Architekturobjekte
Trumpf Betriebsrestaurant, Ditzingen
71254 Ditzingen, Johann-Maus-Straße 2
Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie
Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Johann-Maus-Straße 2, 71254 Ditzingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
07.2008
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Raummaße und Flächen
Nutzfläche
350 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Dreidimensionale Terrakotta-Formsteine mit Sopro Produkten sicher verlegt
Es ist ein Highlight moderner Industriearchitektur: Das neue Betriebsrestaurant der Firma Trumpf im schwäbischen Ditzingen bei Stuttgart. Mit dem 13 Millionen Euro teuren Neubau bietet der weltweit tätige Werkzeugmaschinenhersteller seinen Mitarbeitern ein perfekt in die Landschaft integriertes Campus-Restaurant. Die das Gebäude bestimmenden polygonalen Blattstrukturen finden sich in Gestalt dreidimensionaler Formsteine auch an den Wänden wieder. Sie zu verlegen, stellte Planer und Verarbeiter vor eine nicht alltägliche Herausforderung. Gefragt waren dabei auch die Produkte und das Know-how der Sopro Bauchemie GmbH aus Wiesbaden.
Das Firmengelände, das Trumpf am Rande der schwäbischen Kleinstadt Ditzingen belegt, hat inzwischen städtebauliches Format. Die entsprechend den jeweiligen Betriebsanforderungen entstandenen Produktions- und Verwaltungsbauten des Familienunternehmens werden seit ein paar Jahren durch das Büro von Frank Barkow und Regine Leibinger betreut. "Gute Arbeit kommt auch von guter Architektur" - dieser Leitidee folgend haben die beiden Berliner Architekten einen Masterplan entworfen, der alle Bauten zu einer städtebaulich nachvollziehbaren Formation zusammenfügen soll. Inzwischen sind bei Trumpf mehrere Bauteile nach Barkow Leibingers Plänen entstanden: Die Laserfabrik mit Logistikzentrum, die Systemtechnik, ein Vertriebs- und Servicezentrum sowie ein Schulungs- und Dienstleistungszentrum.
Organische Formen als Grundstruktur
Ganz neu ist in diesem Jahr ein neues Betriebsrestaurant mit Auditorium dazugekommen. Mit diesem "Campus-Restaurant" entstand auf dem Firmengelände von Trumpf in Ditzingen ein neuer Gebäudetypus, der sich perfekt in das Ensemble der umgebenden Büro- und Produktionsgebäude einfügt. Der flache, fünfeckige Pavillon gibt dem bereits durch polygonale Formen geprägten Vorplatz vor dem Vertriebszentrum eine angemessene räumliche Fassung. Der Bau entwickelt sich aus der Landschaft heraus: Ein großer Teil des Restaurants und die Küche mit ihren Nebenräumen sind unter Erdgeschossniveau abgesenkt. Über dem insgesamt bis zu neun Meter hohen Hauptraum und einer Galerie-Ebene schwebt eine leichte, weit spannende Dachfläche. Die raumprägende Tragkonstruktion ist aus natürlichen Formen und Strukturen abgeleitet und ähnelt in ihrer Struktur der eines Blattes. Die Grundfigur des Fünfecks wird ebenso wie die sie untergliedernden Dreiecke von einer Primärkonstruktion aus Stahl ausgebildet. Die Dreiecke wiederum werden aus Holzwaben unterschiedlicher Höhe ausgefüllt, von denen einige das Dach als Oberlichter durchdringen. Auf der Restaurantfläche, in mehreren Besprechungs-Lounges und auf einer Sonnenterrasse stehen im regulären Betrieb knapp 600 Sitzplätze zur Verfügung. Bei Bedarf kann der Innenraum durch eine alternative Bestuhlung in ein Auditorium für Veranstaltungen bis zu 800 Teilnehmern verwandelt werden. Das komplette Bauvorhaben hat eine Größe von 5.400 m².
Dreidimensionale Formsteine aus Terrakotta
Die oben beschriebenen organischen Formen und Strukturen findet man auch an den Wänden des Restaurants. So wurden zur Wandbekleidung eigens glasierte, weiße und farbige Terrakotta-Formsteine angefertigt, die nicht nur eine polygonale Form, sondern zugleich auch eine dreidimensionale Oberflächenstruktur, d.h. Ein- und Ausbuchtungen nach innen bzw. außen, aufweisen. Mit Kantenlängen von bis zu 30 cm und einer Dicke von teilweise 6 cm kommen diese Steine auf ein Gewicht von 3 bis 5 kg pro Stück. Die Verlegung solch schwerer und zudem ungewöhnlich geformter Steine auf einer Stahlbetonwand erforderte nicht nur großes handwerkliches Können, sondern machte auch die Ausarbeitung eines ganz speziellen Verlegeempfehlung seitens der Experten der Sopro Bauchemie notwendig.
Da auf Grund der hohen Anforderungen an den Untergrund der Einsatz eines normalen Ausgleichsputzes auf der Rohbetonwand nicht in Frage kam, entschied man sich für den Einsatz von faserverstärkten Produkten aus dem Sopro Repadur-Sortiment, wie man es aus dem Bereich der Betoninstandsetzung kennt. In einem ersten Schritt wurde mit Hilfe eines Quasts die zementgebundene Mörtelhaftbrücke Sopro Repadur MH auf die zuvor sandgestrahlte Betonoberfläche aufgebracht. Anschließend wurde frisch in frisch auf dieser Haftbrücke der faservergütete Reprofilierungsmörtel Sopro Repadur 50 als hochfester Ausgleichsputz verarbeitet. Auf diese Weise konnten Schichtdicken bis zu 20 mm problemlos ausgeglichen werden, so dass mit Hilfe des absolut zuverlässigen Repadur-Systems die hohen Anforderungen an die Ebenheit der Betonwand optimal erfüllt werden konnten.
Die größere der beiden mit den Formsteinen zu belegenden Wandflächen wurde dann zunächst mit der Sopro Epoxi-Grundierung (EPG 522) grundiert und im frischen Zustand mit Sopro Quarzsand grob (QS 511) abgesandet. Nachdem die Grundierung getrocknet war, wurden die Wände abgedichtet, indem man in zwei Arbeitsgängen Sopro PU-FlächenDicht (570), aufbrachte, ein zweikomponentiges Polyurethan-Flüssigharz für standfeste elastische Beschichtung als Verbundabdichtung unter keramischen Belägen. Anschließend wurde das Material im frischen Zustand mit Sopro Quarzsand grob abgesandet, um eine griffige Oberfläche der Abdichtung zu gewährleisten.
Spezielle Verlege-Lösungen erforderlich
Das Ansetzen der Formsteine erfolgte mit dem im System mit der Abdichtung geprüften Sopro's No.1 Flexkleber, einem zementären, faserverstärkten Flexkleber C2 TE nach DIN EN 12?004 mit hoher Kunststoffvergütung und S1 Ausrüstung (Biegeweg > 2,5 mm nach DIN EN 12?002). Dabei wurden zunächst die leichteren Steine im sog. Buttering-Verfahren angeklebt, bei dem der Kleber mit der Kelle auf der Plattenrückseite aufgezogen wird. Wichtig für die Verarbeiter war, dass die Steine sofort festsitzen, ohne abzurutschen. So konnten dann in einem zweiten Schritt auch die schwereren Platten gemäß dem zuvor angefertigten Verlegeplan sicher verarbeitet werden.
Auch die Verfugung der dreidimensionalen Belagsoberfläche erwies sich als nicht ganz unproblematisch. Eine herkömmliche Verfugung (Schlämmverfahren) war bei den unterschiedlichen Dicken der Steine und den dadurch verspringenden Höhenniveaus nicht möglich. Um eine ausreichende Fugenverfüllung mit schnellem Arbeitsablauf zu erzielen, wurde die Sopro FlexFuge S (FL-S) erstmals im Spritzverfahren verarbeitet und eingebracht. Es handelt sich hierbei um einen zementären, schnell erhärtenden, hochflexiblen Fugenmörtel, CG2 nach DIN EN 13888, mit glatter, geschlossener Oberfläche und erhöhtem Verformungsverhalten. Mit diesem Fugenmaterial konnte auch einem Wunsch der Planer entsprochen werden, nämlich die Fuge um einen Zentimeter im Vergleich zur Belagsoberfläche zurückzunehmen. Zu diesem Zweck wurden die Fugen ausgekratzt und geglättet. Alle Anschluss- und Bewegungsfugen wurden mit Sopro MarmorSilicon, einem elastischen, oximfreien Silicondichtstoff geschlossen.
So fachgerecht und sicher verlegt korrespondieren die Beläge an den Innenwänden nun perfekt mit der Fassade, auf der sich ebenfalls die dreidimensionalen Formsteine wieder finden. Hier wurden sie allerdings nicht verklebt, sondern auf eine Blech-Unterkonstruktion verschraubt. Je nach Tageszeit und Lichteinfall sorgen die weißen und farbigen Terrakotta-Elemente künftig innen und außen für spannende Licht- und Schatteneffekte.
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