Architekturobjekt 17 von 221
Nominiert für die Shortlist der Jury 2023

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2023


VinziRast am Land - Hühnerstall

2534 Mayerling, Mayerling 1, Österreich

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: gaupenraub

Fertigstellung - VinziRast am Land - Hühnerstall

© gaupenraub+/-

Leerstand Feldscheune - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Abbau - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Feldscheunenabbau - VinziRast am Land - Hühnerstall

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abgebaute Scheune - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Neuer Bauplatz - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Neues Fundament - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Aufbau Konstruktion - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Wiedererrichtung & Ergänzungen HTL-Mödling - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Fast fertig - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Detail Alt & Neu - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Innenraumsituation - VinziRast am Land - Hühnerstall

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Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: gaupenraub

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Mayerling 1, 2534 Mayerling, Österreich

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

12.2022

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

gaupenraub

Hackinger Kai, Stadtbahnbogen 2u

1130 Wien

Österreich

Tel. +43 1 5225050

office@gaupenraub.net

Fachplanung: Tragwerksplanung

Werkraum Ingenieure ZT GmbH

Mariahilfer Straße 121b/6

1060 Wien

Österreich

Bauleistung: Zimmerei, Ingenieurholzbau

Schüler*innen und Lehrkräfte der HTL-Mödling

Technikerstraße 1-5

2340 Mödling

Österreich

Sonstige

Ehrenreich BaugesmbH

Anton-Freunschlag-Gasse 51

1230 Wien

Österreich

Bauleistung: Hochbau

Kroneis GmbH

Hauptstraße 63

2532 Heiligenkreuz

Österreich

Fachplanung: Gebäudetechnik

SONNENKRAFT

Solarstrasse 1

9300 St. Veit/Glan

Österreich

Fachplanung: Elektrotechnik

Elektrotechnik Cikanek 

Zentagasse 43

1050 Wien

Österreich

Bauleistung: Gas, Wasser, Abwasser

SILVESTER Installation

Gatterburggasse 13

1190 Wien

Österreich

Bauleistung: Metall- und Stahlbau

Spenglerei Stephan

Wolfgang-Schmälzl-Gasse 25/1

1020 Wien

Österreich

Energieberatung

Eternit Österreich GmbH

Eternitstrasse 34

4840 Vöcklabruck

Österreich

Fachplanung: Wasserwesen

Pipelife Austria GmbH & Co KG

Wienerbergerplatz 1

1100 Wien

Österreich

Verwendete Produkte

ehemalige Feldscheune aus dem Kamptal

Altholz

SONNENKRAFT/ KIOTO SOLAR

Photovoltaikanlagen

Sunskin Roof

thyssenkrupp Materials Austria GmbH

Doppelstegplatten

LEXAN™ THERMOCLEAR™

Gebäudedaten

Bauweise

Holzrahmenbau

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

711 m³

 

Bruttogrundfläche

144 m²

 

Nutzfläche

132 m²

 

Verkehrsfläche

26 m²

 

Grundstücksgröße

21.472 m²

Kosten

Veranschlagte Rohbaukosten des Bauwerks

7.318 Euro

 

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

39.666 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Eine leerstehende Feldscheune aus dem Kamptal wird im Wienerwald zum HÜHNERSTALL des neuen Sozialprojekts „VinziRast am Land / Boden unter den Füßen“:
Der HÜHNERSTALL ist Teil der landwirtschaftlichen Anlage von VinziRast am Land – einem neuen Projekt der Vinzenzgemeinschaft St. Stephan, obdachlosen Menschen im ehemaligen Hotel Hanner und der angeschlossenen Liegenschaft Zukunftsperspektiven zu eröffnen.
Der Hof ist als Permakultur-Landwirtschaft für Obst- & Gemüseanbau mit Kleintierhaltung entwickelt worden; der HÜHNERSTALL ermöglicht dabei die Selbstversorgung der Pflanzen mit biologischem Dünger aus dem Mist von ca. 200 Hühnern. Darüber hinaus versorgt die Photovoltaikanlage auf der Südfläche des Steildaches das angeschlossene Hauptgebäude mit Solarstrom. Dass aber auch alles innerhalb eines Sozialprojekts, das ausschließlich über Spenden finanziert wird, so umgesetzt werden konnte, ist nur dem Mitwirken und der Unterstützung vieler zu verdanken:
Die Voraussetzung dafür war eine erweiterte Sichtweise auf die Möglichkeiten von Architektinnen & Architekten, nämlich das Schaffen von Architektur nicht nur als form-gestaltende Planungsarbeit sondern darüber hinaus auch als gesellschafts-gestaltenden Partizipationsprozess zu begreifen.
So haben wir mit Holztechnik- Schülerinnen und Schülern der HTL-Mödling sowie HelferInnen aus den VinziRast-einrichtungen eine geschenkte leerstehende Feldscheune im Kamptal abgebaut, mit einem gesponserten Transport eines niederösterreichischen Baumeisters in das 80 km entfernte Mayerling gebracht und dort mit den zuvor genannten und noch viel mehr Unterstützung am ehemaligen Hotel-Tennisplatz wieder aufgebaut. Diese Geschichte wiederum veranlasste den Kärntner Solarpanel- Hersteller KIOTO-SOLAR, die Photovoltaikmodule für das Süddach des neuen Hühnerstalls zu spenden – um nur zwei der vielen besonderen Kooperationen aus der gesamten „Stall-genese“ hervorzuheben.
Besonders stolz sind wir nicht nur auf das Ergebnis, wie es heute dasteht und was es alles zu leisten vermag, sondern auch und vor allem auf den Prozess, der dieses besondere Gebäude in der Form überhaupt erst hervorgebracht hat. Obwohl sich bei diesem Projekt vieles um den Mangel dreht, präsentiert sich das Ergebnis trotzdem nicht als Architektur, welche die Knappheit der Mittel als qualitatives Hindernis verstetigt – ganz im Gegenteil.
Heute sind wir mehr denn je davon überzeugt, dass vorbildliches Bauen ohne Aspekte des zirkularen Bauens nicht möglich ist -> unser derart gewonnenes Credo: Form Follows Resource.

Beschreibung der Besonderheiten

VinziRast am Land ist das erste Sozialprojekt für obdachlose Menschen, das ein derart ganzheitliches Ziel verfolgt und dabei bewusst das leider vielen Sozialprojekten anhaftende „Armselige“ überwindet. Hier wurde nicht Mangel mit Mangel beantwortet und dadurch auch noch baulich Stigmatisierung und Abwärtsspiralen fortgeschrieben, im Gegenteil. Denn wir haben herausgefunden, Architektur, wenn sie sich am Mangel orientiert und schlecht gelegen/billig gebaut/einfach arm ist, die Not quasi betoniert. Sie verbaut jede Aussicht auf Chancen oder Perspektiven und auch auf Erfolg. Unser Fazit: Architektur für benachteiligte Menschen muss noch sensibler auf die besonderen Rahmenbedingungen der Zielgruppe eingehen und schon alleine deswegen besser, schöner und mit mehr Funktionen versehen werden. Nur so besteht Aussicht, dass sich die NutzerInnen irgendwann selbst helfen können und, dass sich das Projekt sogar irgendwann selbst tragen kann.
Der geplante Hof bei VinziRast am Land ist als Permakultur-Landwirtschaft für Obst- & Gemüseanbau mit Kleintierhaltung entwickelt worden; der HÜHNERSTALL ermöglicht dabei die Selbstversorgung der Pflanzen mit biologischem Dünger aus dem Mist von ca. 200 Hühnern. Darüber hinaus versorgt die Photovoltaikanlage auf der Südfläche des Steildaches das angeschlossene Hauptgebäude mit Solarstrom. Der Stall wurde in der ursprünglichen Form der Scheune mit zwei Außenbereichen (Quarantänebereiche) erweitert, die den jeweiligen Abteilen der Hühner vorgelagert sind. Durch diesen Zwischenraum gelangen die Hühner aus ihrem geschützten Gruppenbereich in den großzügigen Auslauf, in welchem zusätzlich zu den Bestandsbäumen weitere gepflanzt wurden. Die Bäume sind wichtig, denn nur mit ausreichender Deckung und Schutz vor Greifvögeln wagen es die Hühner, die direkte Umgebung des Stalls zu verlassen und die Auslauffläche auch tatsächlich auszunutzen. An den Eingang des Stalls wurde ein Arbeitsbereich angelagert, der die Sortierung der Eier und notwendigen Arbeiten im Hühnerstall möglich macht.  Dass aber auch alles innerhalb eines Sozialprojekts, das ausschließlich über Spenden finanziert wird, so umgesetzt werden konnte, ist nur dem Mitwirken und der Unterstützung Vieler zu verdanken:
Die Voraussetzung dafür war eine erweiterte Sichtweise auf die Möglichkeiten von Architektinnen & Architekten, nämlich das Schaffen von Architektur nicht nur als form-gestaltende Planungsarbeit sondern darüber hinaus auch als gesellschafts-gestaltenden Partizipationsprozess zu begreifen. Der HÜHNERSTALL steht folglich exemplarisch für Soziales wie auch Zirkulares Bauen.

Nachhaltigkeit

Das Gebäude stand vor seiner Demontage im Kamptal (ebenfalls NÖ); die Fläche dort wurde renaturiert. Der neue Standort war zuvor ein Tennisplatz. Der Bereich des vormaligen Tennisplatzes war Landschafts-räumlich ideal, bereits eine ebene Fläche und auch strategisch hinsichtlich der zu erwartenden Emissionen (Krähen der Hähne & Geruchsentwicklung Kot) der beste Standort UND der dortige Boden war als ehem. Tennisplatz bereits der Natur entzogen; den Tennisplatz-Belag haben wir im Bereich des künftigen Gebäudes bis zur bestehenden Rollierung abgegraben und darauf die neue Bodenplatte errichtet. Durch die Wiedererrichtung einer nicht mehr verwendeten Feldscheune für unseren Bedarf eines neuen Hühnerstalls und die damit verbundene Vermeidung von Abfall sowie die Weiterverwendung von Bestehendem / Verlängerung der CO2-Bindung durch ein zweites Leben;  die Ausrichtung des Gebäudes mit dem Steildach Nord-Süd und die Ausführung der Südseite als eine große PV-Fläche, die als „Indachlösung“ gleichzeitig Kraftwerk UND wasserführende Ebene ist. Alle Oberflächenwässer des Hühnerstalls und der anderen Baulichkeiten von VinziRast am Land werden gesammelt in eine 84 m³ große neu errichtete Zisterne geführt und (entsprechend dem Permakultur- Konzept) für die Bewässerung der Obst- und Gemüsefelder verwendet; dennoch allfälliges Überwasser geht in eine neu errichtete Versickerungsanlage.
Die komplette leerstehende ehem. Feldscheune im Kamptal wurde überwiegend mit SchülerInnen, Angehörigen & BewohnerInnen der VinziRast-Einrichtungen und weiteren Ehrenamtlichen demontiert, mit einem gesponserten Transport nach Mayerling gebracht und (bis auf wenige unrettbar-verwitterte Holzabschnitte) am neuen Standort vollständig wiedererrichtet und für die neue Funktion adaptiert & erweitert.

Photovoltaikertrag:  177,6 kWh/m²/a

Auszeichnungen

Kulturpreis des Landes Niederösterreich 2022 in der Kategorie Architektur

Nominierung Constructive Alps 2022

Schlagworte

Nachhaltiges Bauen, Reuse, Wiederverwendung, Holzbau, Partizipative Prozesse, Soziales Bauen, Zirkulares Bauen, Sonnenenergienutzung, Permakultur, LivingwithOtherBeings, ArchitekturalsProzess, Inklusion, FormFollowsResource

Energetische Kennwerte

Energiestandard

Plusenergiehaus

Energetische Kennwerte

Stromverbrauchswert

1,56 kWh/(m²a)

Energiebedarf (Prozentuale Verteilung)

Beleuchtung

100 %

Weitere Dokumente zum Objekt

Objektdetails

Gebäudespezifische Merkmale

Anzahl Arbeitsplätze

3

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