Architekturobjekt 36 von 51
Nominiert für die Shortlist der Jury 2014

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2014


traditionell modern bauen

84385 Egglham, Bachstraße 8a

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ARC Architekten Partnerschaft

Süd- und Westfassade mit großzügigen Verglasungen der Wohnräume im OG, Schlafräume im Erdgeschoss orientieren sich zum Hof - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Der Baukörper orientiert sich an landwirtschaftlichen Nebengebäuden - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Der kleine Stückholzofen (angebunden an den Pufferspeicher) reicht, um das Haus zu beheizen. Wärme steigt über die Treppenöffnung in den Wohnraum. - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Lichtdurchfluteter Wohnbereich mit Ausblicken zu den Denkmälern - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Flur im EG mit reduzierter Materialvielfalt - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Blick aus dem Gästezimmer durch die gesamte Hauslänge - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Küche und Essplatz - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Norden mit Carport und Eingangsbereich - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Stampflehmwand im Wohnbereich in der winterlichen Mittagssonne - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Die beiden Baukörper staffeln sich den Hang hinab - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Blick am langen Fensterband entlang Richtung Gästezimmer - traditionell modern bauen

© Arc Architekten

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: ARC Architekten Partnerschaft

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Bachstraße 8a, 84385 Egglham, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

12.2012

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

ARC Architekten Partnerschaft

Alfons-Hundsrucker-Str. 11

84364 Bad Birnbach

Deutschland

Tel. +49 8563 976010

info@arcarchitekten.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

Seeberger Friedl und Partner

Innere Simbacher Str. 6

84347 Pfarrirchen

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

IB IEM

Dorfstr. 32

94086 Bad Griesbach

Deutschland

Verwendete Produkte

DURAVIT

Sanitärarmaturen

Egginger Naturbaustoffe

Putz

Levita Lehm

JOSKO

Fenster

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

766 m³

 

Bruttogrundfläche

383 m²

 

Nutzfläche

10 m²

 

Wohnfläche

181 m²

 

Grundstücksgröße

1.039 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

280.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Traditionell modern bauen.
Von der Umgebung lernen.
Das neue Wohnhaus befindet sich als Nachverdichtung in direkter Nachbarschaft von drei denkmalgeschützten Bauernhöfen, die zu den ältesten Gebäuden des Ortes zählen und die ursprüngliche dörfliche Struktur erlebbar machen.
Die neue Hofanlage will keine Konkurrenz zu den anderen Höfen aufbauen, sondern versucht durch seine zurückhaltende Einfachheit die bestehenden Gebäude in ihren Eigenheiten zu stärken. Es werden Elemente, wie Hofstruktur, Gebäudeform, Verzicht auf Dachüberstand, Materialien, Proportionen und Verhältnis Wand – Öffnung übernommen und neu interpretiert.
Das Nebengebäude mit Carport und Lagerraum und das zweigeschossige Wohngebäude staffeln sich den Osthang hinauf, verbunden durch einen überdachten Zugang bzw. einer überdachten Terrasse im Hof. Das Wohnhaus nutzt das natürliche Gelände bestens aus. Das im nach Westen hin eingegrabene und somit im Sommer kühlere Erdgeschoss beinhaltet Eingangsbereich, Technik- und Schlafräume. Letztere sind dem von drei Seiten umschlossenen intimen Hof zugeordnet, der Morgensonne zugewandt.
Im Gegensatz zu den sehr geschützten Individualräumen wird das Obergeschoss mit raumhaltigem Dach dominiert von einem großen, lichtdurchfluteten Wohnbereich mit schönen Aus- und Durchblicken. Die Küche bildet das Zentrum zwischen Ess- und Wohnbereich. Eine freistehende Stampflehmwand trennt den nach Süden vollständig verglasten Wohnbereich ab. Nördlich von Essbereich und Treppe befinden sich noch ein Gästezimmer/Büro, WC und Speisekammer.
An der Ostseite ermöglicht ein über zehn Meter langes Fensterband einen wunderschönen Ausblick über das in einer Senke gelegene Dorf mit der erhöhten Kirche. Nach Süden sind die Ausblicke auf ein altes Bauernhaus auch aus der hintersten Gebäudeecke an der Stampflehmwand vorbei möglich, nach Westen ermöglicht eine großzügige Verglasung den Bezug zur Terrasse und zum Garten.
Die Freibereiche sind ebenfalls unterschiedlich zoniert: eine überdachte Terrasse im Hof nach Osten, dem Erdgeschoss zugeordnet, ein Balkon nach Süden, eine Terrasse zur Abendsonne im Westen.
Durch die Hanglage lassen sich, mit geringen Umbaumaßnahmen, die Geschosse in zwei Wohneinheiten trennen, jeweils mit eigenem Freibereichen.

Einfache Konstruktion, einfache Gestaltungselemente, einfache Räume, einfache Materialien.
Die Konstruktion spielt mit den Gegensätzen von leicht und schwer. Dünne Stahlstützen tragen das Dach, eine schwere Stampflehmwand steht nur da, trägt nichts.
Unterschiedliche Räume vermitteln unterschiedlichstes Raumgefühl. Offen, hell, mit Durch- und Ausblicken gegenüber Geborgenheit, Eingegraben, eine Rückzugshöhle schaffen.
Nicht nur die Materialoberflächen haben eine besondere natürliche Qualität (Lehm gestampft und geputzt, gestrichen und unbehandelt, Holz geseift und geölt, unbehandelter Stahl), auch die verwendeten Stoffe an sich sind jeweils dort eingesetzt, wo sie ihre Eigenschaft optimal ausspielen können (die schwere Schilfdämmung auch als sommerlicher Wärmeschutz im Dach, Lehmputz als Feuchtespeicher, massiver Ziegel im eingegrabenen Erdgeschoss mit kühlen Schlafräumen, leichtes warmes Holz in den Wohnräumen des Obergeschosses). Bei allen Materialien des Gebäudes wurde versucht, sie nach ökologischen Kriterien möglichst optimal und sinnvoll einzusetzen.

Einfache Haustechnik.
Das Gebäude nutzt optimal die passive Sonnenenergie durch die großen Verglasungen. Die Südverglasung wird durch den großen Dachüberstand den Sommer über verschattet, die flach stehende Wintersonne scheint tief ins Gebäudeinnere und erwärmt die massive Stampflehmwand.
Das sehr gut gedämmte Haus benötigt nur noch sehr wenig Heizenergie. Ein Stückholz-Kaminofen mit Wärmetauscher für den Pufferspeicher stellt die Wärmeversorgung sicher. Eine Solaranlage erwärmt das Warmwasser, in der Übergangszeit unterstützt sie auch die Heizung. Im Winter wird mit heimischem Holz geheizt. Der Kaminofen steht im Eingangsbereich, Holz kann aus dem Nebengebäude ebenerdig hereingebracht werden, Wärme steigt direkt über die Treppenöffnung nach oben in die Wohnräume. In den einzelnen Räumen wird über Heizkörper, die in vielen Fällen in Möbel integriert sind, die Wärme verteilt. Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt die Wohnräume mit Frischluft. Die Luftführung unterstützt die Verteilung der durch den Kaminofen erwärmten Luft in alle Bereiche. Die elektrische Energie für Lüftung, Umwälzpumpen etc. kann über eine noch zu installierende Photovoltaikanlage vor Ort erzeugt werden.

Es wurde versucht, in allen Bereichen nachhaltig zu sein: kurze Transportwege, Materialien, Energiebedarf, bis hin zur späteren Entsorgung durch leichte Trennbarkeit der Materialien.
Auch eine auf den Ort reagierende Gestaltung ist Qualität in diesem Sinne.

Auszeichnungen

Bayerischer Wohnungsbaupreis 2012

Haus des Jahres 2013, SCHÖNER WOHNEN

Schlagworte

ländliches Bauen, Energiesparendes Bauen, Ökologisches Bauen, Einfamilienhaus, Ländliches Bauen, Ökologisches Bauen, Energiesparendes Bauen, Lehm

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 40

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Holz

 

Sekundärenergie

Solarthermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

13,80 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

18,60 kWh/(m²a)

 

Stromverbrauchswert

3,10 kWh/(m²a)

Objektdetails

Das Objekt im Internet

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