Thüringer Zoopark Erfurt
Mit freundlicher Unterstützung von Carl Stahl ARC
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Erfurt, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Mittelalter erkoren die Thüringer Landgrafen den Löwen zu ihrem Wahrzeichen. Bis heute ziert das Symbol von Macht und Stärke mehrere Flaggen und Landeszeichen in Europa. So trägt auch Thüringen das stolze Tier in seinem Emblem und die Bewohner verehrten den mächtigen Löwen im Zoo von Erfurt ganz besonders. Ein wichtiges Anliegen des Zoodirektors bestand darin, das Gehege für die Wappentiere zum schönsten im Zoo umzugestalten. Heute leben sieben Großkatzen in der neu gestalteten Löwen Savanne auf einem Gebiet von 9.000 Quadratmetern.
Die Natur bildete die Vorlage für das neue Gehege. Flora und Fauna der Savanne wurden von Planern und Landschaftsgestaltern nachempfunden und so zogen weitere kleine Tiere in das Zuhause der Könige. Die außergewöhnliche Anlage folgt den modernen Maßstäben der Tierhaltung, den Richtlinien der Europäischen Union und besticht durch gestalterische Kreativität.
Das Haus mit rückwärtigen Käfigen und einem einsehbaren Großgehege verbindet die beiden Außenanlagen. Formal erinnert der komplett begrünte Bau an eine Felsformation und gliedert sich selbstverständlich in das gesamte Areal. Fortsetzung finden die Felsen im Hintergrund der Außengehege. Hier bilden sie eine Bühne für die Beobachtung der Löwen, die sich im Schutz der Wände zugleich geborgen fühlen. Vom Gebäude aus schwingen sich die Gehege in zwei Richtungen und lassen den Bau weitgehend frei wahrnehmbar.
Transparenz und Weitläufigkeit zeichnet die Gehege aus. Von verschiedenen Orten aus bieten mit Glas geschützte Aussichtspunkte imposante Perspektiven für die Besucher. Zudem erlauben die von einem Wassergraben gerahmten Gehege rundum Einsicht in das Leben der großen Katzen.
Die majestätischen Tiere schützt ein ebenso ungewöhnliches Bauwerk aus Edelstahlseilnetzen. Die Seile mit 3 Millimetern Durchmesser wurden auf 120 Millimetern Maschenweite verwoben und verhindern so den Biss der Raubkatzen. Auf ein Minimum an Material reduziert, bleibt das Leichtbauwerk für die Besucher optisch scheinbar unsichtbar.
Ein Mittelpylon und drei weitere außerhalb der Gehegefläche tragen den dreidimensional geformten X-TEND-Zaun des nach oben offenen Reviers. So legen sich die Netzflächen völlig frei zwischen die horizontalen Ringseile, die über Abspannseile mit den Pylonen verbunden sind. Auf weitere Stahlprofile oder störende Stützen konnte zugunsten des uneingeschränkten Blicks verzichtet werden. Besonderes Augenmerk legten die X-TEND Ingenieure auf die Trennung von Stahlkonstruktion und Netz. Allein die Zugkraft aus den Abspannseilen hält die Form der Netze und gibt dem vorgespannten System die Stabilität. Ein funktionaler und formaler Gewinn der X-TEND Konstruktionen, der Tieren und Beobachtern gleichermaßen zugute kommt.
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