Architekturobjekt 39 von 73
Nominiert für die Shortlist der Jury 2018

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2018


Umbau Haus B

69242 Mühlhausen-Rettigheim, Malscher Straße 13a

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schneider Architekten

Ansicht Straßenfassade Nordwest - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Haus B. und Gasthof Engel - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Ansicht von Westen - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Ausschnitt Giebelfassade mit Kirchturm - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Eingangsloggia - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Haustür - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Eingangsloggia - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Gartenfassade Südost - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Gartenloggia - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Eingangsbereich mit Blick auf den Kirchturm - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Küche und Essbereich - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Essbereich und Wohnzimmer - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Zentrales Oberlicht über der Treppe - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Flurbereich im Obergeschoss - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Detail der Treppe mit vorhandenen Bodenbelägen - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Detail des Oberlichts über der Treppe - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Bad im Obergeschoss - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Wohnhaus vor dem Umbau - Umbau Haus B

© Joachim Schneider

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Schneider Architekten

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Malscher Straße 13a, 69242 Mühlhausen-Rettigheim, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

07.2014

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Schneider Architekten

Hohenzollernstr. 33

76135 Karlsruhe

Deutschland

Tel. 0721402717

karlsruhe@schneiderarchitekten.de

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Holzbau Koppert

Robert-Bosch-Str. 38

69190 Walldorf

Deutschland

Tel. +49 6227 2482

info@holzbau-koppert.de

Bauleistung: Tischler

Alber Fensterbau GmbH

Tannenweg 9

76149 Karlsruhe

Deutschland

Tel. +49 721 951590

info@asfenster.de

Bauleistung: Putz, Stuck

Wilhelm Oechsler GmbH

Benzstr. 8-10

68753 Waghäusel

Deutschland

Tel. 07254/1688

info@oechsler-stuckateur.de

Verwendete Produkte

VELUX Deutschland

Dachflächenfenster

Schwingfenster GGL

Xella Deutschland

Fassadendämmung

Multipor Wärmedämm-Verbundsystem WDVS

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Eigenständig, aber nicht fremd.
Umbau eines Wohnhauses aus den 60er Jahren
 
Im Ortskern des Kraichgaudorfes Rettigheim, gegenüber Kirche und historischem Gasthaus liegt in dem Bereich früherer Wiesen jenseits eines Weges, unter dem der Bachlauf im Kanal liegt, ein Wohnhaus aus den 60er Jahren. Das Haus wurde für eine Familie als Wohnhaus umgebaut und energetisch ertüchtigt. 
 
Ursprünglich war es für zwei ledige Frauen erbaut worden und war für ein Leben im Erdgeschoss konzipiert. Das Dachgeschoss war eher mit Gästezimmern, für Hauswirtschaft und als Abstellbereich genutzt. Die Architektur der 60er Jahre akzentuierte den Zugangsbereich mit einem abgeschleppten Dach und einer schrägen Stütze für das Vordach. Ein Haus im Garten und nicht ein Gebäude in der Ortsmitte.
 
Baukörper:
Das Haus sollte präsenter, moderner und dennoch ländlich sein. Das Haus erhielt ein neues gedämmtes Dach, eine neue Hülle und punktuelle Eingriffe im Inneren, um die räumlichen Zusammenhänge und Beziehungen zu stärken. Das neue rechteckige Dach übernimmt die bisherige Neigung und legt sich über den hammerförmigen Grundriss. Dadurch entstanden zwei überdeckte Loggien, die den Übergang von Innen nach Außen neu und als eigenständige Räume gestalten. Die „Zugangsloggia“ definiert das Verhältnis zu den öffentlichen Räumen neu und gibt dem Haus eine neue urbanere Präsenz im Dorfgefüge. Sie ist Ankunftsraum und „Bühne“. Die Gartenloggia mit der Terrasse ist der Außenraum im Grünen. Mit den Loggien wird das Haus optisch vergrößert und liegt so präsent im großen Garten.
 
Fassade:
Die Öffnungen der Fassaden folgen weitgehend den Bestandsöffnungen. Zusätzliche quadratische Öffnungen sind punktuell ergänzt und schaffen weitere Blickbeziehungen zwischen Innen und Außen. Die Giebelseite mit quadratischen Öffnungen referenziert auf ruhige ländliche Gebäude. Dabei wechseln Fenster mit Rahmen aus Metall und flächenbündige Festverglasungen. Durch die Anordnung wird die Geschossigkeit etwas überspielt. Dadurch wirkt die Giebelseite wie eine große Scheune. Die Farbe nimmt bezug auf den Naturstein der angrenzenden größeren Gebäude von Gasthaus und Kirche, zu denen das Haus in Beziehung tritt.
 
Der fehlende Dachüberstand macht es zu einem modernen Gebäude auf dem Land. Die Rückwände der „Loggien“ sind mit vertikalen Holzlamellen verkleidet und geben so in diesen Aufenthaltsbereichen eine haptische und warme Atmosphäre und gestalten die Außenbereiche großzügig. Eine Bank aus Beton möbliert die Zugangsloggia dauerhaft. Putzfassade und Holzloggien gliedern den Gesamtbaukörper. Sandsteinplatten schaffen den Übergang zu den umgebenden Wiesen.
 
 
Umbau im Inneren:
Der Grundriss wurde mit punktuellen Eingriffen leicht verändert, umneue Raumbeziehungen zu schaffen. Küche und Wohnraum wurde verbunden. Ein Durchgang zu einem früher abgeschiedenen Zimmer lässt ein neues Raumkontinuum entstehen. Das erlaubt auch einen Rundgang um die zentrale Treppe. WC und Bad wurden verbunden. Das Gäste-WC entsteht über eine Schiebetür, die den Badbereich abgrenzt. Sichtachsen lassen Ausblicke und Sichtbeziehungen über mehrere Raumsituationen entstehen.
 
Im Obergeschoss mit nun 24cm höherem Dach wurden im Flur Nebenräume entfernt.
Unter den Pfetten platzierte Festverglasungen sorgen für Kontakt zum direkten Umfeld des Hauses. Zenitales Licht über der Treppe macht den Flur im Obergeschoss sehr hell.
Der Eingangsloggia zugewandt entstand ein Badezimmer, die Aufenthaltsräume der Kinder folgen dem bestehenden Grundriss, neue Dachflächenfenster übernehmen die ergänzende Belichtung.
Das vormals dunkle Obergeschoss wurde der hellste Bereich des Hauses.
 
Energetische Sanierung:
Das Gebäude wurde umfassend energetisch saniert. Die Fassade wurde mit einem mineralischen Wärmedämmverbundsystem umhüllt und das neue Dach mit Zellulose gut gedämmt. Neue Holz-Aluminium-Fenster mit Dreifachverglasung sorgen für eine dichte Hülle. Der notwendige Luftwechsel wurde durch den Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sichergestellt. Eine solarthermisch unterstützte Pelletsheizung sorgt für Wärme und Warmwasser. Beim Blower-Door-Test konnten Werte analog zu Neubauten ermittelt werden.
 
Die anfängliche Verwunderung über das etwas ungewöhnliche neue „alte“ Haus hat sich gelegt. Es ist ein sehr selbstverständlicher Teil der Ortsmitte Rettigheims geworden. Eigenständig ist es, aber nicht mehr fremd.
 
 
 
 

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