Nominiert für die Shortlist der Jury 2021 - Nachwuchsarbeiten
Umbau 2035
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Jonas Krause
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Mit einfachen, pragmatischen Maßnahmen galt es den Entwurf des Bauträgers effizient und wirtschaftlich „umzuentwerfen“. Denn dieser, so die Vermutung, passt bereits in ein paar Jahren nicht mehr zu den Bedürfnissen und Notwendigkeiten der Gesellschaft. Ähnlich zu dem Umgang beim Bauen im Bestand, wird mit kleineren und größeren Maßnahmen in die Struktur eingegriffen und diese an aktuelle Notwendigkeiten angepasst. Dieser sogenannte „Umbau 2035“ nimmt eine in spätestens 15 Jahren erforderliche Intervention vorweg. Anhand des konkreten realen Projektes wird dabei gezeigt, dass das nicht mehr zeitgemäße Projekt des Bauträgers mit einfachen, pragmatischen Mitteln in eine flexible, effiziente, kollektive Wohntypologie umgewandelt werden kann.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Transformation geschieht zum einen durch das Auflösen der bestehenden Teilung des Drei- und Zweispänners. Zum anderen durch die Neuorganisierung der bisher starren Gliederung zu einer robusten Struktur mit flexibel an unterschiedliche Lebenssituationen anpassbare Wohnungsgrößen. Die Mitte des Grundrisses wird aufgebrochen, um eine längs durch das Gebäude verlaufende, verbindende, gemeinschaftliche Zone zu schaffen. Dieser großzügige zentrale Raum ähnelt dem „Portego“ eines venezianischen Palazzo. Er ist längst nicht „nur“ Erschließung, sondern funktioniert als kollektive Wohnfläche. Die beidseitig an diesen internen Boulevard anschließenden Wohnungen lassen sich über Sektionaltore vollständig zu dieser Mittelzone öffnen. Dabei kann das Sektionaltor dieselben schalldämmenden und brandschutztechnischen Eigenschaften übernehmen, wie eine konventionelle Wohnungstrennwand. Durch das Öffnen des Sektionaltors können die Bewohner je nach Bedarf ihre individuelle Wohnfläche erweitern und aus ihrem privaten Wohnbereich „herauswohnen“, um an einer ungezwungenen Gemeinschaft teilzuhaben. Bleibt das Sektionaltor geschlossen, so ist die Wohnung über die Schlupftür des Tors betretbar. Alle Räume sind zudem intern über eine „Enfilade“ miteinander verbunden. Das ermöglicht ein flexibles Zu- und Wegschalten von Räumen zwischen verschiedenen Wohneinheiten. Dadurch lassen sich Wohnungsgrößen und -konfigurationen individuell auf die beispielsweise aufgrund des Alters wechselnden Lebenslagen anpassen.
Während für die oberen Geschosse hauptsächlich Wohnen vorgesehen ist, sind im Erdgeschoss auch andere, öffentlichere Nutzungen angedacht. In der flexiblen Struktur ist beispielsweise die Ansiedlung von Werkstätten, Co-Workings-Spaces, kleinen Büros oder Atelier-Wohnungen möglich.
Durch die effizienten Interventionen im Grundriss und einen etwas geringeren Flächenverbrauch pro Kopf, hat sich die mögliche Anzahl der Bewohner bzw. Wohneinheiten um fast die Hälfte erhöht.
Die Fassade des bestehenden Bauträger-Entwurfs bleibt weitestgehend intakt. Allerdings ersetzt eine, das gesamte Gebäude umspannende Gerüstkonstruktion die bisherigen Einzelbalkone. Bei dieser Umhüllung handelt es sich um ein konventionelles, ökonomisches Baugerüst mit Wetterschutzdach. Dieses Gerüst ist mit purpurfarbenen Glas-Fotovoltaik-Elementen beplankt. Diese fungieren einerseits als Brüstung und zeigen anderseits, wie pragmatische Fotovoltaik-Module neben dem funktionalen Aspekt der Energiegewinnung, dem Gebäude einen fast ornamentalen Ausdruck geben können. An den beiden Stirnseiten des Hauses bietet das Gerüst zwei gemeinschaftliche Balkonflächen, an welche der „Portego“ mündet.
Unterhalb des ebenfalls mit transparent purpurnen Glas-Fotovoltaik-Elementen beplankten Wetterschutzdaches entsteht zudem eine für alle Bewohner nutzbare Dachfläche. Inspiriert von Gewächshäusern des 19. Jahrhunderts und bedingt durch das Licht-Schatten-Spiel der Fotovoltaik wird der Raum zu einem „psychedelisch“ anmutenden Dachgarten.
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