Architekturobjekt 10 von 11
Nominiert für die Shortlist der Jury 2012

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2012


Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ludloff Ludloff Architekten BDA

sanierte Turnhalle mit Blick auf den Sportplatz, die textile Deckenverkleidung dient vor den Fenstern auch als Blendschutz - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Ist das Hallenlicht ausgeschaltet, erscheint die Textildecke homogen. - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

die textile Deckenverkleidung integrieret, Akustik, Beleuchtung und Haustechnik - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Spiel in der sanierten Halle - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

neugestalteter Umkleideraum der Jungen mit Duschen und Waschbecken in einem freistehenden Raum im Raum - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Umkleideraum der Mädchen - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Schüler vor der Glasfassade - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Außenansicht der sanierten Halle mit der Holzverkleidung, die Bestand und neue Bauteile zusammenbindet - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Beim Näherkommen sieht man hinter den Lärchenholzleisten der Fassadenverkleidung farbige Lineaturen auf dem ausgebesserten WDVS-Putz - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Lärchenholzleisten mit farbigen Lineaturen - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Abendatmosphäre der Halle von außen - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Die ursprünglichen Backsteinmauern konnten sichtbar bleibenBlick die Glasfassade entlang - Turnhalle auf dem Tempelhofer Feld

© ludloff+ludloff/Jan Bitter

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ludloff Ludloff Architekten BDA

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

10.2011

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Ludloff Ludloff Architekten BDA

Auguststraße 91

10117 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 77908094

mail@ludloffludloff.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

GSE Ingenieur-Gesellschaft mbH

Von-der-Gablentz-Straße 19

13403 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Riethmüller Plan, Berlin

Brandenburgische Straße 86

10713 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Bauphysik

Müller-BBM GmbH Zweigbüro Berlin

Körnerstr. 48c

12157 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 217975-0

info.mbbm-gmbh@mbbm.com

Sonstige

Akustik Ingenieurbüro Moll, Berlin

Elvirasteig 11

14163 Berlin

Deutschland

Gutachter

Ingenieurbüro für Umweltschutztechnik, Berlin

Teutonenstr. 2

12524 Berlin

Deutschland

Bauleistung: Rohbau

Schmohl+Sohn

Am Posseberg 18

13127 Berlin

Deutschland

Bauleistung: Sanitär

GUFGmbH

Zimmerstr. 17

13595 Berlin

Deutschland

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Tischlerei Pötschke

Weststraße 18

02708 Löbau

Deutschland

Bauleistung: Tischler

Tischlerei Knut Wahrendorf

Storkower Straße 115 b

10407 Berlin

Deutschland

Bauleistung: Fassade

Tischlerei Templin

Karl-Marx-Straße 32

16356 Ahrensfelde

Deutschland

Bauleistung: Garten- und Landschaftsbau

Eckard Kanold GmbH & Co. KG

Bessemerstr. 24/26

12103 Berlin

Deutschland

Sonstige

metogla GmbH & Co.KG

Am Wasserturm 3

06869 Coswig (Anhalt)

Deutschland

Tel. 034903 47400

info@metogla.de

Verwendete Produkte

BEGA Gantenbrink-Leuchten

Leuchten

Berker

Schalter-Steckdosen-Kombinationen

Cinca

Fliesen

FSB Franz Schneider Brakel

Beschläge

Tür-Griffe und -Beschläge

Goldor

Fliesen

KERAMAG Keramische Werke

Sanitärobjekte

Sanitär-Produkte und Lösungen für Transit, Messen und Sportstätten

RZB Rudolf Zimmermann

Leuchten

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

4.560 m³

 

Bruttogrundfläche

1.370 m²

 

Nutzfläche

580 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

1.460.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ort und Substanz Die Turnhalle entstand im Zuge der Neuerrichtung der Schule auf dem Tempelhofer Feld und gehörte zu den sanierungsbedürftigen Gebäuden der späten fünfziger Jahre, die den Sprung zum Einzeldenkmal nicht geschafft haben, obwohl ihre Konstruktion und Gestaltung mit vergleichsweise bescheidenen Mitteln eine überraschend sinnliche Leichtigkeit ausstrahlte, die den Glauben an einen politischen Neuanfang nicht besser transportieren könnte.

Entwurfsansatz Die Bauaufgabe bestand aus der energetischen Sanierung und der Erweiterung der bestehenden Turnhalle bei Unterschreitung der aktuellen EnEv um 20%, gleichzeitig sollte der "leichte" Charakter des Gebäudes wiederhergestellt werden. Alle Konstruktionen wurden so geplant, dass nach Ablauf ihrer Lebenszeit eine sortenreine Trennung der Einzelkomponenten und eine Entsorgung oder Wiederverwertung nach heutigem Kenntnisstand auf einfachem Wege möglich ist. Diese Entwurfsstrategie, die den Faktor „graue Energie“ berücksichtigt, führte zwangsläufig zu einer neuen „Gebäudetypologie“. Der Umbau und die Sanierung der Turnhalle veranschaulicht die Bezüge energetischer und gesellschaftspolitischer Fragen und hilft die in Teilen verschütteten Qualitäten des Gebäudes wiederherzustellen und mit dem Wissen aktueller Raumerfahrungen zu überhöhen.

Sichtbarkeit der Schichtung, Innenbereich Nach dem Rückbau grosser Teile der Innenverkleidungen wurde die filigrane Tragstruktur des Gebäudes sichtbar. Neubauteile wurden aufgrund fehlender Tragwerksreserven der Deckenkonstruktionen gewichtsoptimiert. Dies führte unter anderem zum Einbau einer ballwurfsicheren Spanndecke auf Metallrahmenkonstruktion aus Glasgewebe. Alle technischen Einbauten, sowie die Akustikelemente konnten ballwurfgeschützt oberhalb der Spanndecke eingebaut werden, gleichzeitig bleibt die Struktur der Konstruktion ablesbar.
Nach dem Freilegen der leichten Staka-Systemdeckenkonstruktion der Hallenanbauten wurden diese in Teilbereichen ertüchtigt und als Lichtreflektor nutzbar gemacht.
Nach Entkernung der Sanitärtrakte wurden neu installierte Dusch- und Wascheinheiten als offene Fliesenkörper in die Umkleideräume eingestellt.

Sichtbarkeit der Schichtung, Aussenbereich Die Fassaden wurden im Verlauf der Geschichte des Gebäudes mehrfach überformt. Nach umfassenden bauphysikalischen Berechnungen des Gesamtgebäudes und unter Bewertung der gebundenen „grauen Energie“ war es gesamtenergetisch sinnvoller, die vorhandene Fassadendämmung aus Polystyrol mit 8cm zu erhalten, als diese zu entsorgen und durch eine dickere Dämmung zu ersetzen. Das vorhandene Wärmedämmverbundsystem wurde nur ausgebessert und stabilisiert, zur optischen Egalisierung erhielt der patchworkartig ausgebesserte Bestandsputz einen farbigen Anstrich mit Linien aus unterschiedlichen Farbfamilien.
Eine Fassade aus Holzstäben, die sich als weitere Schicht in Form eines Paravents um diese gewachsene Struktur legt, führt die Zeitspuren der baulichen Geschichte des Gebäudes zusammen. Im Zusammenwirken der farbigen Linierungen und der Struktur der Holzstäbe entsteht eine optische Entgrenzung des Baus, der sich so, auch nach fünfzigjährigem Bestehen, ganz neu in den gewachsenen Baumbestand einfügt.
Der Paravent macht sich als Teil des Laubengangs von der eigentlichem Halle unabhängig, dadurch gelingt es auf einfachste Weise Neu- und Altbauteile, sowie die Aussenanlagen unter Erhalt der vorhandenen Strukturen zu einem Geamtensemble zusammenzuführen.

Beschreibung der Besonderheiten

Unterschreitung der EnEV 2007 um 35%, Bauteiloptimierung nach solaren Gesichtspunkten, Maximierung der Tageslichtnutzung bei integriertem Blend- und Sonnenschutz, tageslichtabhängige Kunstlichtsteuerung, nutzungsabhängige kontrollierte Frischluftversorgung, Nutzung passiv vortemperierter Luft aus Räumen mit Nebennutzflächen, Verbesserung des thermischen Komforts durch Nachtluftspülung der Halle im Sommer, Nutzung von Sonnenkollektoren zur Warmwasseraufbereitung.
Berücksichtigung gebundener Energie und des Lebenszyklus´ (Graue Energie).
Überwiegende von Verwendung von CO2 neutralen Baustoffen (Holz)
Verwendung von sortenreinen Werkstoffen (Vermeidung von Verbundwerkstoffen) Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit.

Schlagworte

Nachkriegsarchitektur, kulturelle Nachhaltigkeit, graue Energie, Energieeffizienz, Atmosphären

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Niedrigenergiehaus

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Strom

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

535,20 kWh/(m²a)

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