Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
UK14 - Kultur- und Eventlocation + Bürogebäude
34117 Kassel, Untere Karlsstr. 14
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: crep D Architekten BDA
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: crep D Architekten BDA
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Untere Karlsstr. 14, 34117 Kassel, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
03.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
11.765 m³
Bruttogrundfläche
3.077 m²
Nutzfläche
1.455 m²
Verkehrsfläche
788 m²
Grundstücksgröße
1.309 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Mit der UK14 ist im Herzen Kassels ein Ort für Begegnung, Orientierung und Entwicklung im Zusammenspiel von kulturellen und wirtschaftlichen Unternehmungen entstanden. Das Gebäudeensemble, errichtet in den 1950er Jahren als Obst- und Gemüsegroßhandlung, wurde zu einer vielseitigen Zukunftsspielwiese umgebaut, in der gemeinsam Ideen für ein lebenswertes Miteinander entwickelt und erprobt werden.
Seit ihrer Fertigstellung im März 2020 ist die UK14 Kultur- und Eventlocation sowie Firmen- und Stiftungssitz in einem. Multifunktionale und außergewöhnliche Räumlichkeiten ermöglichen Veranstaltungen aller Art – von Theateraufführungen und Konzerten über Tagungen und Workshops bis hin zu festlichen Veranstaltungen und Partys. Im Verwaltungsbereich bietet die UK14 der WELL development GmbH und WELL being Stiftung Platz für bis zu 25 Mitarbeiter*innen. Über einen Co-Working-Bereich werden zudem geförderten Stiftungsprojekten Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt. Schließlich beheimatet die UK14 mit dem raumlabor auch ein Werkstattatelier, in dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene Raum und Zeit auf experimentelle Art erforschen können.
Die Wiederbelebung eines verwaisten Orts im Stadtzentrum
Das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Königsplatz, dem zentralen Platz der Kasseler Innenstadt. Trotz dieser prominenten Lage fristete dieser Ort bislang ein Schattendasein und war ein blinder Fleck im Bewusstsein der Stadtgesellschaft.
Der Umbau zur UK14 stellt einen Brückenschlag dar zwischen dem historischen Bestand und dem Hier und Jetzt. Der Bestand wurde angenommen und gezielt weiterentwickelt - das Neue sichtbar addiert. Die vorhandene Stahlbetonskelettkonstruktion ist dabei das prägende gestalterische Element. Der ursprüngliche Charakter des Gebäudes wurde noch stärker akzentuiert und das Zusammenspiel aus Alt und Neu erlebbar gemacht.
Das Öffnen der Fassaden zum Straßenraum ermöglicht den Innen-Außendialog und eine Vernetzung mit dem innerstädtischen Leben, das über die Haupteingangsfassade hinausgeht. Der Theaterraum bietet großzügige Einblicke sowie bisher unbekannte Ausblicke auf einige der wenigen nicht im Krieg zerstörten historischen Fragmente der Altstadt. Das Innere der UK14 wird so als Erweiterung des Stadtraums verstanden.
Das Gebäude: Kind und Geist der Nachkriegszeit
Das Gebäudeensemble UK14 besteht aus der ehemaligen Lagerhalle und einem dreigeschossigen Verwaltungsbau. Der Halle ist eine Freifläche vorgelagert, die in der Ursprungsnutzung zur Fahrzeugpflege genutzt wurde.
Das Gebäudeensemble wurde im Kontext der Nachkriegszeit vom Kasseler Architekten Paul Bode als Funktionsgebäude geplant. Es wurde nichts gebaut, das nicht notwendig war. Mit exakt dieser Haltung wurde es auch weiterentwickelt: Es wurde nur das entfernt und hinzugefügt, was für den Betrieb des Theaterzentrums und ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld notwendig war. Dabei bleibt Altes mit rohen Materialien sichtbar und das neu Addierte ist ablesbar. Das Nutzen und Aneignen bereits vorhandener Strukturen und Materialien war uns Verpflichtung für den nachhaltigen Umgang mit dem Bestandsgebäude. Ein abgeflachter Hauptzugang sowie ein neu eingefügter Aufzug sichern die barrierefreie Bewegungsfreiheit und Erschließung aller Gebäudeebenen.
Modernes Arbeiten in einer Symbiose aus Alt und Neu
Das Verwaltungsgebäude wurde um ein umlaufend verglastes „Laternengeschoss“ aufgestockt, angelehnt an die gestalterische Idee der 1950er Jahre in Kassel. Unter Berücksichtigung der knappen Lastreserven des Bestandtragwerks wurde eine leichte Holz-Stahl-Konstruktion realisiert. Für die unbehandelte Holzkonstruktion wurden klassische Holzverbindungen verwendet, die Dachfläche ist mit einer Zelluloseeinblasdämmung ausgeführt.
Der klassische Verwaltungsgrundriss wurde durch gezielte Eingriffe zu einer ganzheitlichen, modernen Bürostruktur, die geschossübergreifend organisiert ist. Durch den zusammenhängenden Raumfluss, nach Bedarf flexibel abtrennbare Bereiche und die Integration von Begegnungszonen wird ein kommunikationsförderndes und qualitatives Arbeitsumfeld ermöglicht.
Theater und mehr: Außergewöhnliche Räumlichkeiten und voll Flexibilität
Die ehemalige Hallenfläche ist das Herz der UK14 und nimmt den neuen Veranstaltungsbereich auf. Das Theaterzentrum mit öffentlicher Spielstätte für 199 Besucher, ein Foyer und ein Atelier für kreatives Arbeiten werden erdgeschossig realisiert. Zwei weitere Veranstaltungsräume im Untergeschoss erweitern das Raumangebot.
Dem Gesamten liegt ein multifunktionales Raumkonzept zugrunde, das vielseitige Nutzungen erlaubt. Die flexible Struktur in Verbindung mit smarten Lösungen wie der mobilen Trennwand und dem raumakustisch wirksamen Vorhang ermöglichen ein bedürfnisentsprechendes Aneignen der Räume.
Beschreibung der Besonderheiten
Mit der UK14 wird ein neuer Ort für Kultur und Veranstaltungen erschaffen. Besonders ist das Nutzungskonzept dahingehend, dass die Räumlichkeiten allen Schultheatern in Nordhessen an 100 Tagen im Jahr kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Symbiose mit Vermietungen im kommerziellen Rahmen für die restliche Nutzungszeit ist Grundlage eines langfristigen, ganzheitlichen Nutzungskonzepts.
Entwicklung
Die Entwicklung des Standortes wurde von Anfang an mitgedacht und vorbereitet.
In einem nächsten Bauabschnitt besteht die Möglichkeit die an die Halle angrenzende, freie Grundstücksfläche zu bebauen. Die Grundlagen hierfür, bis hin zum Nachweis von Stellplätzen, wurden in Vorgesprächen mit dem Amt für Stadtplanung unter Beteiligung des Gestaltbeirates der Stadt zu Projektbeginn geschaffen. Mit einer innerstädtische Nachverdichtung durch Wohnbebauung in Townhouse-Typologie oder der Erweiterung der kulturell genutzten Flächen der UK14 kann die Baulücke in der Obersten Gasse in Zukunft geschlossen und die Straßenflucht wiederhergestellt werden.
Theater
Der Theaterraum kann sowohl als klassisches Theater mit Zuschauerplätzen auf einer ansteigenden Tribüne wie auch als Mittelbühne mit Zuschauern auf zwei Seiten bespielt werden. Durch die flexible Tribüne kann der gesamte Bereich auch für andere Formate genutzt werden. Die gesamte Tribünenkonstruktion kann unter der Technik-Empore Platz finden, wodurch aufwendige Transportwege entfallen.
Auszeichnungen
Shortlist „Vorbildliche Bauten im Land Hessen 2021“, Kategorie Bauen im Bestand (Wettbewerb läuft noch)
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
33,10 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
46,96 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
29,86 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
25
Anzahl Sitzplätze
150
Anzahl Stellplätze
8
Das Objekt im Internet
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