U-Bahnstation Vaughan Metropolitan Centre, Canada
Vaughan ON L4K 4R6, 3150 Hwy 7, Kanada
Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
3150 Hwy 7, Vaughan ON L4K 4R6, Kanada
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die kanadische Stadt Toronto besitzt eines der weltweit größten öffentlichen Nahverkehrssysteme. Betrieben wird es von der Toronto Transit Commission (TTC), die die nach Norden führende U-Bahnlinie 1 um sechs Haltestellen erweitert hat. „Vaughan Metropolitan Centre“ heißt die neue Endstation und sie beeindruckt mit einer ganz außergewöhnlichen Architektur. Der Entwurf für den oberirdischen Eingangspavillon stammt von der New Yorker Niederlassung von Grimshaw Architects, für die Ausführung zeichnen Adamson Associates in Zusammenarbeit mit Arup Canada verantwortlich.
Individueller Charakter
In seiner äußeren Form erinnert das ovale Gebäude an einen Schildkrötenpanzer, der mit einer silbernen Hülle überzogen ist. Zum Norden und Süden öffnet sich das Gebäude mit großzügigen Verglasungen, zum Osten und Westen hingegen schwingt es sich bis zur Straßenebene hinunter. Durch diese Formgebung war es möglich, den Innenraum vollkommen stützenfrei und mit hohen Decken zu gestalten. Deckenelemente aus reflektierendem Aluminium lenken das von Norden und Süden sowie über 46 Oberlichter einfallende Tageslicht in das Erdgeschoss und in das erste Untergeschoss. „Wir versuchen immer, hochwertige Orte mit einem ganz individuellen Charakter zu erschaffen. Indem wir ein rein funktionelles Gebäude zu einem Kunstwerk erhöhen, beeinflussen wir das städtebauliche Umfeld und die Wahrnehmung der Nutzer auf positive Weise“, erläutert Juan Porral, Partner bei Grimshaw Architects, das architektonische Konzept. „Gleichzeitig schaffen wir Räume, die die Menschen genießen und an die sie sich erinnern können.“
Schützende Patina
Zu den weithin sichtbaren, gestalterischen Höhepunkten der neuen Endstation zählt die gewölbte und silbrig glänzende Hülle. Sie ruht auf einem Ringbalken, der innen und außen mit dunkelgrauem Stahl verkleidet ist. Das Dach ist als hinterlüftete Konstruktion ausgeführt und mit walzblankem Titanzink der RHEINZINK GmbH, Datteln, gedeckt. Dieses Material besteht aus sehr reinem Feinzink mit einem kleinen Anteil von Titan und Kupfer. Dadurch ist es einfach zu verarbeiten, gut formbar und äußerst robust gegenüber Witterungseinflüssen. Die CO2-Belastung bei der Produktion sowie der Energieaufwand bei Gewinnung und Verarbeitung sind im Vergleich zu anderen Metallen äußerst gering. Emissionen hat der Hersteller dank modernster Produktionsanlagen auf ein Minimum reduziert. Das Titanzink der RHEINZINK GmbH ist über seine gesamte Lebensdauer annähernd wartungsfrei, weil es natürlich bewittert und dabei eine schützende Patina entsteht, die sich auch nach Beschädigungen immer wieder neu bildet. Für Architekten und Bauherren, die von Anfang das Aussehen einer natürlich bewitterten, patinierten Fläche wünschen, bietet RHEINZINK die Oberflächenqualitäten prePATINA schiefergrau und prePATINA blaugrau an. Sie erhalten durch ein spezielles Beizverfahren bereits von Anfang an den Farbton, der sich durch die natürliche Bewitterung ohnehin bilden würde. Für den Eingangspavillon der „Vaughan Metropolitan Centre“ kam die Qualität CLASSIC walzblank zur Ausführung, denn die Architekten wollten, dass die Sonneneinstrahlung reflektiert und auf diese Weise der Wärmeeintrag in das Gebäude reduziert wird.
Zusätzliche Herausforderung
Verlegt wurden die rund 1000 Zinkschare in Doppelstehfalztechnik, die durch besonders filigrane Falze besticht. Sie eignet sich für flach geneigte Dächer und kann bereits ab einer Dachneigung von 3° eingesetzt werden. Ihre Falzverbindungen sind regensicher und schützen das Gebäude zuverlässig vor Wind und Wetter. Außerdem lassen sich mit dieser Verlegetechnik gerundete Flächen einfach und ästhetisch ansprechend decken. Die organisch geformte Dachkonstruktion in Toronto jedoch stellte alle Beteiligten vor eine zusätzliche Herausforderung, denn: „Keine Schar gleicht der anderen“, sagt Paul MacGregor, Projektleiter bei Agway Metals Inc., die das Titanzink der RHEINZINK GmbH in Kanada vertreibt. „Jede Schar besitzt individuelle Abmessungen – hinsichtlich Länge und der oben konisch zulaufenden Breite. Wir konnten die Schare nur deshalb anfertigen, weil wir sie über unsere CNC-gesteuerte Anlage zuschneiden konnten.“ Die Basis dafür bildeten 3D-Scans von der Dachform. Diese hat das verarbeitende Unternehmen Bothwell Accurate angefertigt und in Zusammenarbeit mit Radiustrack, einem auf komplexe Gebäudeformen spezialisiertes Ingenieurbüro, die Unterkonstruktion für die Dachdeckung sowie für die Formen und Abmessungen der Schare entwickelt. Die Unterkonstruktion besteht aus Aluminiumprofilen, die – quer zur ovalen Gebäudeform verlaufend – auf der Dachfläche verlegt wurden. Darauf erfolgte die Montage von U-Profilen, auf denen die Schare mit Edelstahlhaften befestigt worden sind.
Anspruchsvolle Detailanschlüsse
Verlegt wurden die Schare in den beiden Längen 3048 mm und 3648 mm. Die Anpassung an die Dachrundung erfolgte vor Ort mit Hilfe einer Schlebach-Rundbiegemaschine. „Zu Beginn der Montagearbeiten haben wir zwei Schare so gegeneinander verschoben, dass wir die Falz-in-Falz-Quernähte versetzt anordnen konnten“, erklärt Trevor McGrath von Bothwell Accurate. „Wir verfügen über jahrelange Erfahrung in der Verarbeitung von Titanzink. Das half uns insbesondere bei der Bekleidung der insgesamt 46 Oberlichter. Wir haben die Dachfläche mit zwei Kolonnen eingedeckt. Die erste Kolonne hat Fläche gemacht, die zweite die teilweise sehr anspruchsvollen Detailanschlüsse ausgearbeitet.
Zu letzteren zählt die Einfassung der Oberlichter, die auf gedämmten Rahmen montiert sind und aus der Dachfläche hervorstehen. Ihre Abdichtung und Einbindung in die Dachdeckung erfolgten in drei Schritten:
- Die Basis bilden die Schare, die an die Außenlaibungen angearbeitet und 15 cm hoch aufgestellt sind.
- Anschließend fertigten die Verarbeiter einen Eindeckrahmen aus Titanzink. Er ist im Nackenbereich eingefalzt worden, umschließt die aufgestellten Bereiche und überlappt die verlegten Schare.
- Den oberen, sichtbaren Abschluss bildet eine Zinkabdeckung. Sie ist mit Druckprofilen mit Gummidichtungen an den Fensterrahmen befestigt und legt sich quasi wie ein Deckel über den Eindeckrahmen.
Aufstellungen, Eindeckrahmen und Zinkabdeckung weisen entsprechende Falze auf, um das Eindringen von Wasser zuverlässig zu verhindern.
In der Zeit von November bis April muss man in Toronto mit teilweise starkem Schneefall rechnen. Das Dach der „Vaughan Metropolitan Centre“-U-Bahnstation ist deshalb mit einem Schneefangsystem ausgestattet. Es besteht aus 8 mm starken Stäben, die doppelreihig quer zu den Doppelstehfalzen über spezielle Rohrstützen befestigt sind. Im unteren Bereich des Daches verhindern Eishalter, dass Eisplatten herabfallen können. Den Abschluss des Daches bildet eine Attika aus dunkelgrauem Stahl, in die auch die innenliegende Regenrinne integriert ist.
Energieeffizient und nachhaltig
Die U-Bahn-Station Vaughan Metropolitan Centre übertrifft die kanadischen Anforderungen für Energieeffizienz um 40 Prozent und erfüllt Nachhaltigkeitsstandards, die mit einer LEEDS Silver-Zertifizierung vergleichbar sind. Das Dach ist wesentlicher Bestandteil dieses Gesamtkonzepts. Es umfasst eine Fläche von 1.200 m², auf denen fast 12 t RHEINZINK-Titanzink verlegt worden sind.
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