Baumkronen. So entsteht auf dieser Seite eine meditative Raumatmosphäre, die den Eindruck verleihen soll, direkt im Grünen zu sitzen, und durch den positiven Einfluss des Grüns die Konzentrationsfähigkeit steigert. Im Gegensatz dazu werden die geräusch​intensiveren Gruppenarbeitsräume zur Edmund-Siemers-Allee hin orientiert. Der Ausblick in den obersten Geschossen stellt eine besondere Qualität dar, die aufgrund der geringen Anzahl von Hochhäusern in Hamburg und der Möglichkeit sowohl auf die Alster als auch auf die Grünanlage Planten un Blomen zu schauen generiert wird.

Beschreibung der Besonderheiten

Gebäudestruktur
Die Grundstruktur des Gebäudes entwickelt sich um den Bücherspeicher, der im Mittelpunkt des Gebäudes liegt. Er erstreckt sich über eine Höhe von rund 17 m vom 2. bis zum 6. Obergeschoss und ist eine geschlossene Kiste im Innern des Gebäudes. Flankiert wird der Bücherspeicher von zwei Versorgungskernen, die die vertikale Erschließung in Form von je 2 Aufzügen für den Personenverkehr, die notwendigen Treppenräume und den Feuerwehraufzug aufnimmt, der gleichzeitig als Lastenaufzug fungiert. Da es sich bei dem Gebäude um ein Hochhaus handelt, sind die Rettungswege über einen Sicherheitsvorraum zu erreichen. Außerdem sind hier die notwendigen Schächte für die Gebäudetechnik und die Buchtransportanlage sowie die Sanitäranlagen integriert.

Nutzung
Grundsätzlich lässt sich das Gebäude in Nutzungsschichten aufteilen. In den untersten zwei Geschossen befinden sich die öffentlich wirksamsten Nutzungen in Form von Veranstaltungs- und Schulungsräumen. Dem schließen sich die nächsten 5 Geschosse an, die sowohl den Bücherspeicher als auch unterschiedliche Arbeitsumgebungen beinhalten. Auf dem Bücherspeicher ist die Verwaltung sowie die Technik für das Hochregallager angeordnet. Im 9. und 10. Geschoss befindet sich der Lesesaal und als Gebäudeabschluss nach oben sitzt ein Café mit Dachterrasse im 11. Obergeschoss. Eine skulpturale Freitreppe verbindet alle Geschosse miteinander.

Tragwerk
Das Tragwerk funktioniert analog zu den entwurflichen Grundüberlegungen. Die Versorgungskerne nehmen die primären Vertikallasten auf und leiten sie in die Fundamente ein. Der Bücherspeicher sowie die Geschossdecken 1 bis 7 sind von in Querrichtung verlaufenden Fachwerkträgern im 7. und 8. Obergeschoss abgehängt. Dadurch kommt das Erdgeschoss komplett ohne Stützen aus und die darüber liegenden Stützen können sehr dünn ausgebildet werden. Sie werden nur auf Zug und nicht auf Druck beansprucht. Eine Aussparung von Deckenteilen ist dadurch ebenfalls problemlos möglich. Die Fachwerkträger verteilen die angehängten Lasten auf die Seitenwände des Bücherspeichers um, welche mit 17m Höhe eine ausreichend hohe Abfangung bilden und die Lasten in die Versorgungskerne einleiten. Die darüberliegenden Geschossdecken liegen auf Stützen auf und werden ebenfalls in die Fachwerkträger eingeleitet. Die Aussteifung erfolgt über die Geschossdecken.

Nutzungsbereiche
Ankommen
Im Erdgeschoss erfolgt die erste Kontaktaufnahme mit dem Gebäude. Die Eingangstüren, die genau gegenüber des Ausgangs des Dammtorbahnhofs liegen, führen in ein großzügiges Foyer mit einem zentral angeordneten Infopoint. Eine Durchwegung des nur 17,50 m schmalen Gebäudes ist möglich, indem auf der gegenüberliegenden Seite ebenfalls großzügige Türen angeordnet sind.
Ein zentral platzierter Luftraum lässt das Foyer großzügig wirken und erlaubt erste Einblicke in das 1. Obergeschoss.
Während sich linker Hand die Mediensortieranlage befindet, wo problemlos zu jeder Uhrzeit ausgeliehene Medien zurückgegeben werden können und direkt in die entsprechenden Geschosse transportiert werden, ist rechte Hand ein großer multifunktionaler Veranstaltungsbereich angeordnet, der mithilfe von Schiebeelementen vollständig abgetrennt werden kann oder sich durch die Öffnung mit dem Foyer- und Ausstellungsbereich verbinden lässt.
Der davor liegende Shop bietet ein ausgewähltes Sortiment an Schreibwaren und Büchern an, das sowohl Dauernutzer als auch sporadische Nutzer ansprechen soll. Die gläserne Rückseite lässt sich mithilfe von elek­trochromen Gläsern per Knopfdruck in eine opake Trennwand verwandeln, sodass Veranstaltungen auch ungestört dahinter stattfinden können.
Über die offen im Raum stehende Freitreppe gelangt der Nutzer in das 1. Obergeschoss, das sich ebenfalls sehr öffentlich gestaltet. Neben einem Schulungsraum nimmt der Makerspace eine zentrale Position in diesem Geschoss ein und gewährt Einblicke in die Arbeit mit hochtechnologischen Geräten wie 3D-Druckern und CNC-Fräsen. Gleichzeitig ist es möglich als Kurzzeitnutzer entspannt mit Blick auf den Dammtorbahnhof eine Zeitschrift durchzublättern oder an den Computerarbeitsplätzen im Internet zu surfen, um die Wartezeit bis zur Abfahrt des Zuges zu überbrücken.
Die Medienbereitstellung für bestellte Bücher liegt in unmittelbarer Nähe zum Infopoint und dem Bücheraufzug, der im Versorgungskern angeordnet ist.

Arbeiten
Die Bibliothek der Zukunft ist vor allem ein Arbeitsort für unterschiedliche Statusgruppen des wissenschaftlichen Netzwerkes. Aus diesem Grund wurde in dem Entwurf besonderen Wert auf eine ausreichende Versorgung mit vielfältigen Arbeitsumgebungen gelegt. Demnach erstreckt sich über die gesamte Höhe des Bücherspeichers von 5 Geschossen eine Landschaft aus unterschiedlichen Angeboten. Im Zentrum liegt der Bücherspeicher, um den herum sich unterschiedliche Arbeitsumgebungen gruppieren. Die Wahlmöglichkeit aus einer Bandbreite an Arbeitsumgebungen zielt darauf ab, den indviduell richtigen Platz abhängig von Lerntyp, Aufgabe und Tagesform zu finden.
Die grundsätzliche Zonierung sieht eine Unterteilung in ruhige und eher laute Arbeitsbereiche vor, wobei die ruhigen nach Nordosten zur Baumreihe hin ausgerichtet sind und deutlich schmaler ausfallen, als die lauten eher tieferen Gemeinschaftsarbeitsplätze, die sich zur Edmund-Siemers-Allee orientieren. An den Kopfenden des Bücherspeichers liegen die beiden Versorgungskerne, die die Vertikalerschließung, Sanitäreinheiten und Schließfächer beinhalten. Sie werden ergänzt durch informelle Arbeitsumgebungen, die sich je Geschoss unterschiedlich ausgestalten und von einer Möblierung mit Bistrotischen über gemütliche Sofas in Wohnzimmeratmosphäre bis zu Sitzsäcken und Tischfußball erstrecken. Sie stellen Begegnungsorte dar und sind bewusst an Stellen gelegt, an denen man sich zwangsläufig begegnet. In der Zone dazwischen sind formelle Arbeitsplätze angeordnet, die sich auch je nach Geschoss unterschiedlich ausgestalten. Sie entwickeln sich aus dem 2. Obergeschoss mit einer sehr offenen Gestaltung und langen Tischreihen, über Arbeitsnischen im 3. OG hin zu abgetrennten Gruppenarbeitsräumen für 2 bis 8 Personen, die im Voraus reserviert werden können. Grundsätzlich ist dort eine graduelle Entwicklung von lauten zu immer ruhiger werdenden Räumen zu beobachten.
Auf der schmalen, den Bäumen zugewandten Seite entwickelt sich ein besonderer Raum für die konzentrierte Einzelarbeit. Seinen fast meditativen Charakter erhält der Raum durch die, in den 17m hohen Raum eingehängten Carrels mit Blick auf die Baumkronen, die im Sommer wie eine grüne Wand wirken und den Fokus auf die eigene Arbeit stärken. Der Zugang zu diesem Bereich ist nur an zwei Stellen, nämlich im 4. und im 6. OG möglich, um Durchgangsverkehr zu vermeiden. Die interne Erschließung erfolgt über Treppen. Hier stehen 56 Einzelarbeitsplätze zur Verfügung.
Zur besseren Orientierung ist vorgesehen eine elektronische Übersicht per Monitor in verschiedenen Geschossen einzurichten, damit auf den ersten Blick erfasst werden kann, welche Arbeitsplätze belegt sind oder noch zur Verfügung stehen.
Während die Nutzung auf der Seite der Einzelarbeitsplätze eher schwierig verändert werden kann, sind die Bereiche der gemeinschaftlichen Arbeitsplätze leicht auch in Zukunft durch die entsprechende Möblierung, Bücherregale oder leichte Trennwände je nach Bedarf unterteilbar und könnten auch durch unterschiedliche Beleuchtung unterschiedliche Funktionen zugewiesen bekommen.

Aufbewahren
Dass die Aufbewahrung von Büchern und anderen Medien in Bibliotheken auch in der Zukunft weiterhin ein wichtiges Thema sein wird, spiegelt sich in diesem Entwurf in Form des Bücherspeichers wider, der als Herzstück im Innern des Gebäudes angeordnet ist. Als omnipräsenter schwarzer Quader ist er in seiner Ganzheit - wenn überhaupt - dann nur von außen wahrnehmbar. Gleichwohl ist er das entscheidende formgebende Element für den Entwurf, um den sich die anderen Nutzungen wie eine lebendige Hülle legen.
In dem rund 20m hohen Raum befindet sich ein 16,40m hohes Hochregallager mit 2 Fahrgassen, in denen sich ein Kleinteileaufnahmegerät bewegt. Auf Grund der internen Organisation ist ein stützenfreier Raum über die gesamte Grundfläche nowendig. Die Regale des Lagers sind an dem quer darüber verlaufenden Fachwerkträger aufgehängt.
Nach außen präsentiert sich der Bücherspeicher als komplett geschlossene schwarze Box. Nur für Wartungsarbeiten kann der Raum betreten werden. Für die Nutzer gibt es jedoch einen verglasten Gang, der im 6. Obergeschoss über den Hochregalen schwebt und von der Freitreppe zu erreichen ist. Er erlaubt den Nutzern Einblicke in die beeindruckende Anlage zu erhalten und macht den Besuch der Bibliothek zum technologischen Erlebnis mit Wow-Faktor.
Die notwendige Technik in Form von Inertisierungsgeräten samt Kontrollraum ist direkt oberhalb des Bücherspeichers angeordnet. Dort befindet sich auch die Kommissionierungsanlage, zu der die angeforderten Bücherkisten per Hubstation transportiert werden.

Verwalten
Die Verwaltung, angeordnet in den Obergeschossen 7 und 8, setzt sich aus zwei unterschiedlichen, geschossweise getrennten Bereichen zusammen. Eine besondere Atmosphäre entsteht durch die sichtbaren Fachwerkträger, die über beide Geschosse verlaufen und die Lasten des Hochregallagers sowie aller darunter angeordneter Geschosse auf die Seitenwände des Bücherspeichers umverteilen.
Unmittelbar über dem Bücherspeicher sind alle Funktionen angeordnet, die den direkten Kontakt zu den Büchern erfordern, wie die bereits angeprochene Kommissionierung, die Buchreinigung sowie die Buchwerkstatt für beschädigte Bücher. Außerdem sind auf der Südostseite kleinteiligere Zellenbüros angeordnet, die bei Bedarf auch an Externe vermietet werden können. Über den Carrels jedoch entwickelt sich auch hier eine eher ruhige Arbeits- und Erholungszone für die Mitarbeiter, die je nach Bedarf flexibel eingerichtet werden kann.
Im oberen Verwaltungsgeschoss, das nicht an die Frei­treppe angeschlossen ist, sondern nur per Aufzug oder die notwendigen Treppen von der unteren Verwaltungsebene erreichbar ist, entfaltet sich über das gesamte Geschoss eine vielfältige Bürolandschaft. Sie bietet auch für die Mitarbeiter zeitgemäße Arbeitsmöglichkeiten mit Besprechungsräumen, Gruppenarbeitszonen und Teamnischen. Eine in die Zukunft gedachte Entwicklung der Bibliotheksverwaltung sieht vor, dass auch andere Studieneinrichtungen in diesem Bereich untergebracht werden und dadurch die Funktion der Bibliothek als Informationshub und Zentrum des Studierendenservice gestärkt wird.

Lesen & Genießen
Der Lesesaal im 9. und 10. Obergeschoss ist neben dem 1. OG der einzige Bereich im Gebäude, in dem Bücher offen im Raum stehen und stellt somit eine Hommage an traditionelle Saalbibliotheken dar. Der Lesesaal als erfurchtsvoller Raum, wo man bei gedämpfter Stille in Gemeinschaft arbeitet, wird hier durch die deutlich höheren Geschosshöhen aufgenommen und schafft ein besonderes Raumerlebnis.
Im Kernbereich des Gebäudes, wo in den unteren Geschossen der Bücherspeicher liegt, ist nun die Aufstellung der Best-of-Sammlung frei zugänglich angeordnet.Die Sammlung wird aus Schutzgründen in der Mitte des Geschosses platziert, um sie vor direktem Sonneneinfall zu schützen und den Raum an der Fassade für die Nutzer freizugeben, die hier den Blick über die Baumwipfel oder den Dammtorbahnhof auf Hamburg genießen können.
Außerdem befindet sich hier die Buchausgabe der Bücher, die aus dem Hochregallager angefordert werden. Sie ist zusammen mit der Aufsicht und dem Info- und Beratungstresen am linken Versorgungskern mit direktem Zugang zum Bücheraufzug angeordnet.
Gekrönt wird die Bibliothek im 11. Obergeschoss von einem Café, das als Spange den Abschluss der beiden Versorgungskerne bildet. Hier kann man bei einem Kaffee und Franzbrötchen hoch oben über den Dächern Hamburgs ein Buch lesen oder sich bei einem Tee eine kurze Pause von der Arbeit gönnen. Außerdem lässt sich von hier eine schmale, um das Café angeordnete Dach-
terrasse begehen, die im Sommer als Freiluftlesesaal oder auch bei besonderen universitären Gelegenheiten als Veranstaltungsort mit außergewöhnlichem Charakter genutzt werden kann.

Schlagworte

Bibliothek, Hamburg, vollautomatisiertes Hochregallager, Glasfassade, Hochhaus

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