Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer
Villa Erlenbad
77880 Sasbach, Erlenbadstraße 73
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Grossmann Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Grossmann Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Erlenbadstraße 73, 77880 Sasbach, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
09.2015
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Sonstige
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
18.848 m³
Nutzfläche
1.320 m²
Wohnfläche
1.847 m²
Kosten
Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks
400.000 Euro
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.000.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Zur Geschichte
Die Villa Erlenbad wurde 1878 als Hotel Erlenbad errichtet und 1895 an die Franziskanerinnen von Erlenbad verkauft. In Folge des Kulturkampfes zwischen Reichskanzler Otto von Bismarck und Papst Pius IX. waren die Nonnen zwischenzeitlich nach Nordamerika emigriert. Zurück in Deutschland machten sie das Hotel Erlenbad bei Baden-Baden zu ihrer ersten Niederlassung in der alten Heimat. Fortan firmierte das Haus als Marienheim. In den folgenden 100 Jahren nutzten es die Schwester erst als so genannte Realgastwirtschaft, später als Sanatorium, dann als Wohnheim. Nach seiner Erweiterung Anfang des 20. Jahrhunderts versorgten die Schwestern hier bis zu 100 Patienten. Die beiden Weltkriege überstand das Marienheim weitestgehend unbeschadet.
Idee und Konzept
Noch bis 2007 diente das Anwesen den Ordensschwestern als Alterssitz. Zuletzt stand es leer. Der Grossmann Group stellte sich nun der Herausforderung, das rund 3000 Quadratmeter große Klostergebäude so zu modernisieren, dass der Geist seiner bewegten Geschichte erlebbar bleibt – ohne jedoch in Sachen Wohnkomfort und Energieeffizienz Kompromisse zu machen. Es galt, die klassische Gründerzeitarchitektur inmitten des Klosterparks mit den technischen Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts stilvoll in Einklang zu bringen. Die Sanierung fand daher in enger Absprache mit Denkmalpfleger Friedrich Jacobs statt.
Herausgekommen ist die mit viel Liebe zum Detail feinsinnig kernsanierte Villa Erlenbad – ein Herzensprojekt. Thronend auf einem Sockel aus Sandstein. Mit großen Gewölbefenstern und lichtdurchfluteten Räumen. Balkone und Terrasse bieten einen feudalen Panoramablick über die angrenzenden Weinberge. Dazu zierliche Geländern, versteckte Erker und geschwungenen Dachgauben. Kurzum: eines der schönsten Anwesen Badens. „Ich habe mich in dieses Gebäude und seine wunderschöne Lage hier in Sasbach sofort verliebt“, sagte Jürgen Grossmann damals. „Das Kloster ist ein wundervoll friedlicher Ort, der bestens geeignet ist, um hier Zeit nach einem anstrengenden Berufsleben zu verbringen“.
Das Nutzungskonzept der Villa Erlenbad knüpft nahtlos an die Geschichte des Hauses an. Im Dachgeschoss des Westflügels beherbergt es das kleine, aber feine Boutique „Hotel Villa Erlenbad“ mit sieben Zimmern und Restaurant. Betreibern Amanda Wagner legt großen Wert auf individuellen Service und bewusste Ernährung – ohne dabei auf kulinarischen Freuden zu verzichten. Sie kümmert sich um das leibliche Wohl ihrer Hotelgäste und bewirtet auf Wunsch auch die Bewohner der fünf Serviced Apartements. Komplett barrierefrei gestaltet sind diese sowohl als Alterssitz wie auch als Wohnung auf Zeit für Geschäftsreisende konzipiert. Außerdem gibt es 21 exklusiv ausgestattete Wohnungen im Haus. Makler Denis Gräßle spricht von „stilvollem Ambiente eines historischen Gebäudes mit dem Luxus von heute“.
Beschreibung der Besonderheiten
Architektonisch verbindet die Villa Erlenbad den Stil der Gründerzeit mit modernem Wohnkomfort, Details aus der Geschichte des Klosters mit zeitgemäßem Look & Feel. Viele bauliche Elemente blieben erhalten oder wurden mit großem Aufwand restauriert und mit modernen Extras verschmolzen.
Die Böden etwa: Echtholzparkett. Eiche. Verlegt im traditionellen Fischgrät-Muster. 20 Hölzer braucht es für einen Quadratmeter. Oder der von der Firma Zeitvogel aufwändig bis ins Dachgeschoss integrierte Aufzug. Mitten auf seinem Boden eine prunkvoll gestaltete Marmor-Fliese mit Blattgold-Intarsien. Die neuen Innenwände mit hochwertigen Schalungen der Firma Prototyp schließen mit Glasscheiben die Decke an, so dass die ursprüngliche Raumaufteilung ablesbar bleibt. Die breiten Treppenhäuser mit den original erhaltenen Handläufen aus Holz wurden liebevoll saniert, Stuckdecken restauriert und alte Flügeltüren mit dem geschwungenen Maßwerk als Krönung originalgetreu wiederhergestellt.
Auf der Nordseite des Gebäudes befindet sich ein weiteres Highlight. Früher versteckten sich hier zweckmäßig gestaltete Wirtschaftsräume. Grossmann hat die Fassade zurückversetzt, um vor der außen angrenzenden Böschung Platz zu schaffen. Auf dem neu gewonnen Raum wurde ein sprudelndes Wasserbecken angelegt. Die zurückversetzte Fassade davor ist aus Glas, im Hausinneren dahinter liegt eine Lounge mit Gaskamin. Wer hinein möchte, muss lediglich drei kleine Steinstufen überwinden.
Hinzu kommen allerhand technische Raffinessen, wie die Badkeramik von Duravit und hochwertige Hansgrohe-Armaturen. Die Fußbodenheizung in allen Räumen und das energiesparende Blockheizkraftwerk, um nur einige von vielen weiteren Ausstattungsdetails zu nennen. Für weitere exklusive Annehmlichkeiten für die Bewohner sorgen das LL Hair Studio, die hauseigene Praxis für Physiotherapie und die Kafferösterei Kaffeesack.
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Wohneinheiten
28
Anzahl Stellplätze
35
Das Objekt im Internet
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