Architekturobjekt 1.712 von 2.070

Architekturobjekte


Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

92421 Schwandorf, Alustraße 7

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Das oberste Geschoss des Gebäudes entfaltet sich aus dem Wall und kragt bis zu 20 m frei aus - Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

© archimedialab, Stuttgart

Die Trennwände zwischen Büros und Korridor bestehen aus 2-schaligen Profilglaselementen - Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

© archimedialab, Stuttgart

agungsräume und öffentliche Bereiche durchdringen den Erdwall, um eine Beziehung mit dem angrenzenden Dorf herzustellen - Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

© archimedialab, Stuttgart

Ein Teil des Sichtbetons ist in hellen Farben eingefärbt, um einen Kontrast zum archaischen Aussehen des unbehandelten Betons zu schaffen - Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

© archimedialab, Stuttgart

Das Parkett der oberen Ebene nimmt die Biegung der Holzkonstruktion auf - Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

© archimedialab, Stuttgart

GROHE OBJEKT 13 Das GROHE Angebots- und Planungsservice-Team hilft Ihnen bei Planung, Kalkulation und Ausschreibungsbearbeitung Ihres eigenen Projekts. Daten, die Sie bei der Planung anspruchsvoller Bäder unterstützen, sind ganz einfach unter www.mygrohe. - Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

© archimedialab, Stuttgart

Elektronische Steuerungen für Urinale (links) und am Waschtisch (rechts) sind nicht nur sehr hygienisch, sondern auch besonders sparsam, weil die Wasserabgabe bedarfsgerecht ausgelöst wird. Am WC hilft die 2-Mengen-Spülung, den Wasserverbrauch auf ein Min - Verwaltungsgebäude Zweckverband Müllverwertung, Schwandorf

© archimedialab, Stuttgart

Mit freundlicher Unterstützung von GROHE

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Alustraße 7, 92421 Schwandorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

archimedialab

Wettertalstr. 50

71254 Ditzingen

Deutschland

Tel. +49 7156 1773471

info@archimedialab.com

Bauherr

Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS)

Alustraße 7

92421 Schwandorf

Deutschland

Beschreibung

Objektbeschreibung

Im Interview: Bernd Lederle, archimedialab, Stuttgart

Sehr geehrter Herr Lederle, bitte erläutern Sie uns die Bauaufgabe.

Unsere Aufgabe war es nicht nur ein neues Verwaltungsgebäude für den Zweckverband Müllverwertung in Schwandorf zu entwerfen sondern auch gleichzeitig eine Neuordnung des gesamten Betriebsgeländes und eine Konzeption für die späteren Erweiterung mit Technik- und Werkstattgebäude zu entwickeln. Außer den eigentlichen Räumen der Verwaltung forderte die Auslobung noch einen repräsentativen Sitzungssaal, der für Versammlungen des Zweckverbands sowie als Informationszentrum der Besuchergruppen dient.

Mit welchen Entwurfsgedanken haben Sie auf die Herausforderungen reagiert?

Als uns die Aufgabe gestellt wurde, gab es schon fertige Planungen für einen gewöhnlichen Lärmschutzwall am nördlichen Rand des Betriebsgeländes, um die Anwohner vor dem nächtlichen Lärm der Müllentladestation zu schützen. Wir haben uns gedacht, wenn wir einen großen Teil diese Walles, der ja auch nicht gerade billig in der Herstellung ist, durch das Gebäude substituieren, optimieren wir nicht nur die Kosten, sondern schaffen auch eine völlig andere Beziehung des Ensembles zum Kraftwerk.
Anstatt sich als weiteren Baustein in die Kraftwerksquader einzufügen, bettet sich das Gebäude somit als „Gebaute Landschaft“ am Rande des Geländes mit Abstand zum Kraftwerk in den Lärmschutzwall ein und kann so zwischen der Stadt, dem Umland und dem Kraftwerk vermitteln. Das gesamte Betriebsgelände mit seinen topographischen Eigenheiten wurde in diese neue Struktur eingearbeitet.

Wie haben Sie es geschafft, das Gebäude mit der Landschaft zu verbinden?

Die Überlagerung von Lärmschutzwall und Gebäude macht dieses gesamte Ensemble auf verschiedenen Ebenen als Landschaft begehbar und erfahrbar. Die Büros des Verwaltungsgebäudes sind in den Wall hinein modelliert und öffnen sich nach Süden. Die Aufenthalts- und Besprechungsbereiche dieser Büros stoßen durch den Lärmschutzwall hindurch und schaffen städtebauliche Bezüge zum Betriebsgelände und der angrenzenden Ortsanlage Dachelhofen auf der anderen Seite.

Aus dieser neuen Landschaft heraus faltet sich über den Büros das Besucherfoyer aus dem Wall und balanciert mit dem Sitzungssaal bis zu 20 m frei auskragend über dem Gelände. Dieses nach Südosten komplett verglaste Obergeschoss ermöglicht mit einem Panoramablick eine Reflexion über die gesamt Anlage. Zwischen dem westlichen Bürotrakt und dem Saal entsteht ein Innenhof mit Regenwasserretentionsbecken mit hoher Aufenthaltsqualität für die Mitarbeiter zum Verweilen.

Welche konstruktiven Herausforderungen ergaben sich?

Ein Gebäude in einen 45 Grad steilen Lärmschutzwall einzubetten, das dann auch noch bis zu 7m überdeckt wird, ist ja eine nicht gerade alltägliche Aufgabe. Die Schwierigkeit war es, eine Aufbaumischung für den Wall zu entwickeln, die einerseits den kompletten Gebäudekomplex auf 6 m über Straßenniveau stabil verankert, dazu eine homogene Vegetation gewährleistet und dabei auch noch die genau richtige Menge an Wasser für diese Bepflanzung speichern kann.

Es war uns wichtig dabei, dass man von außen nirgends an Erscheinung und Vegetation erkennt, wo genau im Wall das Gebäude sich befindet. Eine ausgesuchte Gras und Kräutermischung bringt über das ganze Jahr verteilt unterschiedliche Blühaspekte hervor.

Eine weitere Herausforderung war sicher auch, die Konstruktion des auskragenden Sitzungssaals zu realisieren. Da sich das gesamte Gebäude dynamisch aus dem ansteigenden und leicht gekrümmten Wall heraus entwickelt, verändert sich die Geometrie der Konstruktion ebenfalls über die gesamte Länge. Das rautenförmige Holztragwerk der oberen Ebene folgt dieser sich stets ändernden Geometrie mit stetig zunehmenden Radien und ist dabei noch in allen Richtungen der Form folgend gefräst. Selbst das Parkett der oberen Ebene nimmt den Schwung der Holzkonstruktion auf, löst sich in großem Radius vom Boden und faltet sich entlang des gesamten Geschosses in Richtung Dach.

Auch der darunterliegende Spannbetontisch stellte, vor allem aufgrund der weiten Auskragungen in alle Richtungen und durch die radiale Geometrie mit den erforderlichen großen Öffnungen für Lufträume und Treppen, einige Anforderungen an Planer und ausführende Firmen.

Für welche Materialien haben Sie sich bei der Erstellung des Gebäudes entschieden?

Die Konstruktion innerhalb des Walls besteht hauptsächlich aus einer Stahlbetonkonstruktion, die an den meisten Stellen sichtbar bleibt und nur z. T. durch stark farbige Lasierungen verfremdet wird. Von außen ist dieser Teil des Gebäudes nur als begrünter Wall wahrnehmbar, durch den an wenigen Stellen aluminiumverkleidete Erker stoßen.
Simple, ja teilweise rohe Flächen kontrastieren mit veredeltem Finish von vorwiegend einfachen Materialien im Innenraum. Magnesitgebundene Holzwolleplatten in kräftigen Farben sorgen an den Oberflächen von Türportalen und Einbaumöbel-Schiebetüren für die nötige Akustikabsorbtion im Zusammenspiel mit durchgefärbten Faserwerkstoffen. Der zusammenhängende Raum im Obergeschoss mit dem Sitzungssaal wird durch das Holz der rautenförmig überkreuzten Brettschichtträger und der Parkettschale geprägt.
Eine nach außen geneigte Glasfassade entlang der gesamten Längs- und Stirnseite erlaubt den Blick über das Betriebsgelände. Die Definition der Außenform der Dachschale wird durch eine Deckung mit individuell taillierten Leichtmetallprofilen ermöglicht.

In welcher Beziehung stehen die Werkstoffe zur Umgebung / angrenzenden Bebauung?

Die Beziehung der Materialien zur angrenzenden Bebauung ist eigentlich nicht wirklich wichtig, die Beziehung zum Ort und der Landschaft schon eher. Wir wollten bewusst etwas neues und eigenes schaffen, das sich vom industriellen Erbe des Kraftwerks löst. Ein Gebäude als Signet und als Träger einer neuen und positiven Identität.

Welche Raumeindrücke wollen Sie bei Nutzern und Besuchern erwecken?

Man sollte sich im Verwaltungstrakt schon bewusst werden, dass man sich eigentlich sieben Meter unter der Erde befindet, und kann im Gebäude die Kontur des Walls spüren. Die gefaltete Schale der oberen Ebene zieht sich durch ein Glasdach hindurch bis tief hinein ins Foyer des Erdgeschosses. Man soll sich aber nicht eingegraben fühlen, wir wollten so viel natürliches Licht wie möglich in die Büros und Erschliessungsgänge des Verwaltungstraktes bringen, überall öffnen sich Ausblicke und unerwartete Durchbrüche, große verglaste Erker stoßen durch den Wall und kragen über die Straße entlang des Perimeters und rahmen den Blick in die umgebende Landschaft. Die obere Ebene mit einem zusammenhängenden dynamischen Raum öffnet sich zur anderen Seite Richtung Kraftwerk.

Welche Anforderungen stellen Sie an eine Armatur für Büros und öffentliche Räume?

Alle öffentlich zugänglichen Waschtische wurden von uns individuell der schrägen Dynamik der Räume folgend gestaltet und in Mineralwerkstoff gefertigt. Uns war es daher wichtig, Armaturen zu verwenden, die mit schlichter Klarheit, berührungslos und ohne Bedienelemente die progressive Dynamik der Räume unterstreichen.


Das Haushalten mit den Ressourcen hat höchste Priorität

Umweltschutz und die Schonung der Ressourcen sind in der Schwandorfer Müllverwertung natürlich zentrale Themen. Das gilt auch für den Einsatz von Wasser in den Sanitärräumen. Elektronische Steuerungen reagieren hier auf die Anwesenheit der Besucher und geben das Wasser bedarfsgerecht ab. Das elektronische „Auge“ erkennt via Infrarot-Strahl, wenn sich ein Nutzer am Waschtisch oder am Urinal befindet; der Fluss stoppt automatisch, wenn er sich wieder entfernt oder aber spätestens nach einer variabel einzustellenden Laufzeit.

„Die Armatur Europlus E, die in den Bädern des Verwaltungsgebäudes im Einsatz ist, senkt den Verbrauch von Wasser und Energie am Waschtisch nachweislich sehr deutlich. Denn das Wasser läuft nur, wenn es wirklich gebraucht wird. Das bedeutet, dass für die Temperaturmischung auch nicht mehr Wasser erwärmt wird als nötig. Dadurch sinken auch die Energiekosten“, erklärt Jürgen Schrepfer. Der GROHE-Objektmanager legt in der Beratung von Betreibern größerer Objekte besonderen Wert auf nachhaltige Konzepte.

GROHE Produkte verfügen über vielfältige Eigenschaften zum Wassersparen. Ein wichtiger Beitrag am WC ist die 2-Mengen-Spülung, mit der der Nutzer die durchfließende Menge selbst wählen kann. Außerdem lassen sich die Spülmengen vorab so einstellen, dass das Volumen auf die sanitären Bedingungen richtig abgestimmt ist.

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