Tor zur Stadt - Neubau Wohn- und Geschäftshaus am Riebeckplatz, Halle (Saale)
06108 Halle (Saale), Dorotheenstraße 11
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Junk & Reich Architekten BDA Planungsgesellschaft mbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Dorotheenstraße 11, 06108 Halle (Saale), Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
12.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
46.754 m³
Bruttogrundfläche
12.892 m²
Nutzfläche
7.480 m²
Wohnfläche
5.533 m²
Grundstücksgröße
2.213 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Gebäude besteht aus zwei Grundbausteinen – einem Sockel mit gewerblicher Nutzung und dem darauf aufgesetzten Wohnungsbauteil. Die Gewerbebereiche haben großflächige, flexibel nutzbare Grundrisse. Im Sockelgeschoss befindet sich ein Nahversorger mit direktem Zugang aus der Fußgängerzone, im Erdgeschoss Therapiepraxen.
In den Obergeschossen werden 83 Zweiraumwohnungen und 2 Dreiraumwohnungen angeboten. Die Wohnungen wurden barrierearm und altersgerecht mit einer stufenlosen Erschließung ausgeführt. Neun der Wohnungen sind für Behinderte ausgelegt. Alle Etagen werden über Aufzüge barrierefrei erschlossen. Teilverglaste Laubengänge führen zu den Wohnungen und dienen den Bewohnern als kommunikativer Treffpunkt. Sie bieten einen wunderbaren Blick auf die Altstadt. Die Wohnungen haben einen großzügigen Wohn-Essbereich und in den meisten Fällen Loggien, die von zwei Wohnräumen zugänglich und erlebbar sind. Weitere Freiräume stehen den Bewohnern auf Mieterterrassen zur Verfügung.
Beschreibung der Besonderheiten
Der Standort des Gebäudes wird geprägt durch die Raumkanten und Brandwände des benachbarten Dorint-Hotels an der Dorotheenstraße und der Gründerzeitbebauung an der Oberen Leipziger Straße. Nach dem Abbruch des Bestandsbaus galt es, diesen Ort mit einem neuen Nahversorger und einem marktgerechten Wohngebäude zu bebauen. Stadtreparatur sowie die städtebauliche Neuordnung war dabei ein wichtiges Thema.
Wirtschaftlichkeit / Bauprozess
Das Gebäude passt sich durch seine Struktur in die vorhandenen Geländehöhen ein. Eine große Veränderung des Geländereliefs war somit nicht notwendig, wodurch Kosten gespart wurden. Ein weiterer Wirtschaftlichkeitsaspekt war die Optimierung des Planungs- und Bauprozesses. Durch den Einsatz von Voll- und Halbfertigbetonelementen wurde die Bauzeit beschleunigt und Baukosten reduziert. Die Bauausführung des Neubaus wurde von einer ortsansässigen Baufirma als Generalunternehmer ausgeführt. Die einzelnen Fachfirmen stammten daher häufig aus dem näheren Einzugsgebiet der Stadt und den angrenzenden Bundesländern. Die Transportwege wurden dabei weitestgehend verkürzt z.B. durch den Einsatz von Betonhalbfertigteilen, die in Sachsen-Anhalt hergestellt wurden.
Energieeffizienz / Nachhaltigkeit / Innovation
Die Projektumsetzung vereinigt ökonomische, ökologische und funktionelle / soziokulturelle Qualitäten unter Berücksichtigung der besonderen Standortmerkmale. Die ausgewählten Materialien orientieren sich hinsichtlich Haltbarkeit, Nachhaltigkeit und Ökologie am Leitfaden Nachhaltiges Bauen des Bundes. Auch auf Grund der Forderungen der Hochhausrichtlinie nach nichtbrennbaren Dämmstoffen wurden vorrangig mineralische Dämmstoffe verwendet. Die Ausbildung bodentiefer Fenster in den Wohnräumen steigert die Wohnqualität. Um gleichzeitig die an Hochhäuser gestellten Anforderungen zur Vermeidung von Brandüberschlag über die Geschosse zu erfüllen, wurden speziell geformte, nichtbrennbare Fassadenelemente entwickelt. Durch eine digitale Brandsimulation wurde nachgewiesen, dass die Metallverbundelemente im Brandfall heiße Gase und Rauch von der Fassade wegleiten. Sie vereinen also Brandschutz und Ästhetik.
Sozialer Anspruch: altersgerechtes Wohnen
In den öffentlich zugänglichen Bereichen wurden barrierefreie Bewegungsräume und Begegnungsflächen geschaffen. Alle Wohnetagen sind über behindertengerecht ausgestattete Aufzüge erreichbar und die Laubengänge erlauben die Begegnung zweier Rollstuhlfahrer. Zusammengefasst verbindet das Gebäude ein altengerechtes Wohnungsangebot, kurze Wege der Versorgung und eine direkte Anbindung an das Stadtzentrum. Dabei wurde besonderer Wert auf die Wohnqualität gelegt.
Freiraumgestaltung / Klimaschutz
Die beiden Ebenen der Leipziger Straße und der Dorotheenstraße werden durch eine neue Freitreppe attraktiv verbunden. Auf der oberen Ebene wurden neue Platz-/ Wegeflächen für Fußgänger- und Randverkehr angelegt. Die Oberflächengestaltung des Riebeckplatzes wurde in der Leipziger Straße weitergeführt und mit der Neupflanzung von drei mittelkronigen Bergahornen vervollständigt. Zur Verbesserung des Stadtklimas wurden die gestaffelten Dachflächen extensiv, in den Dachgärten auch intensiv begrünt.
Auszeichnungen
1. Preis im Realisierungswettbewerb 2013
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
5,10 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
50,77 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
3,30 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
85 %
Warmwasser
7 %
Beleuchtung
6 %
Lüftung
2 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
85
Anzahl Stellplätze
13
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte