Architekturobjekt 3 von 24

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer


Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

76131 Karlsruhe, Alter Schlachthof 13

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: fluidlab architektur design

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Halle innen - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Ansicht Nord - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Ansicht Ost - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Ansicht Süd - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Halle innen - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Gusseiserne Stütze - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Multifunktionsraum - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Multifunktionsraum - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Foyer mit Glasfuge - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Fleischerhaken - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Beleuchtung - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Schlachthof - Fleischmarkthalle, Detail Lüftung - Umbau Fleischmarkthalle und Wursterei, Alter Schlachthof Karlsruhe

© Nikolay Kazakov

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: fluidlab architektur design

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Alter Schlachthof 13, 76131 Karlsruhe, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Umbau

Fertigstellungstermin

06.2019

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Karlsruher Fächer GmbH

Zähringerstraße 72

76133 Karlsruhe

Deutschland

Architekt/Planer

fluidlab architektur design Architekten und Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft mbB

Alter Schlachthof 27

76131 Karlsruhe

Deutschland

Tel. +49 721 6193270

info@fluidlab.de

Bauherr

Karlsruher Fächer GmbH

Zähringerstraße 72

76133 Karlsruhe

Deutschland

Fachplanung: Tragwerksplanung

SLP Ingenieurbüro für Tragwerksplanung

Weinbrennerstr. 18

76135 Karlsruhe

Deutschland

Fachplanung

Stefano Migliore Planungsbüro für Haustechnik, VDI

Heinkelstraße 25

67346 Speyer

Deutschland

Architekturfotografie

Nikolai Kazakov

Rheinstraße 83

76185 Karlsruhe

Deutschland

Verwendete Produkte

Arbonia Riesa GmbH

Deckenstrahlheizung

Arbonia Deckenstrahlprofil Klix Modell DESB

dormakaba

Obentürschließer

Türschließer - Obentürschließer

FSB Franz Schneider Brakel

Fensterbeschläge

Beschläge für Fenster

FSB Franz Schneider Brakel

Türgriffe

Beschläge für Türen

GFAG Gesellschaft für Akustik und Gestaltung mbH

Akustik-Deckensegel

FAP R Akustikdeckensegel

Jansen AG

Stahlfenster

Janisol Arte 2.0

RAICO Bautechnik

Pfosten-Riegel-Fassaden

THERM+ A-I

Schüco International

Aluminiumfenster

Fenstersystem AWS 75.SI

Schüco International

Aluminiumtüren

Türsystem ADS 75 HD.HI

Sika Deutschland

Bodenbeschichtungen

Sikafloor

Gebäudedaten

Bauweise

Mauerwerksbau

Tragwerkskonstruktion

Sonstige

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

5.700 m³

 

Bruttogrundfläche

715 m²

 

Nutzfläche

610 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

150.000 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

1.500.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um die Ertüchtigung der ehemaligen Fleischmarkthalle auf dem Areal des Alten Schlachthofs in Karlsruhe, verbunden mit der Umnutzung in eine Veranstaltungshalle mit Nebenräumen und zwei Multifunktionsräumen.

Die unter Denkmalschutz stehende ehemalige Fleischmarkthalle aus dem Jahr 1887 wurde bereits vor dem Umbau als Veranstaltungsort für öffentliche Veranstaltungen aus der Kultur- und Kreativwirtschaft genutzt und hatte sich als besonderer Ort der Schlachthofgeschichte etabliert. Jedoch fehlte es vor dem Umbau an grundsätzlichen (Sicherheits)-Standards sowie unentbehrlichen technischen Einrichtungen wie Toiletten. Auch der Brandschutz ließ keine größere Veranstaltung zu und in den Wintermonaten war die Halle aufgrund einer fehlenden Heizungsanlage nicht nutzbar. Nicht zuletzt aufgrund des schlechten Schallschutzes war eine intensivere Nutzung als Veranstaltungsort somit nicht möglich.

Der direkt angeschlossene ehemalige Fleischzerlegebetrieb (Wursterei) mit Betriebs- und Kühlräumen aus den 1980er-Jahren wurde vollständig entkernt und neu aufgebaut, um hier die notwendigen Nebenräume für die Veranstaltungshalle unterzubringen. Hier entstanden zwei Multifunktionsräume mit zugehörigen Sanitärräumen für Damen und Herren, ein zusätzliches Behinderten-WC, ein Lagerraum / Stuhllager sowie der Technikraum.
Neben der funktionalen Verbindung der beiden Gebäude sollten diese auch baulich miteinander verbunden werden. Die Gebäudeaußenwand der Wursterei zur Halle hin wurde abgerissen und die Fuge durch eine Pfosten-Riegel-Verglasung geschlossen, die die ehemalige Außenwand der Fleischmarkthalle zur Innenwand umfunktioniert. Über dieses Foyer mit Glasfuge wurde der Anbau respektvoll an die historisch alte Halle angeschlossen.

Die Gesamtnutzfläche der Halle beträgt ca. 400m², die Nebenräume sind ca. 200m² groß.

Ziel der Baumaßnahme war neben der Umnutzung der Räumlichkeiten auch die denkmalgerechte energetische Sanierung des Gebäudes. Um die Fleischmarkthalle auch in den Wintermonaten der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen zu können, wurde eine Heizungsanlage installiert und das Dach denkmalgerecht saniert. Die historischen Stahlsprossenfenster blieben erhalten und wurden instandgesetzt, erhielten zudem eine innenliegende zweite Fensterebene. Die dreischiffige, gemauerte Gewölbedecke der Halle wurde von oben gedämmt, um dem Wärmeverlust in der Heizperiode über die aus Denkmalschutzgründen nicht dämmbaren Außenwände entgegenzuwirken. Der Boden mit starkem Gefälle und offenen Ablaufrinnen erschwerte die Nutzung der Fläche und war zudem eine Stolpergefahr. Mit einer neuen Schicht Gussasphalt wurde der Hallenboden auf ein neues, einheitliches Niveau gebracht und lediglich mit einer industriellen Bodenbeschichtung behandelt. Um den starken Hall unter den Kuppen zu minimieren, wurden Deckensegel zur Verbesserung der Raumakustik unterhalb der Gewölbe eingebaut. Die historischen Außenwände, Stahlstützen und Katzenläufe blieben unbehandelt, sogar auf einen Innenanstrich im historischen Hallenteil wurde verzichtet.

Grundsätzlich wurde bei der Planung versucht, den Ist-Zustand des Gebäudes, vor allem den Charme der alten, denkmalgeschützten Halle mit ihrer historischen Industriearchitektur, weitestgehend zu erhalten, soweit dies mit den künftigen Nutzungsanforderungen und den geltenden Sicherheitsstandards zu vereinbaren ist. Auf den Erhalt des rohen Charakters und die Anwendung ehrlicher Materialien wurde großen Wert gelegt. So wurde beispielsweise bewusst auf Malerarbeiten verzichtet, um die über Jahrzehnte entstandene Patina zu erhalten. Erforderliche Ausbesserungen und Rekonstruktionen erfolgten in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege und immer in Anlehnung an das Original. Die neue Gebäudetechnik wurde weitgehend unsichtbar im Dachraum untergebracht, nicht originale Einbauten aus den letzten Jahrzehnten wurden entfernt und einst zurückgebaute Originalteile soweit möglich wieder ergänzt. Die Atmosphäre der Halle mit dem dreischiffigen Gewölbe, den historischen gusseisernen Stützen und den riesigen Fenstern zieht einen sofort in den Bann.

In Karlsruhe gibt es ansonsten kaum Orte, die niedrigschwellig für öffentliche Veranstaltungen vermietet werden und eine vergleichbare Atmosphäre bieten. Als Veranstaltungsort kommt der Fleischmarkthalle die sehr günstige Verkehrsanbindung des Schlachthofareals zugute. Innerhalb kurzer Zeit hat sich die Fleischmarkthalle als Wirkungsstätte für Künstler und Kreativschaffende zu einem beliebten Veranstaltungsort für öffentliche Ausstellungen, Kunstperformances, Musik- und Medienevents, Theater, Varieté und Lesungen entwickelt und leistet damit seinen Beitrag zur Erfüllung des Leitgedankens des Kreativparks Alter Schlachthof. Für die Karlsruher Kulturlandschaft entstand hier eine charaktervolle Event-Location für bis zu 400 Besucher.
 

Beschreibung der Besonderheiten

Der Anbau (ehem. Wursterei) funktioniert unabhängig von der Halle als Seminargebäude. Die beiden Besprechungsräume können zusammen oder einzeln gemietet werden und sind mit dem nötigen technischen Equipment ausgestattet. Auch die Vermietung der Seminarräume wird von der Karlsruher Fächer GmbH selbst übernommen.

Nachhaltigkeit

Es handelt sich um ein denkmalgeschütztes Gebäude, bei dem die Hülle weder innen noch außen in ihrem Erscheinungsbild verändert werden sollte, um die Anmutung als Industriedenkmal durch wenige neue, dezente Eingriffe zu erhalten. Aufgrund der sehr temporären Nutzung der Halle sah auch das Energiekonzept zur Minimierung der Energieverluste keine unverhältnismäßigen Fassadendämmarbeiten vor.
In der überwiegenden Zeit wird das Gebäude nur minimal geheizt.
In den Kuppelraum des Daches wurde eine Zellulosedämmung als Einblasdämmung eingebracht, so dass die Wärmeverluste ohne störenden Einfluss auf die Gebäudeoptik minimiert werden konnten. Die eingebaute Dämmung ist als recyclebares Material wieder ausbaubar, da sie nur lose aufgelegt wurde. Um weiteren Wärmeverlusten über die erhaltenswerten alten Stahl-Einfach-Verglasungen entgegenzuwirken, erhielten diese eine innenliegende zweite Fensterebene als Kastenfensterlösung mit neuen Isolierverglasungen, die gleichzeitig den Schallschutz für die Veranstaltungshalle gewährleisten.
Der Boden der Halle (nicht unterkellert) wurde mit einem Gussasphalt ausgeführt, der gegenüber einem Verbundestrich eine leicht verbesserte Dämmwirkung aufweist. Durch den Einbau einer Deckenstrahlheizung kann der Hallenraum sehr effizient und kurzfristig für Veranstaltungen beheizt werden.
Die ehemalige Wursterei erhielt eine neue Dachdämmung mit neuen Dachflächenfenstern, sowie neue Fenster und eine Wintergartenverglasung im Bereich der Gebäudefuge zwischen Anbau und Halle.
Der Boden wurde ebenfalls mit einem Gussasphalt ausgeführt, so dass auch für den Anbau eine Optimierung der Hüllflächen erreicht wurde.

Auszeichnungen

Hugo Häring Auszeichnung 2020

Schlagworte

Alter Schlachthof Karlsruhe, Umbau Fleischmarkthalle, Karlsruher Fächer GmbH, fluidlab architektur design, Veranstaltungshalle, Seminarräume

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Sonstiges

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

350,50 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Heizung

52 %

 

Warmwasser

20 %

 

Beleuchtung

25 %

 

Lüftung

3 %

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Stellplätze

30

Das Objekt im Internet

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