Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2024
Umweltbildungszentrum Augsburg
86161 Augsburg, Dr.-Ziegenspeck-Weg 6
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hess / Talhof / Kusmierz Architekten und Stadtplaner
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Dr.-Ziegenspeck-Weg 6, 86161 Augsburg, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
04.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Lehmbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
6.550 m³
Bruttogrundfläche
1.110 m²
Nutzfläche
900 m²
Grundstücksgröße
4.170 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
7.120.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
NUTZUNG UND ZIELSETZUNG
Mit dem neuen UBZ wurde eine zentrale Anlaufstelle für die Bildung für nachhaltige Entwicklung geschaffen, die für unterschiedliche Akteure der Stadtgesellschaft als Treffpunkt und Plattform dient. Das Umweltbildungszentrum besitzt an seinem Standort am Botanischen Garten eine Schnittstellen-Funktion und ist ein interdisziplinäres Erlebnislabor für die Gestaltung einer ökologisch, ökonomisch und sozial zukunftsfähigen Stadtgesellschaft. Es ist Lernort für die Umweltstation Augsburg und den Landschaftspflegeverband, es ist Arbeitsplatz für deren Mitarbeiter und es ist zugleich ein direktes Anschauungsobjekt für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen. Darüber hinaus schafft es eine Plattform für unterschiedliche Gruppen der Augsburger Stadtgesellschaft, wie beispielsweise Natur- und Umweltverbände. Das UBZ schafft aber auch auch Angebote für benachbarte Institutionen, durch die der Botanische Garten, der Zoo und die Handwerkskammer miteinbezogen werden.
KONTEXT UND BAULICHES UMFELD
Das Baugrundstück liegt im Südosten der Stadt Augsburg auf einer Erweiterungsfläche des Botanischen Gartens. Dieser reicht im Westen bis an den Siebentischwald und dient der Umweltstation als Außengelände und grünes Klassenzimmer für Umweltbildungs-Veranstaltungen. Weiter östlich verläuft die Siebentischstraße als Teil einer Allee mit altem Baumbestand, die von einer weitläufigen Wiese - der Spickelwiese - begleitet wird. Im Süden des Baufelds befindet sich der baumüberstandene Parkplatz des Botanischen Gartens. Nach Westen schließt das Betriebsgelände des Amts für Grünordnung, Naturschutz und Friedhofswesen mit seinen Verwaltungsgebäuden, Werkstätten, Gewächshäusern und einem Mitarbeiter-Parkplatz an.
IDEE
Der Neubau für das Umweltbildungszentrum befindet sich an einer Schnittstelle zwischen Stadt und Natur. Diese Situation ist gestaltbildend für das neue Gebäude - aus dem städtischen Kontext des angrenzenden Betriebshofs leitet sich die klare, ortogonale Gebäudefigur ab, aus der Natur des angrenzenden Augsburger Stadtwalds stammen die organischen, weichen Formen für den Innenraum des UBZ. Das markante Gebäude verleiht dem Ort eine eigene Identität und sensibilisiert die Besucher für die Angebote und Inhalte des UBZ und der Umweltstation Augsburg. Das UBZ steht für Nachhaltigkeit und vermittelt diese als gebautes Anschauungsobjekt. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit werden in der Gestaltung und der Konstruktion des Gebäudes sichtbar und erlebbar gemacht.
FREIRAUM
Das in seiner Grundform quadratische Gebäude wird im nord-westlichen Bereich des Baugrundstücks platziert, so dass nach Südosten vor dem Haupteingang des Umweltbildungszentrums ein großzügiger und einladender Vorplatz entsteht, zu dem sich der Haupteingang öffnet. Vis-a-vis des Vorplatzes soll zukünftig ein Naturmuseum als weiteres Gebäude entstehen, so dass später einmal beide Gebäude zum Vorplatz öffnen und orientieren.
Das Thema der vorgefundenen und heterogen geprägten Vegetationsstrukturen aus einzelnen Baumgruppen und dichtem Gehölz-Bestand wird aufgegriffen und durch Pflanzung weiterer Bäume gestärkt. Sie erzeugen räumlich wirksame grüne Akzente und spannende Kontraste zum Gebäude. Der Freibereich ist als Heidelandschaft entwickelt, die als Kulturfolgelandschaft mit ortstypischer Bepflanzung z.B. aus Kiefern und Wacholder mit kiesigem, kargen Boden gestaltet wird. Sie gliedert sich mit einer gut überschaubaren und lockern Zonierung in aktive und ruhige Bereiche. Die Freiflächen sind größtenteils ganztägig besonnt und besitzen ein differenziertes Angebot an Ausstattungsmerkmalen. Die leicht hügelige Charakteristik der vorgefundenen Topographie wurde soweit wie möglich erhalten. Das Außengelände dient als Lernort für UBZ-Veranstaltungen. Es umfasst eine Wiese für Gruppenspiele, einen Feuerplatz mit Sitzmöglichkeiten sowie Wassersenken zur Regenwasser-Rückhaltung, mit Kescher-Möglichkeit. Die Freianlagen sind vom Seminarbereich des UBZ direkt zugänglich. Start- und Zielpunkte sind der Vorplatz. Der überdachte und halb-offene Terrassenbereich im Süd-Westen kann autark als regensicherer Gruppenarbeitsplatz genutzt werden. Sanft geschwungene und wasserdurchlässige Wege aus Kies und Recycling-Asphalt formulieren den informellen Freiraum-Parcours. Insgesamt entstehen qualitativ hochwertige und lebendige Freiräume. Sie stellen übergeordnete Bezüge vom Botanischen Garten im Norden bis zur Spickelwiese im Osten und weiter bis zum Stadtwald her.
NUTZUNG UND DISPOSITION
Die Nutzung des Umweltbildungszentrums als Arbeitsplatz, Lernort und Treffpunkt stellt unter- schiedlichste Anforderungen an das Gebäude. Daher sind die Räume des Umweltbildungszentrums flexibel gestaltet und vielfältig nutzbar. Das Haus wird über den Haupteingang von Osten erschlossen. Dies schafft einen großzügigen Zugang und ermöglicht später gegebenenfalls einen gemeinsamen Vorbereich mit dem zukünftig geplanten Naturmuseum. Die Lage des Eingangs gewährleistet für die Besucher eine schnelle und gut auffindbare Erschließung. Das Raumprogramm des UBZ wird in drei funktionale Gruppen – sogenannte „Raumschollen“ – gegliedert. Die Seminarräume mit Garderobe, Vorbereitungsraum, Küche und Stuhllager orientieren sich nach Osten und sind direkt an den Freibereich angebunden. Im Nordwesten und abgeschirmt von den Besuchern befinden sich die Büroflächen. Alle dienende Räume wie das Materiallager, die Technikräume, die Werkstatt und das Archiv sind im Süden platziert, ebenso die Bibliothek. Im Norden befindet sich ein weiterer Ein- und Ausgang den die Besucher des UBZ zum Rundgang in den Freibereich nutzen können. Eine überdachte Terrasse öffnet das UBZ nach Süd-Westen und kann intern als auch für Aktivitäten vielfältig genutzt werden.
FOYER
Das organisch geformte Foyer mit seinem lichten Zentrum und den fließenden Übergängen zwischen Innen und Außen ist Treffpunkt und Kommunikationsort zugleich. Die aus Stampflehm und Holz geformten Wände formulieren eine zentrale Mitte und bilden den Raum für Dauer- und Wechselausstellungen.
SEMINARBEREICH
Die zum Freiraum nach Osten orientierten Seminarräume sind vielfältig nutzbar, z.B. für Workshops, Vorträge und Gruppenarbeit. Durch ihren informellen Charakter können sie aber auch zum Treffpunkt unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen werden. Die Möblierung kann leicht umgebaut werden. Sie sind ausgestattet mit Beamer, Leinwand und Tagungstechnik und können für Präsentationen mit Vorhängen abgedunkelt werden. Einbauschränke bieten Stauraum für Unterrichtsmaterial, Mikroskope, Binokulare, usw.. Das Stuhl- und Materiallager befindet sich in unmittelbarer Nähe neben den Seminarräumen, so dass ein einfacher Transport auf kurzen Wegen gewährleistet wird. Die beiden Seminarräume sind über eine mobile Trennwand teil- bzw. zusammenschaltbar. Zwei weitere Räume runden das Raumprogramm im Seminarbereich ab: Ein Vorbereitungsraum mit Arbeitsplatten, Waschtisch und mobilen Rolltischen und eine Küche, die einerseits als „Lehrküche“ im Rahmen von Umweltbildungsaktionen fungiert und die gleichzeitig der Bewirtung von Gästen bei festlichen Großveranstaltungen und Tagungen dient. Sie liegt direkt neben den Seminarräumen und ist über den Vorraum an das Foyer angebunden. Der Vorraum wiederum ist Garderobe und Verteilerraum für den Seminarbereich in einem.
BÜROBEREICH
Die Büroräume sind nach Westen und Norden orientiert. Diese Zonierung gewährleistet, dass die Büroarbeit durch die Nutzung des Veranstaltungsbereichs nicht gestört wird. Ein separater Zugang im Norden kann als Mitarbeiterzugang genutzt werden. Herzstück im Bürobereich ist ein großzügiger Aufenthalts- und Kommunikationsraum mit Teeküche. Er fungiert als Entree vom Foyer und verbindet alle Arbeits- und Besprechungsräume.
WERKSTATT, LAGER, ARCHIV UND BIBLIOTHEK
Werkstatt, Lager, Archiv und Bibliothek sind in der südlichen Raumscholle untergebracht, in räumlicher Nähe zur Anlieferung mit zwei direkten Zugängen von außen. Die Bibliothek stellt die Verbindung zum Foyer her und ist als multifunktionaler Raum konzipiert. Hier können längerfristig konzipierte Themen-Schwerpunkte und Projekte wie z.B. die Revitalisierung des Lechs präsentiert werden. Die erforderlichen Haustechnik- und Elektroräume sind an der südöstlichen Gebäudeecke platziert und gewährleisten die Anbindung der technischen Infrastruktur auf kurzem Weg.
FASSADE / MATERIALITÄT
Die Verwendung natürlicher und nachhaltiger Oberflächen ist zentraler Gedanke des Materialkonzepts – weich geformte Wände aus Stampflehm tragen eine stringente, ortogonale Struktur aus Holz, die mit Glas umhüllt und mit Holz ausgebaut wird. Eine Holz-Elementfassade umhüllt das Gebäude. Die Fassadengliederung wird mit einer vertikalen Struktur aus Holz-Lamellen überlagert. Im Inneren des Gebäudes entsteht durch den konsequenten Einsatz von Holz – wie z.B. durch eine Holz-Gitterdecke in allen Räumen und durch Trennwände mit sichtbaren Schalungen aus weiß lasierter Fichte - eine warme, freundliche Atmosphäre. Die geschwungen Stampflehmwände, sowie ein Fußboden aus Lehm erweitern den natürlichen Materialkanon im Foyer und erzeugen einen fließenden Übergang von innen nach außen. Die Seminar- und Arbeitsbereiche erhalten robuste Parkett-Beläge aus Eiche. Alle Nassräume erhalten keramische Beläge aus unglasierten Steinzeug-Mosaikfliesen. Die Reduzierung auf nur wenige Materialien im Gebäude lässt den Nutzern Raum für eine optimale Aneignung des UBZ, ganz nach ihren Bedürfnissen und ermöglicht bei Abbruch ein sortenreines Recycling. Zudem sorgt die Verwendung natürlicher Materialien für eine subtile Sensibilisierung auf die Inhalte des Umweltbildungszentrums und stellt die Inhalte und Themen in den Vordergrund.
TRAGWERK
Für das eingeschossige, quadratische Gebäude wurde ein wirtschaftliches Tragsystem in Skelettbauweise mit Holz-Stützen und einer gerichteten Holzträger-Decke gewählt. Unter den Lehmwänden und unter den Stützen wurden punktuelle Einzel- oder Streifenfundamente hergestellt. Die Aussteifung des Hauses erfolgt über Holzständer-Wandscheiben. Das gewählte Tragsystem gewährleistet zusammen mit den leichten Holz-Trennwand-Konstruktionen eine variable Raumaufteilung, die flexibel auf künftige Bedürfnisse angepasst werden kann. Im Dach befinden sich mehrere Glasoberlichter, über die alle innenliegender Räume mit Tageslicht versorgt werden, so dass auf Kunstlicht weitgehend verzichtet werden kann. Das Dachtragwerk besteht aus einer Brettsperrholz-Deckenplatte auf Brettschichtholz-Trägern mit allseitig umlaufenden Randträgern. Alle Elemente wurden werkseitig vorgefertigt und ermöglichten eine Errichtung in nur wenigen Tagen. Oberseitig ist ein bauphysikalisch perfekter Warmdach-Aufbau ausgeführt, auf der Unterseite sind schallabsorbierende Akustik-Platten angebracht. Die Konstruktion ist sehr leistungsfähig und im Vergleich zu anderen Konstruktionen äußerst wirtschaftlich.
BRANDSCHUTZ UND RETTUNGSWEGE
Das eingeschossige, ebenerdige Gebäude bildet brandschutztechnisch einen Brandabschnitt. Es besteht aus einer Nutzungseinheit von rund 1.120qm BGF und gliedert sich mit den Bereichen Archiv, Foyer, Seminar und Büro in vier Teilnutzung-Einheiten. Es handelt sich somit um ein Gebäude der Gebäudeklasse 3. Aufgrund der Größe der Seminarräume und des Foyers, entstehen Räume, die einzeln durch mehr als 100 Personen genutzt werden können. Somit handelt es sich zudem um einen Sonderbau.
Die Flucht- und Rettungswege verlaufen in den vier Teil-Nutzungseinheiten unmittelbar ins Freie. Jeder Teilbereich verfügt über mindestens zwei unabhängige bauliche Fluchtwege ins Freie. Fluchtwege über einen benachbarten Bereich sind nicht notwendig. Die tragende und aussteifen- de Konstruktion ist feuerhemmend. Aufgrund der günstigen Fluchtweg-Situation unmittelbar ins Freie, kann auf die Ausbildung notwendiger Flure innerhalb des Gebäudes verzichtet werden. Das Gebäude ist mit einer Hausalarm-Anlage ausgestattet.
KLIMA- UND ENERGIEKONZEPT
Erstes Ziel des Klima- und Energiekonzeptes ist es in allen Arbeits- und Aufenthaltsräumen eine gute Frischluft-Versorgung für die Benutzer zu gewährleisten. Der zweite Leitgedanke ist - bei möglichst geringen Investitions- und Unterhaltskosten - einen maximal hohen thermischen, visuellen und akustischen Komfort zu schaffen. Die Erhöhung des Komforts führt in der Regel zu einem Anstieg des Energiebedarfs. Um dies zu vermeiden ist das Gebäude in seiner Formgebung, Konstruktion und Materialwahl so konzipiert, dass es bereits aus sich heraus ein hohes Maß an Komfort erzeugt und über zusätzliche Maßnahmen wie eine natürliche Lüftung in den Büro- und Seminarräumen, insbesondere eine sehr gute Luftqualität sichergestellt wird. Durch diese Kombination werden optimale Lern- und Arbeitsbedingungen für die Nutzer geschaffen. Die Substitution fossiler Brennstoffe durch regenerative Energiequellen und die Nutzung des Baukörpers für den Energiehaushalt an sich, z.B. durch Speicher-Massen, Luftführung, etc. leisten einen wichtigen Beitrag zur Schonung von Ressourcen. Sie ermöglichen zudem eine weitere Reduzierung der Investitions- und der Betriebskosten.
Durch folgende Maßnahmen wird eine Unterschreitung der EnEV 2014 und ihrer Novellierung von 2016 um 45% erreicht:
- Verwendung eines kompakten Gebäudevolumens
- Ausbildung einer dichten Gebäudehülle mit sehr guter Wärmedämmung und Dreischeiben-Isolierverglasungen
- Minimierung von Wärmebrücken
- Herstellen eines sehr guten Außenbezugs
- Sehr gute, blendfreie Tageslichtversorgung in allen Seminar-, Arbeits- und Aufenthaltsräumen -Natürliche Belichtung und Belüftung über die Fassade und Oberlichter
- Außenliegender und individuell regelbarer Sonnenschutz
- Schaffung von Pufferzonen im Gebäude
- Nachhaltige Wärmeerzeugung über den Anschluss an das benachbarte Biomasse-Heizkraftwerk -Verbesserung des Mikroklimas durch Begrünungen
- Nutzung von Sonnenenergie mittels Photovoltaik auf dem Dach
- Durchgängige Verwendung natürlicher Baumaterialien unter dem Aspekt der späteren Recyclebarkeit
- Einsatz einer kontrollierten Lüftung in den Büro- und Seminarräumen, im Foyer und den Toiletten
Die wichtigsten Punkte des Energie-Konzepts können wie folgt zusammengefasst werden:
- Holz und Lehm als nachhaltige, ökologische Baustoffe
- kompaktes Gebäudevolumen
- keine Eigen-Verschattung
- natürliche Belüftung für alle Räume, keine mechanische Kühlung
- Anschluss an das Biomasse-Heizkraftwerk des Botanischen Gartens für die Heizung
- klimaneutraler Gebäudebetrieb
Beschreibung der Besonderheiten
FOYER
Das organisch geformte Foyer mit seinem lichten Zentrum und den fließenden Übergängen zwischen Innen und Außen ist Treffpunkt und Kommunikationsort zugleich. Die aus Stampflehm und Holz geformten Wände formulieren eine zentrale Mitte und bilden den Raum für Dauer- und Wechselausstellungen.
SEMINARBEREICH
Die zum Freiraum nach Osten orientierten Seminarräume sind vielfältig nutzbar, z.B. für Workshops, Vorträge und Gruppenarbeit. Durch ihren informellen Charakter können sie aber auch zum Treffpunkt unterschiedlicher Alters- und Zielgruppen werden. Die Möblierung kann leicht umgebaut werden. Sie sind ausgestattet mit Beamer, Leinwand und Tagungstechnik und können für Präsentationen mit Vorhängen abgedunkelt werden. Einbauschränke bieten Stauraum für Unterrichtsmaterial, Mikroskope, Binokulare, usw.. Das Stuhl- und Materiallager befindet sich in unmittelbarer Nähe neben den Seminarräumen, so dass ein einfacher Transport auf kurzen Wegen gewährleistet wird. Die beiden Seminarräume sind über eine mobile Trennwand teil- bzw. zusammenschaltbar. Zwei weitere Räume runden das Raumprogramm im Seminarbereich ab: Ein Vorbereitungsraum mit Arbeitsplatten, Waschtisch und mobilen Rolltischen und eine Küche, die einerseits als „Lehrküche“ im Rahmen von Umweltbildungsaktionen fungiert und die gleichzeitig der Bewirtung von Gästen bei festlichen Großveranstaltungen und Tagungen dient. Sie liegt direkt neben den Seminarräumen und ist über den Vorraum an das Foyer angebunden. Der Vorraum wiederum ist Garderobe und Verteilerraum für den Seminarbereich in einem.
BÜROBEREICH
Die Büroräume sind nach Westen und Norden orientiert. Diese Zonierung gewährleistet, dass die Büroarbeit durch die Nutzung des Veranstaltungsbereichs nicht gestört wird. Ein separater Zugang im Norden kann als Mitarbeiterzugang genutzt werden. Herzstück im Bürobereich ist ein großzügiger Aufenthalts- und Kommunikationsraum mit Teeküche. Er fungiert als Entree vom Foyer und verbindet alle Arbeits- und Besprechungsräume.
WERKSTATT, LAGER, ARCHIV UND BIBLIOTHEK
Werkstatt, Lager, Archiv und Bibliothek sind in der südlichen Raumscholle untergebracht, in räumlicher Nähe zur Anlieferung mit zwei direkten Zugängen von außen. Die Bibliothek stellt die Verbindung zum Foyer her und ist als multifunktionaler Raum konzipiert. Hier können längerfristig konzipierte Themen-Schwerpunkte und Projekte wie z.B. die Revitalisierung des Lechs präsentiert werden. Die erforderlichen Haustechnik- und Elektroräume sind an der südöstlichen Gebäudeecke platziert und gewährleisten die Anbindung der technischen Infrastruktur auf kurzem Weg.
Nachhaltigkeit
- weitestgehender Verzicht auf Stahl, Stahlbeton, Zement, Gipskarton, Mineralfaserdämmungen, Kunststoffe
- Minimierung der Transportwege, Verwendung von lokalen Materialien wie Lehm und Holz
Auszeichnungen
Architekturpreis Schwaben 2023
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Sonstige Biomasse
Sekundärenergie
Strom
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
59,80 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
113,00 kWh/(m²a)
Stromverbrauchswert
5,00 kWh/(m²a)
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