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Architekturobjekte


Ulstein Arena – Ein Ort, an dem jeder willkommen ist

6065 Ulsteinvik, Vikemyra 2, Norwegen

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Die Ulstein Arena vereint gleich mehrere Einrichtungen unter einem Dach: eine Mehrzweckhalle, eine Bibliothek, ein Schwimmbad und eine Kletterhalle. - Ulstein Arena – Ein Ort, an dem jeder willkommen ist

© Cornelia Suhan/Rheinzink

Die gesamte Anlage ist barrierefrei geplant und konzipiert. - Ulstein Arena – Ein Ort, an dem jeder willkommen ist

© Cornelia Suhan/Rheinzink

Die Gebäudehülle aus Beton, Glas und Zink ist eine zusammenhängende Gebäudeformation mit variierenden Segmenten, die sich immer höher und weiter strecken. - Ulstein Arena – Ein Ort, an dem jeder willkommen ist

© Cornelia Suhan/Rheinzink

Der Neubau wurde auf dem Grundstück proportional so aufgeteilt und in das Gelände abgesenkt, dass er sich in die vorhandenen Dimensionen der historischen Gebäude einfügt. - Ulstein Arena – Ein Ort, an dem jeder willkommen ist

© Per Eide/Rheinzink

Die differenzierte Auswahl der Materialien, wodurch das Gebäude seine ganz eigene Identität erhält, setzt sich im Innern fort. Dort wurden indes die Räume farbenfroh und überwiegend in Holz ausgestattet - Ulstein Arena – Ein Ort, an dem jeder willkommen ist

© Per Eide/Rheinzink

Für die architektonische, technische und energetische Qualität gab es von der norwegischen Regierung das Gütesiegel für Bauqualität 2018. - Ulstein Arena – Ein Ort, an dem jeder willkommen ist

© Per Eide/Rheinzink

Mit freundlicher Unterstützung von RHEINZINK

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Vikemyra 2, 6065 Ulsteinvik, Norwegen

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

01.2017

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

LUND+SLAATTO ARKITEKTER

Langkaia 1

0150 Oslo

Norwegen

Tel. +47 22 12 29 00

post@lsa.no

Bauleistung: Fassade

Blikkenslagermester Even Helgesen AS

Vegsundbakken 22

6020 Ålesund

Norwegen

post@helgesenblikk.no

Architekturfotografie

Cornelia Suhan Fotografie

Leierweg 5 D

44137 Dortmund

Deutschland

Tel. +49 173 7037662

cornelia.suhan@t-online.de

Architekturfotografie

Per Eide Studio AS

Sjøgata 5

6065 Ulsteinvik

Norwegen

per@pereide.no

Beschreibung

Objektbeschreibung

Ein Ort, an dem jeder willkommen ist
Ulstein Arena, Norwegen
 
Im Jahr 2017 war es so weit: In der nördlichsten Provinz Fylke Møre og Romsdal der Region Vestlandet in Norwegen feierte das kleine Dorf Ulsteinvik mit seinen 8.500 Einwohnern etwas ganz Großes – die Eröffnung der Ulstein Arena als des neuen Treffpunkts für Sport und Kultur. Errichtet im Zentrum von Ulsteinvik, rückt das markante und moderne Bauwerk zwischen den traditionellen Stadthäusern in den Vordergrund und präsentiert sich als neues Wahrzeichen.
 
Schon von Weitem wird die Arena in ihrer leicht hügeligen Umgebung als eine in Titanzink gefasste Skulptur erlebt – die schrägen Formen des Gebäudes markieren den Ursprung der Stadt zwischen den Bergen im Hintergrund und der kontinuierlichen Schiffbauindustrie. Für Bauherr und Architekt war es entscheidend, ein Umfeld von angenehmer Leichtigkeit und spielerischer Ausstrahlung zu schaffen, das sich an die Umgebung anpasst und zur Wertschöpfung im städtischen Kontext beiträgt: Ein Ort, an dem jeder willkommen ist.
 
Städtischer Kontext
Für die Gemeinde Ulstein war die Baumaßnahme eine besondere Herausforderung. Es galt, mit der Ulstein Arena zu demonstrieren, wie kleine Gemeinden und Kleinstädte im Allgemeinen öffentliche Entwicklungsprojekte im Rahmen einer strategischen Stadtentwicklung und Stadtverdichtung nutzen können. Ferner galt es zu demonstrieren, wie große Volumina in ein historisches Stadtumfeld integriert werden können. Mit ihrem anspruchsvollen und ehrgeizigen Plan zur Verdichtung des Stadtzentrums hat die Gemeinde ein Bauwerk errichtet, das Ulsteinvik neue städtische Qualitäten verleiht und dem Zentrum im Besonderen neues Leben und vielfältige Aktivitäten bringt. Die Ulstein Arena stärkt aufgrund einer neuen Fußgängerverbindung die Attraktivität zwischen einer benachbarten Schule und der Innenstadt. Es wurde ein ausgewogener Stadtraum geschaffen, indem der Neubau auf dem Grundstück proportional so aufgeteilt und in das Gelände abgesenkt wurde, dass er sich in die vorhandenen Dimensionen der historischen Gebäude einfügt. Bereits zu Beginn der Planung lautete eine wichtige Voraussetzung, die Arena für die gesamte Bevölkerung und gleichermaßen von mehreren Seiten zugänglich zu machen. Gemeinhin ist die gesamte Anlage barrierefrei geplant und konzipiert. Dank eines umfassenden Orientierungs- und Leitsystems in moderner, minimalistischer und gut lesbarer Ausführung finden sich Besucher und Mitarbeiter schnell und sicher zurecht.
 
Die Architektur
Das vom Architekturbüro Lund + Slaatto Arkitekter aus Oslo entworfene Gebäude vereint gleich mehrere Einrichtungen unter einem Dach: eine Mehrzweckhalle, eine Bibliothek, ein Schwimmbad und eine Kletterhalle. Bereits von außen sind die unterschiedlichen Nutzungen über breite Schaufenster zu erkennen. Klare Zugänge mit großzügigen Treppen, Rampen und Plätzen laden die Öffentlichkeit zum Verweilen und kommunikativen Austausch sowie zum Besuch der Gemeinschaftsbereiche ein. Während der Planung der Innenräume konzentrierte sich die Gestaltung zu einem großen Teil auf die Bibliothek im Erdgeschoss, die als Ort der Ruhe und Intimität erscheinen und sich somit vom ausgelassenen und lebendigen Treiben von den übrigen Nutzungen abheben sollte. Nach dem Konzept von Architekten und Bibliotheksspezialist Aat Vos und seinem Team aus den Niederlanden entstand ein inspirierender und innovativer Ort, der ganz auf eine Zugangskontrolle verzichtet und den Besuchern vertraut, selbst einen einladenden und sicheren Ort schaffen.
Das Konzept sieht die Bibliothek als großen offenen Raum vor, den die Besucher zum Austausch, Lernen und Arbeiten nutzen können. Die Ausstattung ermöglicht, den Lesesaal schnell für Veranstaltungen wie beispielsweise Buchvorstellungen, Filmvorführungen oder Ausstellungen zu verwandeln. Die einzelnen Abschnitte selbst werden durch eigenständige Material- und Farbkonzepte individuell wahrgenommen und bilden ganzheitlich betrachtet ein übergreifendes Raumkonzept.
Als Gestaltungsbasis wurden Materialien und Oberflächen in goldenen, warmen Farbtönen von Gelb bis Rot gewählt. Zusätzlich runden feste Einbauten wie Bücherregale und andere Gegenstände, die speziell angepasst wurden, sowie lose Möbel wie Sofagruppen, lange Tische und kleinere Sitzbereiche die Möbelvielfalt ab. Das Ziel der Gestaltung war es Raumsituationen zu schaffen, die die Entwicklung der Bibliothek zu einem exklusiven Treffpunkt in der Stadt ermöglichen, den eine Vielzahl von Benutzergruppen jeden Alters aufsuchen kann.
 
Gestaltung
Der Neubau setzt sich vor allem durch Form, Farbe und Material von seiner Umgebung ab. Die Gebäudehülle aus Beton, Glas und Zink ist eine zusammenhängende Gebäudeformation mit variierenden Segmenten, die sich immer höher und weiter strecken. Die Fassade ließen die Bauherren mit RHEINZINK-Titanzink in der Oberflächenqualität prePATINA schiefergrau bekleiden. Die großen Flächen im Winkelstehfalzsystem mit drei unterschiedlichen Baubreiten sorgen mit ihren senkrechten Linien für eine ausdrucksstarke Erscheinung. Unterbrochen wird die Bewegung durch die breiten Schaufenster, die für einen Kontrast sorgen und vielfältige Ein- und Ausblicke in die Stadt und die Berge bieten.
Die differenzierte Auswahl der Materialien, wodurch das Gebäude seine ganz eigene Identität erhält, setzt sich im Inneren fort. Dort wurden indes die Räume farbenfroh und überwiegend in Holz ausgestattet. Der natürliche Werkstoff verleiht den Räumen ein atmosphärisches Potenzial, das zum Erkunden und zu längeren Aufenthalten einlädt.
Großer Wert legte die Gemeinde auf Bauqualität und Bauweise. Der Wunsch nach einem ökologischen und wirtschaftlich effizienten Gebäude, das an das regionale Klima angepasst ist, bestärkte die Entscheidung der Bauherren, lokale Handwerker zu beauftragen und einen Großteil des Gebäudes vor Ort mit wenigen Elementen zu fertigen. Ein bedeutungsvoller Nebeneffekt: Aufgrund der Beschäftigung lokaler Bauunternehmer und Handwerker wurde die ortsansässige Bauindustrie inspiriert, zukünftig die Stadt weiter baulich zu verändern.
 
Energiekonzept/Soziale Nachhaltigkeit
Zur Vollendung führten Bauherr und Architekt ihren Beitrag mit einer strikten ökologischen Qualität sowie einem Nachhaltigkeitskonzept für Nutzer und Gesellschaft. Die Anforderungen lauteten, ein soziales Umfeld in einem verstärkt städtischen Gebiet zu schaffen. Die Arena liegt zentral in der Stadt und kann daher leicht zu Fuß, mit dem Fahrrad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden. So kann die Nutzung des Autos deutlich reduziert werden. Neben der sozialen Nachhaltigkeit stand ein individuelles Energiekonzept im Fokus der Planung: Die Ulstein Arena verfügt über ein eigenes Fernheizwerk, das seine Wärme aus Meerwasser bezieht. Die gewonnene Energie wird ferner für den benachbarten Kindergarten, die Grundschule, die Ortskirche sowie 44 neue Wohnungen genutzt. Das gesamte Gebäude vereint klimagerechtes Bauen mit einem hohen gestalterischen Anspruch, der auf robuste und langlebige Lösungen mit minimalem Wartungsaufwand setzt. Dafür steht auch die bewusste Wahl für den natürlichen Werkstoff RHEINZINK. Von Beginn an waren neben den Aspekten Gestaltung, Optik und Ästhetik die besonderen ökologischen Merkmale ausschlaggebend: Mit seiner schützenden Patina ist das stabile und langlebige Material Titanzink über die gesamte Lebensdauer wartungsfrei und beeindruckt durch eine besonders hohe Korrosionsfestigkeit und Beständigkeit. Zusätzlich gewährleisten die ideal aufeinander abgestimmten Einzelkomponenten eine einfache, schnelle und akkurate Ausführung. Für die architektonische, technische und energetische Qualität gab es von der norwegischen Regierung das Gütesiegel für Bauqualität 2018.
Die Ulstein Arena spiegelt das Selbstverständnis der Gemeinde Ulstein: Es wurde ein aktiver und vorbildlicher Beitrag zur Entwicklung von Ulsteinvik als Gemeindezentrum geleistet, der zum Vorbild für andere kleinere Städte in Norwegen geworden ist. Das Projekt und der gesamte Prozess haben bei den Projektbeteiligten und Bürgern Zusammenhalt, Stolz und Mut entstehen lassen. Die Arena wird daher nicht nur dem hohen Anspruch gerecht, in beharrlicher Zusammenarbeit die Innenstadtentwicklung in einem typisch norwegischen Stadtgebiet zu fördern, sondern sie erweist sich auch als Treffpunkt, der sich an alle Bürgerinnen und Bürger richtet, unabhängig von Alter und Herkunft.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Fassade: 2.500 m², RHEINZINK -prePATINA schiefergrau Winkelstehfalzsystem

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