Architekturobjekt 17 von 43

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer


Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

70178 Stuttgart, Tübinger Straße 85

Außenansicht - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Vor Sanierung - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Wohnen 1 - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Wohnen 2 - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Küche 1 - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Küche 2 - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Bad 1 - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Bad 2 - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Hof von oben - Umnutzung und Sanierung Hinterhaus

© Daniel Seiberts

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Tübinger Straße 85, 70178 Stuttgart, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

05.2014

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Tina Seiberts Dipl.-Ing. Architektin & Daniel Seiberts Dipl.-Ing. Architekt

Tübinger Straße 85

70178 Stuttgart

Deutschland

Tel. 01702061918

tina_schae_@gmx.de

Bauleistung: Verglasung, Fensterbau

Scheifele Fenster- und Innenausbau GmbH & Co. KG

Oppinger Str. 9

89191 Nellingen

Deutschland

Bauleistung: Installation Gebäudetechnik

Filder-Haustechnik

Rohrbachweg 16

73765 Neuhausen auf den Fildern

Deutschland

Bauleistung: Putz, Stuck

Johannes Ungericht Stuckateurbetrieb

Filderbahnstr. 28

70771 LE-Echterdingen

Deutschland

Verwendete Produkte

August Brötje

Heizungsanlagen

Ceramica Catalano srl

Sanitärkeramik

DURAVIT

Sanitärkeramik

Gira

Schalter-Steckdosen-Kombinationen

KEIMFARBEN

Putze

iPor-Mineraldämmplatten, Mineralwolle-Dämmplatten (Coverrock 035 S2), Aqua-Royal-Color

MHZ

Sonnenschutz

Modular Lighting Instruments

Decken-Lampen

Parla

Parkett

Robert Bosch Hausgeräte

Küchengeräte

Steinberg

Sanitärarmaturen

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Ziegelmauerwerk

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

1.256 m³

 

Bruttogrundfläche

120 m²

 

Nutzfläche

80 m²

 

Verkehrsfläche

10 m²

 

Wohnfläche

150 m²

 

Grundstücksgröße

376 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

200.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Als Glücksfall auf der Suche nach einem geeigneten Renovierungsobjekt in der Stuttgarter Innenstadt stellte sich der Fund eines bislang gewerblich genutzten Hinterhofgebäudes im Stadtbezirk Süd heraus. Der Nachkriegs-Wiederaufbau bot eine gute Grundlage, die Vorstellungen der Bauherren von großzügigen, hellen und offenen Wohnräumen in zentraler Lage umzusetzen. Die Lage im Hinterhaus überzeugte dabei trotz direkter Nachbarschaft zu einer Hauptverkehrsader Stuttgarts durch angenehme Ruhe.

Der Zustand des seit der Errichtung nahezu unrenovierten Objekts machte umfassende Sanierungsmaßnahmen erforderlich, eröffnete aber zugleich die Chance auf einen größtmöglichen Gestaltungsspielraum. Die der gewerblichen Nutzung entsprechende Konstruktion mit freitragenden Decken ohne innere tragende Wände kamen der Vorstellung von einer offenen Grundrissgestaltung entgegen. 

Der industrielle Charakter des Gebäudes wurde aufgenommen und konsequent weiterentwickelt. Die großzügigen, offenen Räume mit einer Deckenhöhe von bis zu 3,20 m bildeten hierfür die Grundlage. Details wie die Innenfenster des ehemaligen Büros oder die Betonwerksteintreppe wurden als Reminiszenz an die vorherige Nutzung erhalten. Als logische Konsequenz wurde darüber hinaus an der hofseitigen Fassade das Ziegelmauerwerk freigelegt. Die vorgefundene, sehr heterogene Außenwand mit diversen Materialien und Steinformaten wurde - wo erforderlich - ausgebessert und mit einer mineralischen Schlämme homogenisiert, ohne die Struktur des Mauerwerks und die offensichtliche Verwendung von Kriegstrümmern zu verstecken. Auch im Inneren wurde dem Charakter des Gebäudes durch Verwendung von wenigen naturbelassenen Materialien mit guter Alterungsbeständigkeit wie lasiertem Gipsputz, weiß pigmentiertem Eichenparkett sowie Zementfliesen bzw. einer Kalkspachtelung in den Bädern Rechnung getragen.
Da ein Vollwärmeschutz hofseitig durch das Zeigen des Mauerwerks ausschied, wurden die Außenwände hier mit einer mineralischen, diffusionsoffenen Innendämmung versehen. Auf den deutlich größeren Flächen der Gebäuderückseite wurde ein Vollwärmeschutz, ebenfalls als durchgängig mineralisches System, aufgebracht. Die großen Fensteröffnungen wurden mit dreifachverglasten Holzfenstern ausgestattet. Die Kellerdecke und die oberste Geschossdecke wurden mit Mineralwolle in Dämmstärken von 120 bzw. 200 mm umfänglich gedämmt. 

Die Haustechnik wurde vollständig zurückgebaut und gemäß den aktuellen Anforderungen grundsätzlich neu installiert. Dabei wurde zur Trinkwassererwärmung und zur Heizungsunterstützung eine Solarthermieanlage integriert. Durch die dargestellten Maßnahmen erreicht das Gebäude energetisch das Niveau eines KfW-Energieeffizienzhauses 100 und ist somit vergleichbar mit einem Neubau gemäß den Vorgaben der EnEV 2009. 

Beschreibung der Besonderheiten

Der Zuschnitt der Räume sowie die beiden vorhandenen Eingänge machten es möglich die Gesamtwohnfläche von ca. 160 m2 in zwei Wohneinheiten zu 110 bzw. 50 m2 zu unterteilen. Für die kleinere Einliegerwohnung wurde der Einbau eines zusätzlichen, innen liegenden Bades vorgenommen. Durch einfaches Öffnen eines Durchbruchs  kann dabei die Einliegerwohnung ganz oder - bei Einbau eines weiteren Bades an bereits vorgerüstete Anschlüsse - teilweise der Hauptwohnung zugeschlagen werden. Damit kann die Wohnungsgröße an die jeweiligen Anforderungen der Bauherrn flexibel angepasst werden.  

Auszeichnungen

KfW-Award 2015 Anerkennung

Beispielhaftes Bauen Stuttgart 2011-2015

Schlagworte

Sanierung, Umnutzung, Loft, Innendämmung, Schlämme, Ziegelmauerwerk, Industriecharakter, Einfamilienhaus, Parkett, Stadtwohnung

Energetische Kennwerte

Energiestandard

KfW-Effizienzhaus 100

Energetische Kennwerte

Primärenergie

Gas

 

Sekundärenergie

Solarthermie

Energetische Kennwerte

Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")

112,00 kWh/(m²a)

 

Heizenergieverbrauchswert

96,00 kWh/(m²a)

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