Architekturobjekt 211 von 971

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer


Umhüllt

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stuttgart, Fakultät 1 - Architektur und Stadtplanung, Jasmin Kast

Perspektive Stöckachstraße - Umhüllt

© Marie Fischer, Jasmin Kast

Innenperspektive Gemeinschaftsraum - Umhüllt

© Marie Fischer, Jasmin Kast

Innenperspektive Wohnung - Umhüllt

© Marie Fischer, Jasmin Kast

Modellfoto Gebäude - Umhüllt

© Marie Fischer, Jasmin Kast

Modellfoto Umgebungsmodell - Umhüllt

© Marie Fischer, Jasmin Kast

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Stuttgart, Fakultät 1 - Architektur und Stadtplanung, Jasmin Kast

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Uni Stuttgart

Werastr.

70190 Stuttgart

Deutschland

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

9.100 m²

 

Nutzfläche

2.000 m²

 

Verkehrsfläche

1.400 m²

 

Wohnfläche

5.500 m²

 

Grundstücksgröße

3.500 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Mit der Sanierung des Bürogebäudes in der Stöckachstraße 10 entsteht ein neuer Quartiersbaustein. Eine transparente gläserne Hülle schmiegt sich um den Bestand des ehemaligen Gebäudes der ENBW und bildet dadurch eine begehbare Pufferzone. In den rechteckigen Volumen, die sich aus der Fassade stülpen, befinden sich die Gemeinschaftsbereiche dieses Hauses. Diese haben sich nicht nur durch die Auskragung vom restlichen Gebäude ab, sondern auch durch ihre Materialgebung. Im Erdgeschoss verspringt die Hülle und bildet somit eine überdachte Vorzone aus, die durch Treppen und Rampen erschlossen wird. Ein breiter Durchgang im Erdgeschoss verbindet die Straßenseite mit der neu gestalteten, belebten Hofzone der Boxengasse.

In den unteren Geschossen besteht ein vielfältiger Nutzungsmix mit Veranstaltungshalle, Café, einer Töpferwerkstatt und einem Nachbarschaftsraum. In den darüber liegenden Geschossen befinden sich neben zahlreichen verschiedenen Wohnungstypen auch die unterschiedlich ausformulierten und vielfältig genutzten Gemeinschaftsbereiche, sowie Künstlerateliers und Gästezimmer.

Entscheidend war, allen dauerhaften Bewohnern eine Belichtung ihrer Wohnung aus dem Süden zu ermöglichen. Dies gelingt durch einen klugen Mix aus Maisonettewohnungen und eingeschossigen Wohnungen sowie anderen Nichtwohnnutzungen, wie Ateliers und Gemeinschaftsbereiche, die überwiegend im Norden des Gebäudes liegen. Diese werden ergänzt durch die Räume mit temporären Bewohnern sowie die Gästezimmer und das Wohnen auf Kurzzeit.

Unterschiedliche Funktionen sind in den Gemeinschaftsbereichen untergebracht. So zum Beispiel das Nachbarschaftswohnzimmer, Loggien, oder das Gemeinschaftsbüro.

Die Pufferzone, welche vor jeder Wohnung angebracht ist, bildet eine Erweiterung des Wohnraums. Durch die verschieblichen Glaselemente der Hülle lässt sie sich entweder als Balkon oder als Wintergarten nutzen.

Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine urbane Schrebergartenlandschaft. Diese bildet eine Ergänzung zur Hofzone, hat allerdings direkte Besonnung und mehr Privatheit. Die ausladende Dachfläche ist nicht nur ein Ort der Erholung, sondern dient auch der Energiegewinnung und Regenwasserkollektion. Zusammen mit der energetisch positiven Hülle besitzt das Gebäude ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Energiekonzept.

Durch den Erhalt der bestehenden Tragstruktur und der Treppenhäuser trägt dieser Entwurf zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung bei. Das Projekt bietet einen verbindenden Ort für die gesamte Nachbarschaft und hat als vielfältiger Stadtbaustein eine belebende Strahlkraft für das ganze Quartier.

Beschreibung der Besonderheiten

Eine entscheidende Besonderheit ist der Umgang mit der Nord-Süd Orientierung des Gebäudes.

Die Südseite richtet sich in Richtung der schmalen, schluchtartigen Boxengasse. Das viergeschossige Nachbargebäude grenzt mit geringem Abstand an diese Hofzone. Hinzu kommt, dass alle drei Bestandstreppenhäuser an der Südfassade liegen und dadurch einiges an wertvoller Wohnfläche mit südlicher Belichtung nicht realisierbar ist.
Im Norden liegt die Stöckachstraße, die durch ihre Belebtheit und Hauptorientierung des Quartiersals Hauptorientierung der Nutzungen infrage kommt.

Dieser Konflikt zwischen direktem Tageslicht und der Orientierung zur belebten Stadtseite wird durch einen klugen Nutzungsmix gelöst.
Die eingeschossigen dauerhaften Wohnungen liegen alle im Süden, oder sind durchgesteckt und orientieren sich nach Norden und Süden. Die Maisonettewohnungen orientieren sich ebenfalls nach Norden und Süden. Diese beiden Wohnungstypen werden ergänzt durch anderen Nichtwohnnutzungen, wie Ateliers und Gemeinschaftsbereiche, die im Norden des Gebäudes liegen. Ebenfalls im Norden befinden sich die Räume der temporären Bewohner, sprich die Gästezimmer und das Wohnen auf Kurzzeit.

Dadurch wir allen dauerhaften Bewohnern eine Belichtung ihrer Wohnung aus Süden ermöglicht und die Gebäudeseite in Richtung Stöckachstraße wird durch die Gemeinschaftbereiche und die anderen Nutzungen belebt.


Ein weitere Besonderheit ist das unterschiedliche Höhenniveau vom Erdgeschoss und der Stöckachstraße, die als Haupterschließung dient.
Auch dieser Konflikt ist eine Gegebenheit des Gebäudebestandes. Gelöst wird der Höhenversatz durch Treppen und Rampen sowie einem Versprung der Gebäudehülle nach innen im Erdgeschoss.

Die dritte Besonderheit dieses Projektes ist die gläserne Hülle, die sich um den Gebäudebestand schmiegt. Diese ermöglicht allen Nutzern des Gebäudes einen Zugang nach Außen. Die Hülle besteht aus verschieblichen Glaselementen, die als Wind- und Wetterschutz dienen und eine termisch vorteilhafte Pufferzone zum Gebäudeinneren bilden. Bei gutem Wetter lassen sie sich komplett zur Seite schieben und die Balkonezone dient somit als großzügige Erweiterung des Wohnbereichs.

Schlagworte

Bauen im Bestand, Nutzungsmix, nachhaltiges Bauen, Holzbau, Hybrid, Umnutzung, Urbanes Wohnen, IBA27, Stöckach

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