Architekturobjekt 367 von 512

Architekturobjekte


Vanke Pavillon

Mit freundlicher Unterstützung von KEIL Befestigungstechnik

Der Vanke Pavillon in Mailand - Vanke Pavillon

© Foto: Hufton+Crow / Studio Libeskind

Der geschwungene Baukörper greift die chinesische Landschaft auf. - Vanke Pavillon

© Foto: Hufton+Crow / Studio Libeskind

Fassadenbekleidung des Vanke Pavillons - Vanke Pavillon

© Foto: Hufton+Crow / Studio Libeskind

Feinsteinzeugplatten - Vanke Pavillon

© Foto: KEIL

Die einzelnen Elemente der Fassadenbekleidung berühren sich nicht. - Vanke Pavillon

© Foto: KEIL

Hinterschnitttechnik von KEIL: Die Befestigungspunkte liegen auf der Rückseite. - Vanke Pavillon

© Foto: KEIL

Mit freundlicher Unterstützung von KEIL Befestigungstechnik

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

09.2015

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Architect Daniel Libeskind AG

Walchestr. 9

8006 Zürich

Schweiz

Tel. +41 44 5404700

info@daniel-libeskind.ch

Verwendete Produkte

KEIL Befestigungstechnik

Fassadenbefestigungen

Befestigung

Gebäudedaten

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

900 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Faszinierende Form
In Mailand ist im Rahmen der Expo 2015 ein Ausstellungspavillon entstanden,
der vor allem durch seine Fassadengestaltung beeindruckt. Das
Planungskonzept nach dem Entwurf von Stararchitekt Daniel Libeskind
präsentiert sich als fließende, organische Form, deren Ursprung ein
freihändiges Design ist. Als einheitliches Fassadenmaterial für den gesamten
Baukörper kommen zinnoberrote, schillernde Feinsteinzeugplatten von
Casalgrande Padana zum Einsatz. Das glasierte Material mit seiner
schillernden Metallic-Oberfläche und dem dynamischen dreidimensionalen
Muster unterstreicht die Wirkung des Pavillons. Die Platten wurden mit Hilfe
eines intelligenten Befestigungssystems an dem geschwungenen,
parametrischen Baukörper angebracht. Die dabei eingesetzten
Hinterschnittanker von KEIL aus Engelskirchen sorgen dafür, dass eine
sichere und zugleich verdeckte Montage möglich war. Der entstandene
Pavillon präsentiert auf eindrucksvolle Weise, welche Möglichkeiten
technische Detaillösungen der modernen Architektur und Fassadengestaltung
bieten.

Unter dem Motto „Feeding the planet – Energy for life“ die Expo 2015 in Mailand statt. An der Weltausstellung nahmen 155 Nationen teil, die durch die individuelle und ausgefallene Architektur ihrer Länderpavillons die Besucher nachhaltig beeindrucken. Mit einem eigenen Pavillon war auch das chinesische Immobilienunternehmen Vanke
vertreten. Der Innenraum des Ausstellungspavillons stellt einen traditionellen
chinesischen Gemeinschaftsspeisesaal, den „Shitang“, mit seinen Gebräuchen und
Gebrauchsgegenständen dar – und knüpft damit an das Thema der Weltausstellung
an.

4.200 Feinsteinzeugplatten
Prägend ist die Fassadenbekleidung des Pavillons. Hierbei kommen speziell
entworfene Feinsteinzeugplatten im Format 60 mal 60 Zentimeter zum Einsatz. Ihre
Befestigung erfolgte mit dem Hinterschnittsystem von KEIL. Die Montagepunkte sind
dabei nicht sichtbar, sodass die besondere Optik der Platten nicht gestört wird. Die
im Herstellungsverfahren eingesetzten Ton-, Quarz- und Feldspatmischungen sorgen
in Kombination mit oxidgesättigten Metallic-Lacken für eine Keramikoberfläche mit
dynamischem Effekt. Zudem wurden die Platten mit einem dreidimensionalen
Fraktalmuster versehen. Dadurch ändert sich die Farbwirkung des Pavillons je
nach Lichteinfall, Tageszeit und Blickwinkel des Betrachters von tiefem Rot bis hin
zu goldschimmernd. Insgesamt 4.200 Platten werden für die schuppenartige
Außenhülle eingesetzt. Die einzelnen Elemente berühren sich dabei nicht und sorgen
damit zudem für ein eigenes Schattenspiel.

Außergewöhnlicher Fassadenaufbau
Die geschwungene, fließende Form des Baukörpers verlangte einen ausgefeilten
Fassadenaufbau sowie die durchdachte Montage der einzelnen Elemente. Die
tragende Stahlstruktur des Pavillons besteht aus kalandrierten Portalen und Trägern,
die der komplexen Geometrie ihre Form geben. Horizontal wurden hier Profilbleche
mit Betonverguss montiert und mit einer sekundären Trägerlage versehen. Es folgt
eine geschichtete Verschalung aus mineralisierten Holzfaserplatten und Graphit-
Polystyrolplatten, die mit einem Putz überzogen wird, der vor Luft und Wasser
schützt. Vervollständigt wird die Fassade jedoch erst mit der Keramikverkleidung.
Hierzu wurde eine Reihe aus Stahlquadraten eingesetzt, die in der Struktur des
Pavillons verankert werden und mit runden kalandrierten Stahlstangen verschweißt
werden. Letztere umgeben die architektonische Form und verlaufen parallel
untereinander. Sie bilden die Basis für die anschließende Montage der
Fassadenplatten.

Anforderungen bei der Montage der Fassadenplatten
Die Fassadenverkleidung muss der geschwungenen Form des Baukörpers folgen
und ein einheitliches, organisches Bild erzeugen. Aus diesem Grund wurden die
Feinsteinzeugplatten rückseitig mit Metallplatten und einem System versehen, das
ein Einstellen während der Montage ermöglicht. Dadurch ist ein Anpassen an die
asymmetrische Form noch vor Ort möglich. Ein weiterer Aspekt bei der Befestigung
der Platten war Sicherheit: Unvorhergesehene Brüche einzelner Platten oder
Belastungen durch Windstöße und andere Witterungseinflüsse dürfen die
Konstruktion nicht gefährden. Um den harmonischen Gesamteindruck des fließenden
Baukörpers nicht zu stören, musste die Befestigung zudem verdeckt erfolgen.

Beschreibung der Besonderheiten

Ankersystem für die verdeckte Befestigung
Diesen Anforderungen wird die Hinterschnitttechnik von KEIL im besonderen Maße
gerecht: Das intelligente System ermöglichte beim Vanke Pavillon in Mailand eine
nicht sichtbare und zugleich sehr sichere Befestigung der Fassadenverkleidung. Die
Befestigungspunkte liegen dabei auf der Rückseite der Platten. Ein spezieller Bohrer
erzeugt in einem Arbeitsgang sowohl die zylindrische Bohrung als auch den
konischen Hinterschnitt. Dies stellt die Basis für die Befestigung des aus Ankerhülse
und Sechskantschraube zusammengesetzten Hinterschnittankers dar. Durch das
Eindrehen der Schraube setzt sich die Ankerhülse formschlüssig und spreizdruckfrei
in das hinterschnittene Bohrloch. Die unterschiedlichen Durchmesser des Bohrlochs
und des Hinterschnitts sorgen dabei für sicheren Halt ohne dass dabei die Platte
belastet wird. Spannungsrisse können so vermieden werden. Über die Agraffe die
sich zwischen Ankerhülse und Schraube befindet kann die Platte sauber an der
Unterkonstruktion montiert werden.

Zugelassenes System
Neben den in Mailand eingesetzten Fassadenplatten werden mit der
Hinterschnitttechnik von KEIL auch andere Werkstoffe wie Naturwerksteine,
Mineralguss oder Glasfaserbeton befestigt. Das System verfügt über umfangreiche
bauaufsichtliche Zulassungen auch auf europäischer Ebene. Damit entfällt für Hersteller von Fassadenmaterialien die Notwendigkeit, eine eigene Zulassung zu
erwirken. Für Planer bedeutet dies größtmögliche Gestaltungsvielfalt bei der Auswahl
des Fassadenmaterials, das zugleich unter definierten Anwendungsbedingungen mit
klaren Leistungsparametern befestigt wird. So ist die Technik auf Erdbebensicherheit
bis Stufe 9,4 auf der nach oben offenen Richterskala getestet. Charakteristische
Werte zur Windsogbelastung liegen ebenfalls vor. International hat sich die
Befestigung bereits unter extremen Witterungseinflüssen in der Kälte Novosibirsks
und der Hitze Kuweits  bewährt.

Baukörper mit Signalcharakter
Mit einer Höhe von zwölf Metern und einer Bruttogeschossfläche von 740
Quadratmetern bietet der Vanke Pavillon in Mailand eine Nettoausstellungsfläche von
über 900 Quadratmetern. Schon aus der Ferne sticht der geschwungene Baukörper
deutlich hervor und wirkt aufgrund seiner innovativen Architektur als
Publikumsmagnet. Die organische Form greift die chinesische Landschaft mit ihren
Bergen, Flüssen und Hügeln auf und erinnert zugleich mit ihrer schuppenartigen
Oberfläche an einen Drachen. Der Pavillon ist architektonisch ein herausragendes
Beispiel für innovative Fassadengestaltung und präsentiert auf eindrucksvolle Weise
die Einsatzbereiche technischer Lösungen. Die ausgefeilte Befestigungstechnik von
KEIL eröffnet vielfache Möglichkeiten der Gestaltung eines harmonischen
Fassadenbildes, das ohne sichtbare Fixierungspunkte auskommt.

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