Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2012: Teilnehmer
Umbau des Maria-Ward-Hauses
86152 Augsburg, Karmelitengasse 9
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Dr. Klaus Pilz
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Dr. Klaus Pilz
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Karmelitengasse 9, 86152 Augsburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
09.2009
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
650 m²
Nutzfläche
690 m²
Verkehrsfläche
120 m²
Wohnfläche
60 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
1.850.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Im Jahr 2007 erteilten die Schwestern den Planungsauftrag, die restlichen Flächen des 1. Obergeschosses, sowie das gesamte Erdgeschoss umzubauen, zu modernisieren und in seiner Nutzung in das Exerzitienhaus zu integrieren. Eine der wesentlichen Forderungen war es, die bis dahin im 1. Obergeschoss angeordnete Rezeption in eine neue zentrale Eingangshalle im Erdgeschoss einzubinden. Dieser Eingangshalle angegliedert werden sollte zudem ein Raum, der dem Gedenken und der Verehrung der Ordensgründerin Maria Ward gewidmet sein sollte. Auch ein Klosterladen, in dem Literatur und Informationen über das Leben von Maria Ward verkauft und in dem persönliche Gegenstände, wie Kleidungsstücke oder Briefe, sowie Aufzeichnungen aus ihrem Leben ausgestellt werden, sollte direkt an diese Zone angebunden sein.
Neben der Schaffung weiterer Gästezimmern, sollten zusätzliche Aufenthalts- und Gruppenräume, ein Apartment für die Referenten, sowie ein neuer Speisesaal mit Selbstbedienungstheke und offener Küche geplant werden.
Für die Schwestern stellte der Raum für die Verehrung und des Gedenkens an die Ordensgründerin das Herzstück der baulichen Maßnahme dar. Der Raum sollte zur Besinnlichkeit und zum Nachdenken anregen und sowohl den Gästen des Hauses als auch der Öffentlichkeit frei zugänglich sein. Lange wurde nach einem passenden Nahmen gesucht, der die Funktion des Raumes ausreichend beschreibt. Die Wahl fiel schließlich auf die Bezeichnung „Raum der Stille“.
Der ursprünglich als Besprechungszimmer genutzte Raum basierte auf einem schiefwinkligen Grundriss mit einer Raumhöhe von knapp 2,90 m. Zwei unterschiedliche Fensterformate in der Außenfassde, sowie die direkte Erschließung vom zentralen Treppenhaus aus, gaben dem Raum eine unruhige Grundstimmung. Im Zuge der Planung wurde der Zugang zum Raum zur zentralen Eingangshalle hin neu orientiert. Um zu verhindern, dass die Nutzer des Raumes durch den Betrieb im Eingangsbereich in ihrer Meditation gestört werden, wurde eine gebogene Wandscheibe in den Raum gestellt und der Zugang dadurch aus dem Blickfeld der Nutzer genommen. Als Grundform und geometrische Orientierung wurde im Bodenbelag und der Deckenbekleidung eine Elipse in den Raum eingefügt. Die Außenfassade wurden mit einer hinter-leuchteten Glasschiebewand verkleidet, durch die die unterschiedlichen Fensteröffnungen nur noch difus erkennbar sind.
Der Bodenbelag aus großformatigen schwarzen Natursteinplatten wurde im „Raum der Stille“ mit unterschiedlichen Oberflächen verlegt. Das Material, „Black Grafite“, wurde innerhalb der mit Edelsstahl abgegrenzten Elipse poliert und versiegelt. Alle Flächen außerhalb der Elipse wurden geflammt. Aus akustischen Gründen wurden die Wandflächen mit einem verputzten Akustiksystem der Firma Caparol belegt, das seine Farbigkeit nur über die Zuschlagstoffe des Putzmaterials erhält. Ebenfalls aus akustischen Gründen wurde die Deckenfläche innerhalb der Elipse mit einer Gipskarton-Lochplattendecke bekleidet. Die umlaufenden glatten Friese betonen durch die hinterleuchteten Abtreppungen die Grundform der Elipse.
Die Gestaltung der Wandflächen erfolgte zusammen mit einem Künstler. Wunsch der Schwestern war es, Aussagen und Sprüche der Ordensgründerin Maria Ward als Anregung zum Nachdenken mit in das Konzept einzubringen. Anstelle eines Kreuzes fiel die Wahl auf eine Meditaitonsscheibe, die, mit einem Originalschriftzug der Ordensgründerin versehen, vor der künstlerisch gestalteten, gebogenen Wandscheibe die funktionale Mitte des Raumes bildet. Der Scheibe gegenüber wurde ein vertikales Glaselement angeordnet, das zusammen mit den Schriftzügen auf der Wandfläche ein stilisiertes Kreuz darstellt. Alle Einbauten, Möblierungen und Türelemente aus geöltem Eichenholz wurden speziell für die Räumlichkeiten entworfen, geplant und nach Zeichnung des Architekten vom Schreiner gefertigt.
Die Gestaltungselemente und Materialien dieses Raumes wurden in der gesamten Eingszone mit Klosterladen und Rezeption konsequent weiter eingesetzt. Die Materialwahl der restlichen Flächen im EG und 1.OG orientiert sich an den Mitte der 90er Jahre begonnen Umbaumaßnahmen. Einzelne Einbauten, wie die Ausgabetheke im neuen Speisesaal, sowie künstlerisch gestaltete Elemte nehmen die Materialien aus der Eingangszone wieder auf und stellen dadurch eine Verbindung zwischen Neu und Alt her.
Schlagworte
Objektdetails
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