Architekturobjekt 4 von 5

Architekturobjekte


Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

14770 Brandenburg an der Havel, Hochstraße 29

Mit freundlicher Unterstützung von Forbo Flooring

Innenansicht - Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

© Bernhadette Grimmenstein, Hamburg

Innenansicht - Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

© Bernhadette Grimmenstein, Hamburg

Innenansicht - Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

© Bernhadette Grimmenstein, Hamburg

Innenansicht - Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

© Bernhadette Grimmenstein, Hamburg

Innenansicht - Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

© Bernhadette Grimmenstein, Hamburg

Innenansicht - Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

© Bernhadette Grimmenstein, Hamburg

Innenansicht - Umbau der Säuglings- und Kinderkrankenpflege des Städtischen Klinikums Brandenburg

© Bernhadette Grimmenstein, Hamburg

Mit freundlicher Unterstützung von Forbo Flooring

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Hochstraße 29, 14770 Brandenburg an der Havel, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

01.2002

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Bauherr

Städtisches Klinikum Brandenburg GmbH

Hochstraße 29

14770 Brandenburg an der Havel

Deutschland

Bauleistung: Parkett, Bodenbeläge

Schulze Thomas Raumausstattung

Krahner Hauptstr. 5

14797 Kloster Lehnin

Deutschland

Architekt/Planer

heinlewischer

Leuschnerstraße 12

70174 Stuttgart

Deutschland

Tel. +49 711 16654-0

info@heinlewischer.de

Beschreibung

Objektbeschreibung

Das Städtische Klinikum Brandenburg besteht seit rund 100 Jahren. Es wurde im Inneren und äußerlich zu einem modernen Dienstleistungszentrum für Gesundheit umkonzeptioniert. Im Interview erläutert Annette Dörr von Heinle, Wischer und Partner, Freie Architekten, mit welchen gestalterischen Mitteln, Kindern aller Altersgruppen der Aufenthalt auf der neuen Säuglings- und Kinderstation so angenehm wie möglich gemacht wird.

Frau Dörr, bitte beschreiben Sie kurz die Aufgabe.

Die Aufgabe bestand darin, im 4. Obergeschoss des Pflegebereichs im Haus 2 des Städtischen Klinikums in Brandenburg an der Havel, welches wir im Rahmen des 1. Bauabschnitts 2002 fertig gestellt hatten, eine Bettenstation in eine Station für Säuglings- und Kinderkrankenpflege umzubauen. Die Patienten, von Säuglingen bis zu 17-jährigen Jugendlichen, sollten in zwei Altersgruppen auf die beiden bestehenden Pflegemodule mit jeweils 20 Betten aufgeteilt werden. Es galt die baulichen Eingriffe auf das Notwendigste zu beschränken, d.h. die räumliche Aufteilung der Station  grundsätzlich zu erhalten. Gleichzeitig sollte ein Gesamtkonzept entwickelt werden, das den Lebenswelten großer und kleiner Kinder Rechnung trägt.

Welches Konzept entwickelten Sie für die Säuglings- und Kinderstation?

Das Gesamtkonzept lässt sich unter dem Titel  „Erlebniswelt und Welterlebnis“ kurz und prägnant zusammenfassen. In der „Erlebniswelt“ für Kinder vom Säuglingsalter bis zu sechs Jahren und dem „Welterlebnis“ für die Patienten von sieben bis 18 Jahren haben wir, innerhalb eines übergeordneten Konzepts, unterschiedliche, der jeweiligen Altersgruppe entsprechende Ambiente, Anreize und Identifikationsmöglichkeiten geschaffen.

Die „Erlebniswelt“, die sich vom Flur in das Patientenzimmer erstreckt, zeichnet sich durch die kindgerechte Darstellung unterschiedlicher Tiere und ihrer Spuren auf dem Boden und an der Wand aus. Jeweils ein Tier ist einem Zimmer zugeordnet. Das Tier deutet sich mit einem Teil seines Körpers im Flur unter der Zimmertür an. Seine Spuren führen das Kind über den Modulflur bis zu dem jeweiligen Zimmer. Der Patient kann sein Tier anhand der Fußspuren erraten, verfolgen und beim Öffnen der Zimmertür in Gänze entdecken. Wenn er sich sein Tier merkt, kann er es auf die Wand gemalt bei einer Eisenbahnfahrt weiter verfolgen. Die Darstellungen, sowohl als Intarsien innerhalb des Linoleumbodenbelags, wie auch als Wandmalerei, sind fröhlich bunt und kindgerecht abstrakt. Das „Welterlebnis“, Thema des zweiten Pflege-moduls, folgt der gleichen Grundidee, es schickt den Patienten hier auf eine Weltreise. Wahrzeichen aller Kontinente dieser Erde kennzeichnen die Zimmer. Auch hier gilt es, dieses bereits im Flur unter der Tür hervorblitzend zu erkennen und über die jeweiligen Fluglinien zu erreichen. Skylines an der Wand zeigen die Wahrzeichen im städtischen Kontext. In den Bettenzimmern kann der Patient mehr über das Land seines Wahrzeichens lernen. Eine Weltkarte, spezifische Informationen über Land und Leute sowie „gute Besserung“ als erstes Vokabular in der Landessprache, lassen ihn nicht nur spielerisch Neues lernen, sondern führen auch hier zu einer größeren Identifikation des Patienten mit seinem Zimmer.

Es wurden aufwändige Intarsien in den Böden eingearbeitet, worauf mussten Sie bei der Planung achten?     

Intarsienarbeiten in dem Linoleumbodenbelag auf der Bettenstation eines Krankenhauses stellen eine große Herausforderung dar, sowohl in der Planung als auch in der Umsetzung. Es galt, die Fugen aus hygienischen Gründen in der Anzahl zu minimieren und sie in der kleinstmöglichen Breite auszubilden. Dabei war höchste Präzision  seitens des Herstellers bei der Fertigung der Intarsien gefordert. Das Verlegen konnte nur durch eine besonders qualifizierte und erfahrene Firma erfolgen. Bei der Planung waren wir gefordert, das Konzept so zu detaillieren und die einzelnen Darstellungen so zu abstrahieren, dass die Umsetzung technisch möglich wurde.

Wie reagieren die kleinen Patienten, wenn sie die Station zum ersten Mal sehen?   

Die kleinsten Patienten werden von den unter der Tür hervorblitzenden Tieren sofort angezogen. Die Suche nach ihnen, das Verfolgen der Spuren und das Wiederfinden ihres speziellen Tiers an der Wand lässt auch das traurigste Kind für Augenblicke fröhlich werden. Zusammen mit der Familie, den Besuchern oder auch dem Pflegepersonal wird das eigene Zimmer schnell wiedergefunden, die Identifikation mit dem jeweiligen Tier entsteht sofort und ist meist intensiv. Eltern wie Kinder in beiden Altersgruppen nehmen das Konzept sehr positiv auf.

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