Architekturobjekt 7 von 7

Architekturobjekte


Villa Bugatti

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Mit freundlicher Unterstützung von Sopro Bauchemie

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Molsheim (Elsass), Frankreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

HENN GmbH

Augustenstr. 54

80333 München

Deutschland

Tel. +49 89 52357-0

info@henn.com

Beschreibung

Objektbeschreibung


Neues Leben für eine Automobil-Legende

Natursteinplatten mit Hilfe von Sopro-Produkten sicher verlegt


Bugatti - dieser Name lässt das Herz jedes Automobilsportbegeisterten höher schlagen. Aber nur wenige wissen, dass die Wiege dieses Mythos im elsässischen Molsheim steht, einer ehemaligen Bistums- und Universitätsstadt am Fuße der Vogesen circa 20 km von Straßburg entfernt. Bei der Sanierung der legendären "Villa Bugatti", einem schlossartigen Anwesen, kamen zur sicheren Verlegung der empfindlichen Natursteinbeläge Produkte aus dem Profi-Sortiment der Sopro Bauchemie zum Einsatz.

Bereits im 19. Jahrhundert, also vor Beginn des Automobilzeitalters, war der Name "Bugatti" ein Garant für erstklassiges Handwerk einer alten Mailänder Künstlerfamilie. Giovanni Bugatti war Bildhauer und bekannt für seine außergewöhnlichen Kaminbauten; Carlo - sein Sohn und Vater des genialen Automobilbauers - hatte einen weltweiten Ruf als avantgardistischer Möbeldesigner. Seine eigenwilligen Kreationen wurden vielfach ausgezeichnet, selbst im New Yorker Waldorf Astoria gab es eine Suite ausgestattet mit Mobiliar made by Carlo Bugatti.

Der Mythos einer Marke

Wirklich bekannt wurde der Name Bugatti jedoch nicht durch Designermöbel, sondern durch die automobilen Konstruktionen Ettore Bugattis (1881-1947). Mit 17 tauschte er den Platz an der Kunstakademie gegen eine Lehrstelle in einer Fahrradfabrik. Seine berufliche Laufbahn führte ihn vom Dreirad-Hersteller Prinetti & Stucchi über de Dietrich und Matthis - beides angesehene Fahrzeughersteller in jener Zeit - bis zu den Gasmotorenwerken Deutz nach Köln. Überall tat sich Ettore Bugatti durch seine außergewöhnliche Begabung als Konstrukteur und visionärer Techniker hervor.

Am 1. Januar 1910 startete Ettore im elsässischen Molsheim seine eigene Fahrzeugproduktion und begründete damit den Mythos der Marke Bugatti. "Pur sang" - Vollblüter - nannte Bugatti seine Autos, denn sie liefen tatsächlich wie Rennpferde. Zwar verließen insgesamt nur knapp 8.000 Automobile die Montagehallen in Molsheim, darunter aber, neben schnittigen Sportwagen und eleganten Tourenwagen, auch die schnellsten und in den späten 20er Jahren meist unschlagbaren Grand-Prix-Wagen. Berühmte Fahrer der 20er und 30er Jahre zwängten sich in diese Rennwagen: Louis Chiron, der erfolgreichste Bugatti-Fahrer, Achille Varzi, Tazio Nuvolari, Earl Howe. Sie fuhren die großen Rennen in Europa, die vielen gefährlichen Bergrennen und das schwerste Straßenrennen jener Tage, die Targa Florio. Dem "Zauberer aus Molsheim" verdankten sie ihre Siege, ihren Kultstatus. Bugatti war Kult. Neben dem Werksteam waren es auch Privatfahrer, die den Ruhm der Marke mehrten und zu ihrem Kultstatus beitrugen: Bankiers, erfolgreiche Unternehmer. In den 30er Jahren trugen die Bugatti-Modelle schon die unverwechselbare Handschrift des Sohnes Jean, der bereits 1936 Direktor im Werk seines Vaters wurde. 1939 verunglückte er, 30 Jahre alt, bei einer Testfahrt tödlich. Kurz danach beendet der Zweite Weltkrieg die Produktion. Vor und nach dem Tod von Ettore Bugatti im Jahre 1947 gab es zaghafte Versuche, die Fertigung wieder aufzunehmen. Doch durch den frühen Tod von Jean fehlte dem Werk eine führende und vor allem kreative Hand. Die Rüstungsgruppe Hispano-Suiza-Mericier übernahm schließlich das Werk, VW erwarb 1998 die Markenrechte.

Stilvoll restaurierte Villa als exklusiver Rahmen

An der Straße von Dorlisheim nach Molsheim, etwas versteckt in einem weitläufigen Park, liegt die sogenannte Bugatti-Villa, das Schloss St. Jean (Sankt Johann), das hier bereits 1857 an der Stelle eines ehemaligen Templerklosters errichtet wurde. Ettore Bugatti diente dieses Schloss für die Öffentlichkeitsarbeit und für repräsentative Empfänge. Ende der 90er Jahre kaufte VW für mehr als drei Millionen Mark das alt gewordene Gemäuer. Nach den Plänen des international renommierten Architekturbüros Henn, Berlin und München, das auch die gläserne Autofabrik in Dresden entworfen hatte, wurde das Gebäude einer grundlegenden Restaurierung und Instandsetzung unterzogen, um es ähnlich wie zu Bugattis Zeiten für Öffentlichkeitsarbeit und Repräsentationsaufgaben zu nutzen. Gedacht war an Räumlichkeiten für Aufsichtsratssitzungen und an eine stilvolle Kulisse zur Präsentation von exklusiven Sportwagen aus der Volkswagen-Gruppe. Denn nach dem Erwerb der Markenrechte betreibt VW zielstrebig die Wiederbelebung der Automarke Bugatti, um, so das Endziel, in Molsheim wieder Bugatti herzustellen. So soll der neue Luxussportwagen Bugatti EB 16.4 Veyron mit 1001 PS und einer noch nie zuvor in einem Serienfahrzeug erreichten Geschwindigkeit vom 400 Stundenkilometern hier gebaut werden. Allerdings wird das Juwel nur für wenige Käufer erschwinglich sein. Mit einem Preis von einer Million Euro ist der Veyron deutlich teurer als etwa der Mercedes-Benz SLR McLaren, der 375.000 Euro kostet. Im kommenden Jahr soll der erste Veyron das Werk in Molsheim verlassen. Geplant ist eine Stückzahl von 50 pro Jahr.

Empfindliche Natursteinbeläge sicher verlegt

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Villa Bugatti entschied man sich bei der Wahl des Bodenbelags für einen französischen Naturstein mit der Bezeichnung "Croix Labe" (Fliesen 50 x 50 cm). Damit wollte man sowohl einen Bezug zur Region herstellen und so eine nationalen Authentizität und Identität finden als auch eine höchstmögliche Harmonisierung des Gesamtensembles erreichen. Die Verlegung des hochwertigen, aber auch sensiblen französischen Kalksteins im Hauptgebäude des Gesamtanwesens, dem Schloss St. Jean, erfolgte mit Sopro Trass schnell flexibel. Es handelt sich dabei um einen hochwertigen trasshaltigen, flexiblen schnellerhärtenden Mittelbettmörtel zur verfärbungs- und verfleckungsfreien Verlegung auch, wie im vorliegenden Fall, anspruchsvollster Naturstein-Materialien.

Eine besondere Herausforderung stellte auch die Verlegung des Antikbelages "Fontenau" (Bahnenware in unterschiedlichen Formaten) in den Nebengebäuden dar, die künftig als hochkarätiges Service-VIP-Center genutzt werden sollen. Aufgrund der Tatsache, dass der Untergrund - die Lastverteilungsschicht - als Anhydritestrich erstellt wurde, bestand die Schwierigkeit und die Herausforderung darin, auf diesen Untergrund eine klassische Dickbettverlegung zu realisieren, die normenrelevant eigentlich nicht zulässig ist. Die Notwendigkeit der Dickbettverlegung ergab sich aber aus dem erforderlichen Höhenniveau und den Maßtoleranzen der Platten selbst. Unter diesen genannten Voraussetzungen stellte der Einbau des Anhydritestrichs zwar einen Planungsfehler dar; ein Ausbau war jedoch aus verschiedenen Gründen nicht mehr möglich, so dass eine Sonderkonstruktion erforderlich wurde.

Der vorhandene Anhydritestrich wurde dabei zunächst mechanisch bearbeitet und anschließend zweimal satt mit Sopro Epoxi-Grundierung, einem lösemittelfreien, nicht pigmentierten 2-komponentigen Epoxi-Flüssigharz, vorbehandelt, um eine kapillarbrechende und feuchtigkeitssperrende Schicht zu erzielen. Um das Risiko relativ hoher Feuchtigkeitseinträge zu vermeiden, wurde zur Dickbettverlegung in diesem Fall Sopro DrainageMörtel verwendet. Dieser trasszementgebundene Verlegemörtel erreicht das Festigkeitsniveau eines ZE 20 und ist somit für die Verlegung auch in solchen Bereichen sehr gut geeignet. Hinzu kommt aber ein relativ niedriger Anmachwasserbedarf, der die Risiken in einen verantwortbaren Bereich bringt. Als Haft- und Kontaktbrücke wurde Sopro Haftschlämme Flex verwendet. Die einkomponentige, hochkunststoffvergütete, trasshaltige Haft- und Kontaktschlämme dient zur Herstellung eines sicheren Haftverbundes zwischen Plattenrückseite und Drainagemörtel-Oberfläche. Die abschließenden Verfugungsarbeiten erfolgten mit Sopro Saphir MarmorPerlFuge, einem schnellerhärtenden, flexiblen, trasshaltigen Fugenmörtel mit Perleffekt zum verfärbungsfreien Verfugen von Naturwerksteinplatten. Die Dehnungs- und Randanschlussfugen wurden mit Sopro MarmorSilicon geschlossen, einem elastischen, oximfreien Silicondichtstoff zum Füllen von Anschluss- und Bewegungsfugen bei Naturwerksteinbelägen.

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