Architekturobjekt 205 von 2.882

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer


Vertical Playground - Erweiterungsneubau Gesamtschule

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Darmstadt, Architektur, Jonathan Uhlemann

Schule im Grünen - Vertical Playground - Erweiterungsneubau Gesamtschule

© Jonathan Uhlemann

Fügt sich harmonisch in den hohen Baumbestand des bewaldeten Grundstücks ein - Vertical Playground - Erweiterungsneubau Gesamtschule

© Jonathan Uhlemann

Aula als Multifunktionshalle. Schwellenloser Übergang zwischen Innen- und Außenraum - Vertical Playground - Erweiterungsneubau Gesamtschule

© Jonathan Uhlemann

Lerncluster Etagen. Spannende Sichtbezüge durch rotierende Grundrissstruktur - Vertical Playground - Erweiterungsneubau Gesamtschule

© Jonathan Uhlemann

Modell M 1:200 - Vertical Playground - Erweiterungsneubau Gesamtschule

© Jonathan Uhlemann

Konzeptmodelle - Vertical Playground - Erweiterungsneubau Gesamtschule

© Jonathan Uhlemann

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Hochschule Darmstadt, Architektur, Jonathan Uhlemann

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

02.2024

Gebäudedaten

Bauweise

Holzskelettbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Raummaße und Flächen

Nutzfläche

7.200 m²

Beschreibung

Objektbeschreibung

Die Aufgabenstellung beschäftigt sich mit der Erweiterung der Georg-Büchner-Schule in Darmstadt. Der Bestandsbau aus den 60er Jahren von Hans Schwippert kommt an seine Kapazitätsgrenzen. Der Neubau soll als eigenständige, integrierte Gesamtschule für die Jahrgänge 5-10 funktionieren. Auch der Bau eines Oberstufenzentrums ist in naher Zukunft von Nöten.

Schule, der Ort an dem Kinder zu jungen Erwachsenen werden, sich sozialisieren und „durch einen planmäßigen Unterricht Wissen und Bildung vermittelt bekommen“. So, oder so ähnlich definieren wir Schule. Doch was ist mit den Herausforderungen von morgen? Schule fokussiert sich stark auf Inhalte, die bereits den Status Quo abbilden. Aktuelle Themen, wie Klimawandel oder soziale Ungleichheit erfordern jedoch ein Umdenken & Innovationen, um Lösungen für die Zukunft finden zu können.

Der Entwurf „Vertical Playground“ beschäftigt sich mit diesem Konflikt und setzt auf Neugierde und Entdeckertum. Die sogenannten Playgrounds sind Zonen, in denen es erlaubt ist Neues aus- zuprobieren und sich mit Themen außerhalb des Lehrprogramms zu beschäftigen. Die Playgrounds ziehen sich durch die gesamte Schulstruktur und sind mit der vertikalen Erschließung verknüft. Sie heben sich mit einem grünen Bodenbelag optisch ab. Jeder Entdeckungszone ist ein Playground Themenraum angeschlossen. Diese setzen Impulse und bieten den Schüler:innen Raum zum Experimentieren. Beispiele hierfür sind das digitale Fabrikationslabor, die Fahrradwerkstatt, oder das Tonstudio. Die jungen Erwachsenen werden dazu ermutigt eigene Projekte in Angriff zu nehmen und über den Tellerrand zu schauen. In der Fassade sind die Playgrounds durch grün folierte Fensterflächen erkennbar. Zudem zieht sich die innere Struktur durch eine, um das Gebäude gewendelten Außentreppe, nach außen. Die Treppe führt von Playground zu Playground und dient zudem als Fluchtweg.

Der Erweiterungsneubau ist als kompakter, vertikal organisierter Schulbau geplant. Er fasst den Außenraum der Bestandsschule, hat einen extrem effizienten Flächenverbrauch und lässt im nordöstlichen Teil des Grundstücks, Raum für ein Oberstufenzentrum. Die Form des Würfels punktet hierbei nicht nur aufgrund ihrer klaren und
ästhetischen Proportionen, sondern ist auch energetisch aufgrund ihres Verhätnisses von Fassade zu Grundfläche ausgesprochen nachhatig. Die Höhe des Neubaus verleit der Schule eine neue Fernwirkung und fügt sich harmonisch in den Baumbestand ein. Die Schule wird über einen klar definierten Haupteingang über den Schulhof erschlossen. Die Aula ist lediglich mit einer fest
verbauten Sitztreppe ausgestattet. Ansonsten funktioniert sie als nutzungsoffene Multifunktionshalle und kann sowohl für Theateraufführungen, Zeugnisverleihungen oder Ausstellungen flexibel umprogrammiert werden. Die Fächer des Bereichs Kunst und Werken befinden sich im Untergeschoss. Ein großer Werkhof bringt ausreichend Tageslicht und ermöglicht Werken unter freiem Himmel. Im 1. Obergeschoss befindet sich sowohl der Musiksaal, die naturwissenschaftlichen Unterrichtsräume, sowie eine Mediathek.

Die Lerncluster im 2.-4. Obergeschoss sind bis auf den Playground identisch organisiert. Über einen großen Luftraum gelangt Licht in die Mitte der Cluster. Die Klassenräume, sowie die Differenzierungsräume liegen an der Fassade. Die Differenzierungsräume sind als offene Lernnischen ausgebildet, die sich bei Bedarf durch Faltwände schließen lassen. Das gesamte Lerncluster ist mit transparenten Wänden ausgestattet und wird als offener, lichtdurchfluteter Bereich wahrgenommen. Je zwei Jahrgänge teilen sich eine Etage. Das hat zur Folge, dass vorallem die jüngeren Schüler:innen, bis auf den Sportunterricht nur zwischen EG und 2. OG verkehren. Die im Raumprogramm geforderte Einfeldsporthalle, sowie eine Gymnastikhalle befindet sich in den oberen Geschossen. Über der Gymnastikhalle schließt das Gebäude in Form eines Dachgartens ab, der als Außenklasse genutzt werden kann.

Beschreibung der Besonderheiten

Die im Raumprogramm geforderte Schulstruktur wurde durch eine mit ihr verzahnte Playgroundstruktur ergänzt. Sie fördert die intrinsische Motivation der Schüler:innen, sich mit zukunftsgerichteten Themen zu beschäftigen und das auf eine spielerische Art und Weise. Die Playgrounds sind mit der vertikalen Erschließung verknüpft und werden auf jeder Etage durch einen Themenraum ergänzt, beispielsweise einem Tonstudio, einer Fahrradwerkstadt oder einem Lab für digitale Fertigungsmethoden. Hierdurch wird die Schwelle für Schüler:innen gesenkt, eigenstädige Projekte zu verfolgen. 

Nachhaltigkeit

Der gesamte Hochbau verzichtet auf CO2-intensiven Stahlbeton und ist im Sinne einer kreislaufgerechten Planung konstruiert. Der Holzskelettbau ist hochflexibel und kann sich auch künftig an ändernden Nutzungswünschen oder -erfordernissen spielerisch anpassen. Mit Lehmsteinen ausgefachte, nicht tragende Innenwände erhöhen die energetische Speichermasse des Gebäudes. Ausgesteift wird das Gebäude über den Kern aus Brettsperrholz und den geschlossenen Wandscheiben auf jeder Gebäudeseite. Alle Räume im Gebäude können natürlich belüftet werden. Eine natürliche, mechanische Lüftung ist in Form von elektronisch geregelten Kippfenstern zusätzlich vorgesehen. Grüner Strom wird durch eine Vielzahl von Photovoltaikmodulen auf Dach und Fassade produziert.

Auszeichnungen

Beste Abschlussnote

Schlagworte

Vertikale Schule, minimaler Flächenverbrauch, Schule als Hoffnungsträger, eine nachhaltige Lernlandschaft

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Klassen

18

 

Anzahl Schüler

486

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