Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Umbau Ladengeschäft und Neubau Bürogebäude
72070 Tübingen, Pfleghofstraße 4/1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dannien Roller Architekten + Partner PArtG mbB
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Pfleghofstraße 4/1, 72070 Tübingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
10.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Kalksandstein
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.575 m³
Nutzfläche
406 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Ladenumbau und Büroneubau in der Tübinger Altstadt
Das spätklassizistische Wohn- und Geschäftshaus Pfleghofstraße 4/1 in der Tübinger Altstadt wird von 2019 bis 2020 nach dem Entwurf von Dannien Roller Architekten + Partner umgebaut und durch einen modernen eingeschossigen Anbau erweitert. Das planende Architekturbüro nutzt selbst die fertiggestellten Büroräume auf den Schulbergterrassen oberhalb der mittelalterlichen Stadtmauer in unmittelbarer Nachbarschaft zum historisch bedeutsamen Pfleghof.
Die Erschließung erfolgt über der Pfleghofstraße, wo sich das Sockelgeschoss in einer breiten Fensterfront mit geölten Eichenprofilen öffnet. Der klar strukturierte Rhythmus des Fensters sowie die Farbgebung des
Holzes integrieren sich harmonisch in die historische Fassade und greifen Farben und Formen auf. Die großen Fenster erlauben Einblicke in den Empfangsbereich des Büros und sind Bühne und Licht für den Straßenraum.
Ein geschnitztes Stuhlbein als Türgriff erweckt Neugier auf das Dahinterliegende.
Der offen gestaltete zweigeschossige Ladenraum empfängt den Besucher und bietet verschachtelte Ein- und Durchblicke in die verschiedenen Ebenen. Die Idee einer offenen Bürolandschaft und der Verzicht auf eine
hierarchische Raumorganisation sind hier umgesetzt. Eine historische Holztreppe führt in die Büros und Besprechungsräume im Obergeschoss, die bereits über offenes Fachwerk vom Empfang aus optisch präsent sind.
Folgt man der abwärts führenden Treppe, gelangt man in das Zwischengeschoss als Verbindung zum Anbau. Farbliche und gestalterische Signale gehen aus von dem skulptural wirkenden Küchentresen in leuchtend gelber Farbe im Zwischengeschoss, den filigranen Messinggeländern im Eingangsbereich, silberfarbenen Vorhängen im Anbau sowie einem Kronleuchter im Besprechungsraum. Die gewollt gesetzten Akzente ergeben im Zusammenspiel mit Architektur und Raum einen lebendigen Gesamteindruck. Der eingeschossige Neubau erstreckt sich auf winkelförmigem Grundriss gartenseitig Richtung Mühlstraße. Das nach Osten leicht abfallende Gelände war zuvor eine brachliegende, ungenutzte Fläche. Diese erfährt durch den grundstücksbegrenzenden Anbau eine städtebauliche und kompositorische Wiedereingliederung in das Stadtgefüge. Der Neubau setzt sich in seiner modernen und klaren Formensprache deutlich vom Altbau ab. Gleichzeitig stellt er sich der Herausforderung, die Vergangenheit des Ortes aufzugreifen und sich in den historischen Kontext einzufügen, ohne auf architektonische Eigenständigkeit zu verzichten.
Der Innenhof zitiert ein wesentliches Element der Tübinger Stadtstruktur. Er erzeugt eine öffentliche Atmosphäre durch seine Verbindung zum Fußweg auf den Schulbergterrassen und schafft eine Verzahnung
von privatem und öffentlichem Bereich. Großflächige Eichenfenster öffnen die Fassade und ermöglichen den Blick in die Umgebung zum Österberg. Sie lösen die strenge Grenze zwischen Architektur und Umgebung
auf. Die grobe Putzstruktur in zurückhaltender Mehrfarbigkeit korrespondiert mit den Natursteinmauern der Schulbergterrassen und dem Pfleghof. Die dreifache Terrassierung des Baukörpers und die begrünte, abfallende Dachlandschaft differenzieren den Baukörper. Die skulpturale Architektur bettet sich sensibel in den Hang der Schulbergterrassen ein und wird wie selbstverständlich Bestandteil der vorgegebenen Topografie und Stadtmorphologie.
Beschreibung der Besonderheiten
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Fernwärme
Sekundärenergie
Fernwärme
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
145,00 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
58,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
12,00 kWh/(m²a)
Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)
Heizung
62 %
Beleuchtung
38 %
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
25
Das Objekt im Internet
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte