Architekturobjekt 702 von 4.294

Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2022: Teilnehmer


Vier städtische häuser - Ein durchmischtes Quartier

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Department of Architecture, Tiziano Aramburo

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Department of Architecture, Tiziano Aramburo

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Fertigstellungstermin

08.2021

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Technische Universität München Department of Architecture

Arcisstr. 21

80333 München

Deutschland

Tel. 089 28922302

mail@ebb.ar.tum.de

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Situation

München wächst. Etwa 1,8 Millionen Einwohner werden für das Jahr 2030 prognostiziert. Vor diesem Hintergrund geht es nicht darum, ob man für oder gegen eine nachträgliche Verdichtung der Stadt ist. Denn diese wird geschehen. Es geht vielmehr darum, ob man die Verdichtung als Chance für eine bessere Zukunft der Stadtgesellschaft gestalten will, oder diese nur unter Inkaufnahme der zunehmenden Widerständen in der Bevölkerung zulässt.

Der Stadtteil Giesing, früher abschätzig als Glasscherbenviertel bezeichnet, befindet sich im Wandel. Heute gelten Ober- und Untergiesing als attraktive Stadtviertel mit entsprechend starker Nachfrage und Zuwachs.

Gelegen am Fuße des Giesinger Bergs grenzt das Areal, eine der letzten unbebauten innerstädtischen Flächen in städtischem Besitz, an den stark befahrenen Mittleren Ring und den Candidplatz. Mehr eine Kreuzung als ein städtischer Platz. Durch Lärmbelastung, die ansteigende Hanglage und heterogene nachbarliche Bebauung befindet sich der Perimeter in einer städtebaulich komplexen Situation.


Heterogene Gemeinschaft

Die Antwort sind vier starke Körper, jeder durch seine tyoplogische Ausarbeitung eigen. Im Zusammenspiel bilden sie ein dichtes, durchmischtes und urbanes Stadtquartier. Der unbestimmte Candidplatz wird in
ein Stück Stadt eigener Identität überführt - ein produktives Viertel entsteht. Die Verbindung von Arbeit und alltäglichem Leben bringt Menschen zusammen, kann zudem eine positive Dynamik im Quartier entfachen und neue Treffpunkte für die
Gemeinschaft generieren.

Auf der Ebene des Stadtraums spielt vor allem die Behandlung des Erdgeschosses als Schnittstelle von öffentlichem zu privatem Raum eine große Rolle. Eine breite Nutzungsmischung mit Flächen für Gewerbe, Verkauf, Gastronomie oder Ateliers belebt die Erdgeschosszone und führt die Stadt in das Haus. Durch die klare städtebauliche Setzung reagieren die Gebäude auf den Straßenraum, heben sich durch ihre Volumetrie trotzdem vom Kontext ab und formen im Inneren einen Quartiersplatz. Der öffentliche Raum bildet die Mitte des neuen Viertels und übt seine Anziehungskraft weit über die Grenzen des zu beplanenden Terrains aus.

VIER Körper

Jeder Baukörper ist ein Hybrid aus öffentlicher, gemeinschaftlicher und privater Nutzung.
Er ergänzt mit seinen Angeboten den Quartiersplatz. Zusätzlich zu ihren Sondernutzungen bieten die Gebäude Möglichkeiten für verschiedene Wohnformen. Angebote für produzierendes und kreatives Gewerbe, öffentliche Nutzungen, Einrichtungen der Kinderbetreuung und Sportflächen ergänzen die Mischung. Die Nutzflächen im Erdgeschoss vermitteln zwischen Straßen- und Quartiersraum. Als offene Raumstruktur konzipiert, ermöglicht die flexible Grundrissgestaltung eine nicht determinierende Aneignung.

Baukörper EINS begrenzt das Grundstück nach Westen. Neben den Gewerbeflächen im Erdgeschoss sind darin in den ersten drei Geschossen Büro- bzw. Co-Workingflächen und in den
restlichen Wohnungen.

Baukörper ZWEI bietet im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss Flächen für produzierendes Gewerbe und öffentliche Nutzungen. Das Terrassenhaus ermöglicht in den darüberliegenden Geschossen Wohnflächen zum Selbstausbau, welche auch als Maisonetten gestaltet werden können.

Baukörper DREI bildet in der Erdgeschosszone gemeinsam mit Baukörper zwei die Werksgasse im Quartier. Das kreative Gewerbe im Hochparterre sowie für Anwohner nutzbare Remisen  im Hof bereichern die gemeinschaftlichen Wohnformen in den Obergeschossen.

Baukörper VIER agiert als Katalysator für das öffentliche Leben im neuen Quartier. Durch Sportflächen auf dem Dach, eine Kindertagesstätte und einen Veranstaltungsraum bedient er den Quartiersplatz mit öffentlichen und
gemeinschaftlichen Nutzungen.

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