Architekturobjekt 13.150 von 13.814

Architekturobjekte


Tirolia Spedition GmbH, Ebbs

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Ebbs, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2002

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architektur: Landschaftsarchitekt

Hans Lukasser

Architekt/Planer

Architekturhalle Wulz-König , Telfs

Bauleistung: Dachdeckung, -dichtung

Weißbacher Spenglerei, Wörgl

Beschreibung

Objektbeschreibung

Bürogebäude der Spedition TIROLIA in Ebbs

Speditionen leben, vielleicht nachdrücklicher als andere Unternehmen, von reibungslosen logistischen Abläufen. Das neue Büro- und Logistikgebäude der Spedition TIROLIA vermittelt den Mitarbeitern und der Umwelt die Identität eines Unternehmens - Mitarbeiterorientierung, Funktion und Dynamik. Für erfolgreiche Unternehmen, wie auch für die Spedition TIROLIA ist es wichtig, Einstellungen und Werte auch über das Gebäude zu vermitteln.

Das Projekt
Das Architekturbüro Architekturhalle in Telfs wurde beauftragt, für die Spedition TIROLIA ein Büro- und Logistikgebäude mit einer Nettonutzfläche von ca. 1.000 m2 zu konzipieren. Die Aufgabe bestand darin, ein stützenfreies Großraumbüro für ca. 50 Computerarbeitsplätze, vier betriebsinterne Garconnieren, Kinderbetreuungsstube, Besprechungsräume und diverse Nebenräume funktionell miteinander zu verknüpfen.

Der ebene Bauplatz mit ca. 3.600 m2 Grundfläche war ideal für den Entwurf eines zweigeschossigen "SOLITÄRS". Die leicht gewölbten Fassaden und die gekrümmte Dachform bilden einen dynamischen Baukörper, welcher von einem hohen, sich durch Farbe und Form unterscheidenden Erschließungselement durchbrochen wird. Dieser Eingangsbereich aus Glas stellt die Verbindung zwischen dem großzügig gestalteten Vorplatz und dem Inneren des Gebäudes her.

Im Erdgeschoss befinden sich vier Garconnieren, eine Kinderbetreuungsstube, Sozialräume für die Mitarbeiter und ein großer Besprechungsraum.
Das erste Obergeschoss übernimmt die Funktion des Großraumbüros mit Warte und Besprechungsräumen. Ein Deckentragwerk aus gekrümmten, ca. 24 m langen Leimbindern ermöglicht einen stützungsfreien, bis zu 4,50 m hohen Büroraum, der durch ein spezielles Tageslichtumlenksystem "SOLAR TUBES" von oben belichtet wird. Dies garantiert blendfreie, höchst flexible Computerarbeitsplätze. In der Fassade des Obergeschosses sind außerdem in Augenhöhe verlaufende Fensterschlitze integriert, um eine Sichtbeziehung zur Umgehung herzustellen.

Das geeignete Material für die Fassade - RHEINZINK-"vorbewittertpro", blaugrau
Die metallische REHINZINK-Oberfläche des Baukörpers war schon in der Konzeptionsphase ein fixer Bestandteil für die Außenhaut dieses avantgardistischen Gebäudes. Sie bildet einen "Schutzschild" um das Innere und deren Benützer, welche die Zentrale für Europaweite Vernetzung und Vermittlung von LKW´s darstellen.
Die blaugraue Patina mit ihrer samtigen Oberfläche des Materials RHEINZINK-"vorbewittertpro" stellte eine harmonische Ergänzung zu den natürlichen Farben der anderen verwendeten Baustoffe, wie Sichtbeton, Holz und Faserzementplatten, dar. Durch die Patina treten keine starken Reflexionen und blechspezifische optische Wellen in Erscheinung. Die gleichzeitig in zwei Richtungen gekrümmte hinterlüftete Fassadenkonstruktion war technisch gesehen ideal für die Verlegung der Großraute - eine Großform, die die Großzügigkeit der Fassade unterstreicht. Sie gliedert sich dadurch in eine gleichmäßig feine Horizontalstruktur, welche sämtliche Fassadenöffnungen in die Bahnenbreite integriert. Der Versatz der einzelnen Bahnen spiegelt die Dynamik des Gebäudes wieder.

Die Technik
Das Grundgerüst des Gebäudes besteht aus Säulen und einer Betondecke. Für die Außenhaut wurde eine Holzkonstruktion gefertigt, deren Außenwand mit einer vollflächig verlegten Unterkonstruktion in Form einer Holz-Rauhschalung versehen wurde. Hierbei wurde besonders darauf geachtet, dass keine Unebenheiten entstehen - denn diese hätten sich auf den Großrauten abgezeichnet. Alle Öffnungen nach Außen wurden nachträglich aus der Holzkonstruktion ausgeschnitten. Auf der vollflächig verlegten Holz-Unterkonstruktion wurden die 0,8 mm starken vorbewitterten RHEINZINK-Großrauten mittels Hafte befestigt. Die Großrauten wurden vom Klempnerbetrieb vorgefertigt. Die Größe der Rauten hatte sich an der Größe der Fensteröffnungen zu orientieren. Es wurde ein besonderes Augenmerk auf Symmetrie und fließende Linien gelegt. Rauten mit einer Länge von 3 m und einer Höhe von 60 cm erfüllten diese individuellen Ansprüche der Architektur. Auch die Glasfuge für das Einschubelement mit Fixverglasung mit einer Höhe von 1,20 m beim Haupteingang musste mit dem Raster der Rauten übereinstimmen. Bemerkenswert bei dieser Fassade ist auch, dass alle vier Außenwände in zwei Richtungen bombiert sind - und zwar sowohl in der Länge als auch der Höhe. Jeder Fachmann erkennt schon beim Betrachten dieses avantgardistischen Bauwerks, das die fachgerechte und handwerklich einwandfreie klempnertechnische Lösung der Metallfassade keine einfache Aufgabe war.

Zur Verlegung der Großrauten untereinander wurden alle vier Seiten gekantet (zwei Vor- bzw. Rückkantungen). In diese Kantungen wurde jeweils die nächste Großraute eingepasst. Um bestmögliche Planheit sicherzustellen, wurde als Ausgangsmaterial RHEINZINK-Tafelmaterial verwendet. Die Großrauten wurden in der Metalldicke 0,8 mm und der maximalen Größe für Großrauten von 3000 mm Länge und 600 mm Breite nach detaillierter Planung und genauem bauseitigen Aufmaß maßgenau vorgefertigt - so war während der Verlegearbeiten kein Maschineneinsatz vor Ort nötig, was sich natürlich wirtschaftlich sehr günstig auswirkt. Die Befestigung der Großrauten auf die Unterkonstruktion erfolgte mittels Hafte. Um den gestalterischen Anforderungen Rechnung zu tragen und zu gewährleisten, dass die Hafte beim Falz nicht auftragen, wurden die Haftbefestigungen bei den Fälzen ausgeklinkt.

Aus optischen Gründen durfte die Hinterlüftung bei den Fensterbänken nicht nach Außen geführt werden. Bei der praktischen technischen Umsetzung wurde deshalb genau unter den Fenstern Innentropftassen angebracht, die mit Speiern nach Außen geführt wurden. Das Wasser rinnt nun in die Fensterbank und über die Tropftasse nach außen.

Bedingt durch die Objektgröße und die Vielzahl aufwendiger, zum Teil sehr anspruchsvoller Details erforderten die Klempnerarbeiten des hier vorgestellten Objektes von allen Beteiligten bereits im Vorfeld, also in der Planungsphase, die Entwicklung und Festlegung einer zielorientierten Strategie.

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