Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer
Update eines 80er Jahre Hauses auf das 21. Jahrhundert
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Rainer Drasch
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Rainer Drasch
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
86399 Bobingen, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
04.2021
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.831 m³
Wohnfläche
247 m²
Grundstücksgröße
527 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
120.000 Euro
Beschreibung
Objektbeschreibung
Für die nächste Generation wurde ein typisches 80er-Jahre Hauses in ein modernes und außergewöhnliches Wohnhaus mit großzügigen und nutzungsvariablen Grundrissen, ansprechendem Design und hoher Transparenz umgewandelt.
Die Entscheidung der Bauherrn zur Umgestaltung und Weiternutzung des Bestandsgebäudes fiel insbesondere mit dem Blick auf die ins Bewusstsein gerückte Diskussion über Nachhaltigkeit und Resourcenschonung.
Der künftige Gesamtenergieverbrauch sollte möglichst niedrig gehalten werden und mit Blick auf die zugeführte Energie bilanziell einen weitgehend autarken Betrieb des Gebäudes realisieren.
Ebenso sollte das neue Gebäude beim Bau einen möglichst geringen CO₂-Footprint hinterlassen.
Das „neue Haus“ fügt sich trotz Modernität gut in das gegebene Umfeld ein, da die ursprüngliche Kubatur und die Außenlinien weitgehend erhalten wurden. Dennoch ist die architektonische Verbesserung des Hauses und seiner Anmutung erheblich und grundlegend.
Die Architektur
Das vollständig umgestaltete Gebäude ist nun aufgeteilt in einen offenen, variablen „Lebensbereich“ mit Küche, Essbereich, Wohnbereich, Lounge, Office-Ebene und Leseecke unter dem Dach, einen Elternbereich mit Schlafzimmer, Badezimmer, Ankleide und einem Ausweich-Schlafzimmer sowie einem Kinderbereich mit zwei gleichwertigen großen Galeriezimmern, einem gemeinsamen zweiten Wohnbereich sowie einem eigenen Bad.
Klare und einfache Formen, eine reduzierte Auswahl an Materialien und wenige Dachüberstände nur dort, wo sie auch notwendig sind. Die in abgeflammtem Holz verkleideten Bauteile erinnern an das Baumaterial des Hauses, während die auf der Westseite gestaltungsgebende Photovoltaik-Anlage zusammen mit dem farblich und optisch angeglichenen Metalldach und der ebenfalls dunkel gehaltenen Glasfassade dem Gebäude einen sehr futuristischen Touch verleihen.
Die Umbaumaßnahmen
Vor dem Umbau wurde analysiert, welche Teile des Spendergebäudes erhaltenswert waren und welche für die notwendige Erneuerung im Weg standen oder aufgrund von Baumängeln ohnehin ersetzt werden mussten. Weitergenutzt wird nun der Keller und etwa 2/3 der Außen- und Tragwände des Spenderhauses im EG. Alle anderen Bauteile wurden entfernt, der Eingang in den Wohnbereich sowie der Hauszugang wurden verlegt, die Garage als Doppelgarage neu errichtet und das Dach der Linie des Haupthauses angepasst.
Die als Ersatz oder neu errichteten Bauteile sind im Wesentlichen aus Kreuzlagenholz konstruiert und teilweise mit Blech verkleidet. An geschützten Stellen wie der südlichen Dachuntersicht oder im südlichen Luftraum ist das Holz noch weitgehend unbehandelt sichtbar, an einigen exponierten Stellen wurde abgeflammtes Holz verwendet, das keine Holzschutzmittel benötigt und dennoch dauerhaft geschützt ist.
Das gesamte Gebäude wurde oberhalb der Erdlinie auf Wand und Dach mit Holzfaserplatten gedämmt, am Bestandskeller wurde bis über die Fundamente eine Perimeterdämmung nachgerüstet. Durch den Einbau einer Fußbodenheizung im gesamten Gebäude sowie einer kontrollierten Wohnraumlüftung wurde der Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe ermöglicht.
Durch den Erhalt von wesentlichen Bauteilen des Spendergebäudes und der Ausführung der neuen Elemente sowie der Dämmung in Holzbauweise konnten gegenüber einer konventionellen Bauweise insgesamt ca. 500 Tonnen CO₂ eingespart werden.
Beschreibung der Besonderheiten
Die flächenbündig in das Dach und die Fassade des Gebäudes integrierte Photovoltaik-Anlage gewinnt in Verbindung mit einem Stromspeicher ausreichend Energie für den Betrieb des Hauses und die Wallbox zur Versorgung des E-Autos.
Eine hocheffiziente Grundwasser-Wärmepumpe sorgt über die nachgerüstete Fußbodenheizung zusammen mit der ebenfalls nachträglich eingebauten Wohnraumlüftung für angenehme Wärme, wobei die Heizung zusätzlich durch aus der Sonneneinstrahlung an der vollverglasten Südfassade passiv gewonnene Wärme unterstützt wird.
Im Sommer sorgt eine Passiv-Kühlung der Fußbodenheizung in Verbindung mit der automatisch gesteuerten Beschattung sowie für Kühlung im Haus. Dabei kann die Belüftung bei Erfordernis auch noch durch die automatisch betätigten Fenster in Dach und Glasfassade unterstützt werden.
Das Zusammenspiel von Beschattung, Beheizung, Belüftung und das Energiemanagement steuert eine Hausbus-Anlage auf KNX-Basis.
Die ausgeklügelte Haustechnik ermöglicht auf dieses Weise eine jährliche Einsparung von ca. 10 Tonnen CO₂ trotz des hohen Komforts, welchen das Gebäude bietet.
Auszeichnungen
Auszeichnung beim "Wettbewerb zur Förderung der Baukultur im Augsburger Land"
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Solarthermie
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
27,80 kWh/(m²a)
Heizenergieverbrauchswert
22,30 kWh/(m²a)
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Objekte in der Umgebung
Ähnliche Objekte