Architekturobjekt 3 von 15
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023 - Nachwuchsarbeiten


Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RPTU Kaiserslautern-Landau, Architektur, Lina Kieser

Ansicht 1|20 - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Modellfoto 1|50 - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Modellfoto 1|50 - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Modellfoto 1|20 - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Modellfoto 1|20 - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Modellfoto 1|20 - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Modellfoto 1|20 - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Blick in die Glaserstraße - Toilette für Alle | WC in der Glaserstraße

© Lina Kieser

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: RPTU Kaiserslautern-Landau, Architektur, Lina Kieser

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

03.2023

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbau

Tragwerkskonstruktion

Stahl

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Eine öffentliche Toilette für Kaiserslautern.

Durch die Klimakrise werden die Trinkwasserressourcen weltweit knapp. Laut dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz entfallen etwa 30% des täglichen Trinkwasserverbrauchs in Deutschland auf die Toilettenspülung. Der Entwurf einer öffentlichen Toilette für Kaiserslautern sucht nach einer alternativen, ökologischen Lösung, die keinen Anschluss an das öffentliche Trinkwassernetz erfordert.

In Kaiserslauterns Innenstadt fehlt vor allem außerhalb der Öffnungszeiten der Geschäfte und Restaurants die Möglichkeit auf Toilette zu gehen. Wildpinkler:innen erledigen ihr Bedürfnis in Nischen, Gassen oder Hinterhöfen. Diese Orte sind oft begrenzt durch Brandwände oder Wände mit wenigen Fenstern. Der Entwurf nutzt die vorhandene Privatsphäre dieser Orte. Einem Ort, der schon zum urinieren genutzt wird, wird lediglich eine Behausung gegeben.

Der Entwurfsstandort befindet sich in einem Hinterhof in der Glaserstraße. Diese Straße ist eine Seitenstraße der Marktstraße, die die Hauptachse der Fußgängerzone in Kaiserslautern bildet. Der Entwurf wird zwischen die bestehenden Häuser platziert. Durch die Platzierung wird eine Schwelle ausgebildet, die den Raum in drei Zonen gliedert - den öffentlichen Straßenraum, den Toilettenraum und den privaten Hinterhof.

Entwurfsprägende Merkmale sind der Toilettenraum, ein Wassertank und ein Gründach. Die Toilette und das Waschbecken befinden sich gegenüber voneinander und sind an den jeweiligen Bestandwänden angebracht. Dazwischen befindet sich eine Drehtür. Im geöffneten Zustand bleibt ein Durchgang zum Hinterhof. Die Toilette und das Waschbecken sind hinter den Türblättern verborgen. Im geschlossenen Zustand ist die Toilette besetzt. Die Türblätter drehen sich, sodass ein großer Raum entsteht. Die Fläche, die zuvor den Durchgang gebildet hat, dient jetzt als Bewegungsfläche für die rollstuhlgerechte Nutzung. Durch diese Anordnung von Toilette und Waschbecken werden statt vier neuer Wände nur zwei neue Wände benötigt.

Aber nicht nur die Wände der Nachbarhäuser werden mitgenutzt. Das Regenwasser, das auf den Dächern der Nachbarhäuser anfällt wird auf das Gründach geleitet. Dort wird es durch die Mikroorganismen im Wurzelraum und die Filterwirkung des Bodensubstrats aufbereitet und zwischengespeichert. Anschließend wird das aufbereitete Regenwasser zum Händewaschen und für die Toilettenspülung genutzt. Das Abwasser wird in die städtische Kanalisation abgeführt. Der Strom wird von der städtischen Außenbeleuchtung der umliegenden Gebäude genutzt. Die Stromleitungen werden weitergeführt und versorgen das WC mit Strom.

Das Gebäude besteht überwiegend aus gebrauchten Metallteilen aus dem Industriebau. Die Tragstruktur bildet ein Stahlskelettbau von dem das Gründach, der Wassertank und der Toilettenraum getragen wird. Die Wände und das Dach des Toilettenraums bestehen aus Wellblechen. Der Wassertank ist ein gebrauchter Stahltank und das Gründach bildet eine Stahlwanne. Die Tragstruktur ist grün eingefärbt und hebt sich von den anderen, metallischen Bauteilen ab.

Außerdem gibt es keine Vorwand, die Rohre bleiben sichtbar, sodass sie bei einem Defekt leicht ausgetauscht werden können. Die dadurch entstehende Gestalt fügt sich in die Heterogenität der Umgebung ein.

Durch die Platzierung des Entwurfs wird die vorhandene Atmosphäre des Ortes bewahrt, jedoch wird der Raum gegliedert. Zur Gasse hin wird die Straßenflucht vervollständigt und gleichzeitig entsteht ein privater, multifunktionaler Hinterhof.
 

Schlagworte

Öffentliche Toilette, nachhaltig, Trinkwasserknappheit, ressourcenschonend, Re-Use, Toilette, Regenwasser, Stahl, wiederverwenden, Metall, Gründach

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