Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2017: Teilnehmer
Verwaltungsneubau Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen
73728 Esslingen am Neckar, Oberer Metzgerbach 30
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: arabzadeh.schneider.wirth architekten
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: arabzadeh.schneider.wirth architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Oberer Metzgerbach 30, 73728 Esslingen am Neckar, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
02.2016
Nachhaltigkeit
DGNB - Gold
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
33.500 m³
Bruttogrundfläche
10.000 m²
Nutzfläche
4.800 m²
Verkehrsfläche
2.073 m²
Grundstücksgröße
3.579 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
5.500.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
21.200.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Stadträumlich wie architektonisch versteht sich der Neubau als „Vorbote“ der Altstadt und sucht unverkennbar eine Architektursprache, die den imposanten Bau in das herrschende Stadtbild integriert, während die Gestaltungssprache gleichzeitig die Modernität eines Bürobaus von heute belegen will und die räumliche Kraft ausstrahlen muss, um an der vielbefahrenen Vorgelsangbrücke bestehen zu können.
Über 300 Arbeitsplätze befinden sich auf einer kleinen Grundfläche von 1600qm und auf 4 Geschossen. Die Grundrisse sind penibelst genau auf die stadträumliche Situation angepasst. Zwei hofartige Einschnitte sorgen für eine adäquate Belichtung und Orientierung.
Die Funktionen wurden sowohl in Einzelraumbüros untergebracht, als auch in Gruppenbüros bis hin zu „Open Space“-Flächen.
Neben den steilen, miteinander verketteten Satteldächern, die weitestgehend diverse technischen Anlagen beherbergen und damit für eine ausgewogene fünfte Fassade sorgen, erfuhr die Fassade als äußere Erscheinung des Baus eine besondere Beachtung als wichtigster Faktor zur Integration der Architektur in die Altstadt und für den gesuchten Ausdruck der Modernität.
Dafür wurde in Einklang mit der Bauherrschaft auf einen „Glaspalast“ verzichtet und analog zur Altstadtarchitektur mit schmalen Einzelfenstern gearbeitet, genauer mit 420 stringent geordneten Fenstern.
Für die Symbiose zwischen Tradition und Modernität steht eine besonders anspruchsvolle Fassadenkonstruktion: Sichtbeton!
Technik der Sichtbetonfassade
Gestaltung
Die Fassade des neuen Verwaltungsgebäudes der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen sollte einen massiven, skulpturalen Charakter haben. Aus diesem Grund haben wir uns bereits im Wettbewerbsentwurf für eine Sichtbetonfassade in Ortbeton und nicht für eine Sichtbetonfassade aus Betonfertigteilen entschieden. Die Fassade sollte möglichst fugenfrei, ohne hervorstehende Fensterbank- oder Attikaverkleidungen ausgeführt werden. Nach den Abstimmungen mit dem Bauherrn wurde schließlich eine komplett fugenlose Sichtbetonfassade in Ortbeton, ohne Fensterbank- und Attikableche ausgeführt.
Konstruktion
Die 25 cm starke Sichtbetonfassade ist ohne Dehn- und Bewegungsfugen - praktisch fugenlos – mit einer Gesamtfläche von ca. 2.700 m² und einer Gesamtlänge von ca. 250 m um das Gebäude geführt. Hierzu wurde auf einem festen Sockel, der auf gleichem Niveau um das Gebäude läuft, ein Teflon-Gleitlager ausgebildet, auf dem die komplette Fassade aufgestellt ist.
Die Sichtbetonfassade ist selbsttragend. Sie bildet nicht das statische Tragsystem des Gebäudes, sondern steht frei vor der eigentlichen Tragstruktur aus Stahlbetonstützen und Stahlbetondecken. Gehalten wird die Sichtbetonfassade jeweils im Deckenstirnbereich über spezielle, eigens für die Fassade konstruierte Einbauteile, die mit entsprechenden Langlöchern und eingelegten Membranen die dreidimensionale Bewegung der Sichtbetonfassade ermöglichen. Die Einbauteile sind entsprechend dem Achsraster des Gebäudes (in der Regel) alle 7,50 m eingebaut.
Das Teflon-Gleitlager und die beweglichen Anschlüsse an das Tragsystem des Gebäudes, ermöglichen der Sichtbetonfassade eine dreidimensionale Bewegung von bis zu 10 mm (in Extrembereichen wie z.B. an den Giebelspitzen sogar bis zu 40 mm). Dementsprechend mussten alle Anschlüsse an die Fassade (Fenster/Dach) gleitend ausgebildet werden.
Die Sichtbetonfassade besteht aus insgesamt 80 Betonierabschnitten sowie den 14 Giebeln, die jeweils eigene Abschnitte darstellen.
Beschreibung der Besonderheiten
Beton
Beim Beton handelt es sich um einen eigens auf die Einbausituation am Gebäude der Kreissparkasse abgestimmten Beton. An der Abstimmung der Betonzusammensetzung waren ein externer Betontechnologe, Technologen des Betonwerks und der auszuführenden Rohbaufirma sowie der Tragwerksplaner und die Architekten beteiligt. Die Betonqualität unterlag vor und während der Ausführung einer permanenten Kontrolle.
Es wurden vor der Ausführung der Sichtbetonarbeiten zunächst 3 Probewände in der Größe von ca. 5,00 x 3,00 m errichtet, an denen unterschiedlichste Ausführungen, z.B. verschiedenen Betonqualitäten, Schaltafeln, Abstandshalter, Fugenabdichtungen, usw. getestet wurden. Erst nach der Erstellung eines Referenzmusters wurde mit den eigentlichen Arbeiten an der Sichtbetonfassade begonnen. Der Beton ist nach dem DBV Merkblatt (Deutscher Beton- und Bautechnik Verein) in der Sichtbetonqualität SB3 ausgeführt.
Schlagworte
Weitere Dokumente zum Objekt
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
300
Anzahl Stellplätze
50
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