Nominiert für die Shortlist der Jury 2011
treehugger
56068 Koblenz, Kastorhof 1
one fine day: office for architectural design , Handwerkskammer Koblenz , Lehrgebiet Digitales Konstruieren und Entwerfen, FH Trier
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Kastorhof 1, 56068 Koblenz, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2011
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
421 m³
Bruttogrundfläche
156 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Durch die Planung und Realisierung eines Pavillons für die BuGa 2011 in Koblenz sollte die Anwendung computergestützter Entwurfs- und Fertigungstechnologie Studierenden wie Ausführenden praktisch und exemplarisch erfahrbar gemacht werden. Somit stand nicht nur der Pavillon selbst, sondern vor allem dessen Entwicklungsprozess im Vordergrund unserer Bemühungen.
"treehugger" befindet sich neben der Kirche St. Kastor in der Nähe des deutschen Ecks. Auf einem bisher als Parkplatz genutzten Grundstück und unter einem Blätterdach bestehender Linden, besetzt der Pavillon eine Schnittstelle zwischen dem Gelände der BuGa und dem umgebenden Stadtraum. Nach der BuGa 2011 wird der Pavillon demontiert und am Neubau des Zentrums für Ernährung und Gesundheit (ZEG) der Handwerkskammer Koblenz wieder errichtet.
Beschreibung der Besonderheiten
Dazu wird ein mehrfach symmetrisches Raster aus fünfeckigen Modulen punktsymmetrisch um eine bestehende Linde herum angeordnet und dabei sowohl als raumbildende, aber auch als konstruktive Struktur genutzt. Durch Verzerrungen dieses Rasters entstehen fünf Verbindungen zwischen Boden und Dach, die dort in Überhöhungen münden - ein dreidimensional verformtes Rost entsteht, das in seiner strukturellen Ornamentik den formalen Ausdruck des Gebäudes ebenso bestimmt, wie es Last abträgt, besondere Ausblicke in das Blätterdach ermöglicht, den Lichteinfall kontrolliert und gleichzeitig Funktionen differenziert. Durch die Kombination grundlegender Symmetrien und lokal angewandter Differenzierung entsteht eine ablesbare Balance zwischen methodischer Rigorosität und zur Schau gestellter, struktureller Komplexität.
Konzeption, Entwurf und Konstruktion des Pavillons wurden genutzt, um unterschiedliche digitale Formfindungs- und Konstruktionsmethoden zu erproben. So wurde während der Entwicklung "klassisches" NURBS-Modelling genauso genutzt, wie aktuelle Methoden assoziativen Modellierens oder Programmierens.
Der Vorteil dieser Werkzeuge liegt klar in der Möglichkeit der gleichzeitigen Lösung konzeptioneller und konstruktiver Problemstellungen. Der methodische Bruch zwischen analogem Konzipieren und digitaler Ausarbeitung entfällt. Ein ursprünglich linearer Entwurfsweg - von der Skizze zur CAD-Zeichnung zum Gebäude - konnte zu Gunsten eines kontinuierlich reversiblen digitalen Modells aufgegeben werden. An diesem konnten nun gleichzeitig konzeptionelle Fragen, Raumbildung, Statik und Baukonstruktion ständig miteinander abgeglichen werden. Der so iterativ entwickelte Datensatz wurde letztlich ohne zeichnerische zweidimensionale Darstellungen als 3D-Geometriemodell an die ausführende Firma, OCHS Holzbau, übergeben und dort als Grundlage für den computergestützten Abbund verwendet.
Schlagworte
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