Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2010: Teilnehmer
Villa am Niederrhein - Eine Frage des Einfügens
47574 Goch, Thomaspfad 3
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. Klaus Völling Architekt
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Dipl.-Ing. Klaus Völling Architekt
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Thomaspfad 3, 47574 Goch, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
11.2010
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
1.761 m³
Nutzfläche
105 m²
Wohnfläche
280 m²
Grundstücksgröße
1.490 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
177.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
687.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Eine Frage des Einfügens
Einbindung in die städtebauliche Umgebung
Auf einem großzügigen aber sehr schmal geschnittenen Grundstück in einer von freistehenden Einfamilienhäusern geprägten Umgebung entstand eine moderne Stadtvilla mit einer eigenständigen Architektursprache. Sie unterscheidet sich durch ihre klaren kubischen Formen deutlich von den nachbarschaftlichen, durch Satteldächern und Pultdächern, geprägten Baugestalten. Dennoch wird durch das Staffeln zwischen ein und zweigeschossigen Kuben eine harmonische Gesamtproportion erreicht.
Die wahre Größe des Gebäudes erkennt der aufmerksame Beobachter an der in die Grundstückstiefe weisenden Säulenreihe der Nordseite. Damit wird auch die Entwicklung der Grundrissstruktur in den Garten hinein deutlich. Das Element des durch die Absenkung der Garage freigestellten Baukörpers betont das Grundkonzept der miteinander verbundenen einfachen geradlinigen Formen.
Architektur und Gestaltung
Von seinem Innenleben gibt das Einfamilienhaus auf der Straßenseite wenig preis.
Geprägt wird die Gestaltung durch den Gegensatz des leichten, die Umgebung reflektierenden und somit verändernden geschlossenen Glaskubus des Home Office und der strengen geschlossen wirkenden mineralisch verputzen Kopfseite des Hauptbaukörpers, der über eine zweigeschossige Öffnung deutlich den Eingang zeigt. Demgegenüber öffnet sich der Wohn- und Schlafbereich der Südseite unter dem Schutz der weit überragenden strengen Hauptkonstruktion nahezu vollständig in den Garten hinein.
Die großzügigen rahmenlosen geschosshohen Glaskonstruktionen beziehen den Garten in das Wohnerlebnis ein und erlauben auch bei sommerlichen Verhältnissen ein Wohnen mit Aussicht ohne weiteren Sonnenschutz. Die Stützen und das Überdach rahmen die Terrasse und den schwebenden Balkon. Die Wohn- und Schlafbereiche werden zusätzlich über seitlich liegende Fensterbänder belichtet, welche verschiedene Lichtstimmungen im Wohnbereich erzeugen und weitere Ausblicke in den Gartenbereich ermöglichen.
Durch die Kombination der Materialien und Formen ist es gelungen eine klare Abgrenzung und Zurückhaltung auf der Straßenseite zu verwirklichen und gleichzeitig eine maximale Öffnung auf der Gartenseite zu ermöglichen.
Die Villa wurde auf die individuellen Bedürfnisse einer vierköpfigen Familie zugeschnitten. Dabei wird die innere Organisation des Gebäudes über den großzügigen Treppenraum mit der offenen Verteilgalerie erreicht. Er verbindet die weit geöffneten allgemeinen Wohnbereiche mit dem privaten abgeschotteten individuellen Wohnbereich des Obergeschosses.
Der zentrale, östlich liegende Küchenbereich ist direkt mit der Terrasse oberhalb der Garage verbunden und hat auf Grund der Höhendifferenz eine gute Sitzposition in die Tiefe des Gartens. Von hier aus gelangt man über eine eigene Treppenanlage in den Untergeschossbereich, in dem neben der Tiefgarage und einem Fitnessbereich, sämtliche Betriebsräume und Nebenräume des Gebäudes untergebracht sind.
Die Materialwahl ist geprägt von der Reduktion auf wenige Farben und Materialien. Hierbei dominieren neben den Putz- und Glasflächen die Stahlkonstruktion des Balkons sowie die geschützt liegende Holzverkleidung der weitgehend energetisch optimierten geschlossenen Nordseite.
Im Interieur dominieren neben Putz und Sichtbeton fugenlose zementgebundene Spachtelböden sowie ein grober Holzdielenboden im Wohnbereich. Aufgelockert werden diese strengen Materialien durch punktuelle farbige Akzente. Das Konzept folgt auch hier dem Prinzip der Klarheit und Einfachheit durch authentische Materialien und reduzierte Details.
Ökologischer Ansatz
Mit Blick auf die Zukunft wurde ein Energiekonzept auf der Basis einer wassergeführten Wärmepumpe entwickelt, welche im Zusammenhang mit der vollständig installierten kontrollierten Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ein Niedrigenergieniveau von ca. 50 kwh/m² a entspricht. Dabei wurde auch der Stromverbrauch durch den vollständigen Einsatz eines Bus Systems reduziert und viele zentrale Steuerungsfunktionen einem Monitoring unterworfen. Die Gebäudehülle ist im Hinblick auf das gewünschte Energieniveau optimiert und mit einem Gründach versehen.
Zusammenfassung
Der Entwurf zeigt, dass auch in traditionell geprägten und städtebaulich gewachsenen und beengten Bereichen eine angemessene und eigenständige moderne Architektursprache im Einklang mit seiner Umgebung stattfinden kann.
Die Ambivalenz zwischen den gewählten Materialien Glas und Stein sowie Geschlossenheit und Öffnung des Baukörpers ergänzen das Grundprinzip der einfachen Körper und führen zu einer individuellen zeitgemäßen und gleichzeitig zeitlosen Architektur, die sich ihrer ökologischen Verantwortung bewusst ist.
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Geothermie
Sekundärenergie
Umweltthermie (Luft / Wasser)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
1
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