Architekturobjekt 1.484 von 13.836
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023


U-Bahnhof Museumsinsel

10178 Berlin, Schlossplatz 1

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Max Dudler Architekten

U-Bahnhof Museumsinsel - U-Bahnhof Museumsinsel

© @ Stefan Josef Mueller

Hintergleiswände mit fotografischer Arbeit von Stefan Müller und Philipp Arnold, - U-Bahnhof Museumsinsel

© Stefan Josef Mueller

Arkadengang - U-Bahnhof Museumsinsel

© Stefan Josef Mueller

6662 Lichtpunkte - U-Bahnhof Museumsinsel

© Stefan Josef Mueller

Brillenwand - U-Bahnhof Museumsinsel

© Stefan Josef Mueller

Atmosphärische Wirkung - U-Bahnhof Museumsinsel

© Stefan Josef Mueller

Aufgang Kronprinzenpalais - U-Bahnhof Museumsinsel

© Stefan Josef Mueller

Aufgang Kronprinzenpalais - U-Bahnhof Museumsinsel

© Stefan Josef Mueller

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Max Dudler Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Schlossplatz 1, 10178 Berlin, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

07.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Max Dudler Architekten

Oranienplatz 4

10999 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 6151073

info@maxdudler.de

Bauleistung: Rohbau

SSF Ingenieure AG

Schönhauser Allee 46

10435 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Gebäudetechnik

Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Holzmarktstr. 15-17

10179 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

PICHLER Ingenieure GmbH

Alt-Moabit 62-63

10555 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

Ingenieurbüro Meister

Petunienweg 115a

12357 Berlin

Deutschland

Fachplanung: Beleuchtung

High Light GmbH

Apostel-Paulus-Str. 41

10823 Berlin

Deutschland

Verwendete Produkte

FSB Franz Schneider Brakel

Türgriffe

HOFMANN Natursteinwerk

Naturstein-Beläge

WE-EF LEUCHTEN

Leuchten

WILA Lichttechnik GmbH

Leuchten

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Beschreibung

Objektbeschreibung

Der U-Bahnhof wird zur Vorhalle der bedeutendsten kulturellen Institutionen der Stadt. Seine Gestaltung wurde durch das berühmte Bühnenbild für die Zauberflöte von Karl Friedrich Schinkel inspiriert. Der U-Bahnhof Museumsinsel bildet gemeinsam mit den Stationen Rathaus und Unter den Linden den sogenannten Lückenschluss der U-Bahnlinie U5 zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz. Der von Max Dudler entworfene Bahnhof wird einen gänzlich neuen Ort im kulturellen Herzen der Stadt eröffnen. Hier begegnen sich Museums- und Konzertbesucher, Studenten der Humboldt-Universität und Berlin-Touristen. Der Bahnhof übernimmt auch eine soziale Funktion im urbanen Gefüge und fördert das, was das Städtische schlechthin ausmacht.
Mit seinen 180 Metern Länge verläuft der unterirdische Bahnhof südlich der Schlossbrücke unter dem Spreekanal zwischen dessen östlichem Ufer und dem Kronprinzenpalais. Starke Präsenz im öffentlichen Raum haben die vier Zugänge, die am Deutschen Historischen Museum, am Humboldtforum und am Kronprinzenpalais liegen. Die Eingangsbereiche sind in Form und Material zurückhaltend gestaltet und gliedern sich in den vorgefundenen Stadtraum mit seinen historischen Bauten ein.
Das architektonische Thema der U-Bahn-Station leitet Max Dudler vom Fehlen natürlichen Lichts unter der Erde ab, der ewigen Nacht. Die zwei gewölbten Bahnsteigtunnel sind in Anlehnung an das historische Bühnenbild der Zauberflöte von Karl Friedrich Schinkel aus dem Jahr 1816 in einem leuchtenden Ultramarinblau gestaltet, das durch 6662 Lichtpunkte wie ein gewölbter Sternenhimmel strahlt. Zugleich erscheint der Rückgriff auf Schinkels Theateridee als Referenz an den klassizistischen Geist, der die Gebäude an diesem Ort in der Stadt kennzeichnet. Atmosphärisch lebt der Ort von der Wirkung dieser einfachen wie magischen Idee. Mit seiner Natursteinverkleidung aus Kösseine-Granit wird der Mittelbahnsteig für die Fahrgäste zur Säulenhalle. Die Gestaltung ist hier geprägt von den wenigen, ausgewählten Materialien und deren präzisen Fügung und Ausleuchtung.
Die Nähe zu kulturellen Institutionen wie der Staatsoper, dem Deutschen Historischen Museum und dem Humboldtforum hinter den Fassaden des Stadtschlosses macht den U-Bahnhof Museumsinsel zum Kulturbahnhof. Die Hintergleiswände zeigen eine fotografische Arbeit von Stefan Müller und Philipp Arnold, die als in sich geschlossenes Werk von der Schönheit und dem Charakter der umliegenden Architektur erzählt. Die Fotografien der historischen, aufwändig verzierten und von unterschiedlichen Zeitereignissen und Einflüssen gezeichneten Bauten setzen einen interessanten Kontrapunkt zu Max Dudlers abstrakter und rationaler Klarheit

Beschreibung der Besonderheiten

Das Projekt definiert einen neuen Ort in der Stadt. Zentrales Entwurfsthema ist durch das Fehlen von natürlichem Licht die ewige Nacht. Der Bahnsteigraum ist in Anlehnung an das historische Bühnenbild der „Zauberflöte“ von K.F. Schinkel aus dem Jahr 1816 in einem leuchtenden Blau gestaltet.
Die Gestaltung des Bahnhofes ist vor allem durch die Wirkung der verwendeten zurückhaltenden Materialien und deren Ausleuchtung geprägt. Der gewölbte Raum bildet durch die freie Anordnung von Lichtern an der Decke einen Sternenhimmel – einen Himmel unter Berlin.


 

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Verwendung von Naturstein
Um immer wiederkehrende Formate zu ermöglichen, wurde jeder einzelne Granit-Stein im Vorfeld geplant. Die Böden sind in römischem Verband verlegt, mit sich wiederholenden Formaten. Die Wände sind in wildem Verband verkleidet, mit sich wiederholenden Schichthöhen und Steinbreiten. Die Wände am Erdreich sind reversibel und zerstörungsfrei rückbaubar und ermöglichen so einfache Reparaturen.

6.662 Lichtpunkte – 50 Lichtquellen
In der Vorplanung und Vorbereitungsphase mussten Stahlbau, Deckenbau und die Installation der faseroptischen Komponenten Hand in Hand gehen. Es wurden mehrteilige »Lichtpunkthalter« entwickelt, stabil genug, um sie an schwere Stahlträger zu montieren, und filigran genug, um unauffällig in die Decke integriert zu werden. Ein Vorteil der gewählten Lichtwellenleiter: 6.662 Lichtpunkte werden über 45.256 m Fasern erreicht, die von nur 50 LED-Lichtquellen mit 30 W Leistung befeuert werden. Zudem ist die Faseroptik quasi unverwüstlich und trotzt den hohen Anforderungen eines U-Bahnhofs, wie Feuchtigkeit, Erschütterungen beim Einfahren der Züge und weitere Umwelteinflüsse. Die Lichtquellen sind gut zugänglich in der Hintergleiswand montiert und hinter der Deckenverkleidung verborgen. Der Rest ist reines Licht - an die Decke selbst muss keiner mehr heran.

Kunst am Bau statt Werbung
Die Nähe etwa zu Staatsoper, Deutschem Historischem Museum und Humboldtforum macht den U-Bahnhof Museumsinsel zum Kulturbahnhof. Die Hintergleiswände zeigen eine fotografische Arbeit von Stefan Müller und Philipp Arnold, die von der Schönheit und dem Charakter der umliegenden Architektur erzählt. Die Fotografien der historischen, aufwändig verzierten und von den Zeiten gezeichneten Bauten setzen einen interessanten Kontrapunkt zu Max Dudlers abstrakter und rationaler Klarheit.

 

Auszeichnungen

DAM Preis 2023 Nominierung

Schlagworte

U-Bahn, Verkehrsbau, Bahn, Naturstein, Ultramarinblau, Museumsinsel, U5museumsinsel, bvg, Schinkel, Mozart, Zauberflöte

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