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Architekturobjekte


Tropenhaus Frutigen

3714 Frutigen, Tropenhausweg 1, Schweiz

Mit freundlicher Unterstützung von REHAU Gebäudetechnik

Aussenansicht - Tropenhaus Frutigen

© Christian Grund Schweiz

Mit freundlicher Unterstützung von REHAU Gebäudetechnik

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Tropenhausweg 1, 3714 Frutigen, Schweiz

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

11.2009

Verwendete Produkte

REHAU Gebäudetechnik

Heizungsrohre

Rohrsysteme für Nah- und Fernwärmetransport

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Tropenhaus Frutigen ist ein innovatives Vorzeigeprojekt. Die Störfischzucht nutzt das warme Wasser aus dem Lötschberg-Basistunnel.

Wie aber kommt es, dass in Frutigen Störe gezüchtet werden? Und was hat das riesige Gewächshaus neben den Wasserbecken zu bedeuten, in dem unter anderem Bananenstauden, Papayas oder Sternenfrüchte Dschungelatmosphäre verbreiten? Diese Geschichte ist abenteuerlich und der Vorstellungskraft von Peter Hufschmied zu verdanken, der sich vor bald 10 Jahren den Kopf darüber zerbrach, was mit dem 20 Grad warmen Wasser zu tun wäre, das, sozusagen als Abfallprodukt, aus dem Lötschbergtunnel austritt. «Auf dem Weg durch die Gesteinsschichten des Lötschbergs », erklärt Moser vor einer riesigen Karte, die einen Querschnitt durch den Berg zeigt, «erhitzt sich das Wasser an manchen Stellen auf bis zu 35 Grad». Es wird außerhalb der Bahnröhre gefangen und tritt letztlich mit etwa 20 Grad aus dem Berg aus – etwa 100 Liter pro Sekunde. Diese Temperatur ist zu hoch, um es direkt in die Kander zu leiten – es würde das ökologische Gleichgewicht des Flüsschens massiv beeinträchtigen. 2002 präsentierte Hufschmied, der damals die Oberbauleitung des Lötschberg-Basistunnels Nord innehatte, seine Vision, wie man das warme Nass sinnvoll nutzen könnte: Die Schaffung eines «Zentrums für tropische Plantagen und Aquakultur». Die bestechende Idee dahinter: Die Energie des warmen Wassers in einem geschlossenen Kreislauf für Fischzucht und den Anbau tropischer Früchte in einem Gewächshaus zu nutzen. Wärmeliebende Fische und tropische Pflanzen zu züchten und damit auch zugleich eine kostenaufwändige Abkühlung des Tunnelwassers zu umgehen. Bereits 2004 kam es zum Vorprojekt, ein Businessplan wurde erstellt. Und im Mai 2008, nach sechs Jahren Planungszeit, erfolgte der Spatenstich. Nur eineinhalb Jahre später, im November 2009, wurde das Tropenhaus samt der Störzuchtanlage in Betrieb genommen.

Das Projekt besticht durch sein durchdachtes Energiekonzept. Nichts wird dem Zufall überlassen. Den größten Teil der im Tropenhaus gebrauchten Energie spendet das warme Wasser aus dem Tunnel. Reicht die Wärme des Wassers im Winter nicht, um das Tropenhaus aufzuwärmen, kommen andere erneuerbare Energien zum Einsatz: Biomasse- und Solarenergie. Dank komplexen technischen Wasseraufbereitungsanlagen wird das Nass mehrmalig durch die Becken der Störe geleitet. Ein dichtes Netz von insgesamt 15 Kilometern Rohre verbindet die Wasserwege unterirdisch miteinander. Wo immer möglich, sind an exponierten Stellen Solarzellen angebracht. Der 30 Millionen Franken teuere Bau ist, wie die Berner Zeitung schreibt, «der größte Energiepark der Schweiz». Eine technologisch einmalige Leistung, die mehrfach ausgezeichnet wurde, 2009 etwa mit dem «Idee Suisse Award». Moser zeigt auf die Wasserbecken mit den Fischen, den Glasbau dahinter, in dem Mangos, Kiwis, Litschis oder Papayas auf ihre Ernte warten. «Natürlich haben wir das technisch Mögliche auf die Spitze getrieben», sagt er dann, «aber auch der Genuss all unserer Produkte ist äußerst nachhaltig».

Auszeichnungen

2009 - «Idee Suisse Award».

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