Architekturobjekte
Nominiert für die Shortlist der Jury 2015 - Nachwuchsarbeiten
VISAVIS
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KIT - Universität Karlsruhe, Architektur, Pierre-Jean Holl
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KIT - Universität Karlsruhe, Architektur, Pierre-Jean Holl
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
6- bis 10-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
3.906 m³
Bruttogrundfläche
1.366 m²
Nutzfläche
1.355 m²
Verkehrsfläche
120 m²
Wohnfläche
1.088 m²
Grundstücksgröße
533 m²
Beschreibung
Objektbeschreibung
Wohnen am Rheinufer Basel
Aufgabe
Die Rückeroberung von Wohnraum ist in unseren Städten allerorts von Nöten. Gegenstand der Arbeit ist ein attraktives Eckgrundstück direkt am Basler Rheinufer, gegenüber der Altstadt gelegen, dessen vorhandene Bebauung aus den Siebziger Jahren das Potential der prominenten Situation nur unzureichend ausschöpft. Die Aufgabe bestand darin nach Abriss des obsoleten Bestandes, einen Ersatzneubau mit zeitgemässen Mietwohnungen zu entwickeln.
Idee
Die Sichtverbindung zur Altstadt auf der gegenüberliegenden Uferseite wird zum gestaltprägenden Wohnungskonzept. Das „Vis à Vis“ wird entsprechend als Wohnqualität und Potential genutzt und zum integrativen Bestandteil des Entwurfs.
Konzept
Als Kopfbau wird die attraktive Stirnseite gen Süden von den einzelnen Wohnungen so verformt, dass jede Wohneinheit einen direkten Blick auf den Rhein hat (vgl. Ansicht Ost resp. Aussperspektive).
Durch ein sich wiederholendes Prinzip aus Verdrehen und Verschachteln der röhrenförmigen Wohnungsvolumina (vgl. Schema 1) entstehen skulpturale Wohnungsübergänge und komplexe räumliche Bezüge, die stets darauf ausgelegt sind, den Bezug zum Rhein zu ermöglichen. Das Prinzip ermöglicht im überhohen zwei-geschossigen Galerieraum jeweils die nächstgelegene Wohnfläche zu erschliessen. Zugleich erlaubt dieser Galerieraum nach Süden hin eine Belichtungsmaximierung für alle Wohnungen.
Des weiteren entstehen durch leichte Abweichungen vom Rechten Winkel fliessende und vielseitige Raumsequenzen, die immer wieder dazu verleiten sie von Neuem zu durchwandern.
Beschreibung der Besonderheiten
Als direkter Nachbar der Alten Kaserne wird für die tragenden Wände roter Backstein verwendet. Für solche vorpatinierten Ziegel sind vor allem die niederländischen Ziegel berühmt; durch diese erreicht man statt sterilen von Fugen dominierten, visuell attraktive Wandflächen.
Für die Böden wird Fichtenholz vorgeschlagen mit starker Maserung, als Pendant zur Holzbretterschalung der Sichtbetondecken.
Das Dogma der „white box“ als Wohnform wird negiert, da es sich bei Wohnräumen nicht um Ausstellungsräume handelt. Die Verwendung von Materialien, die roh, rau und robust sind, versprechen ein intensiveres haptisches Raumgefühl, als schematisches Weiss.
Durch diese Materialisierung wird mit lowcost Produkten ein kraftvolles Zusammenspiel und eine spannungsreiche Komposition angestrebt.
Die Fassade ist mit raumhohen Verglasungen möglichst transparent gehalten, um eine Panoramawirkung zu ermöglichen (vgl. Innenperspektive); ein innenliegender Vorhang kann bei Bedarf zugezogen werden, um für eventuell notwendige Intimität zu sorgen (vgl. „one wall house“ Christian Kerez).
Wohnungsmix
Im 5-geschossigen Gebäude werden 8 Wohnparteien untergebracht (vgl. Schema 2). Der Mix reicht von Studio, 2 1/2 Zi-W. bis 5 1/2 Zi-W. Grosse Maisonettewohnungen werden über zwei oder drei Geschosse organisiert. Eingeschossige Wohnlösungen profitieren ebenfalls vom überhohen zweigeschossigen Raum an der Fassade, die selbst kleine Wohnungen grosszügig erscheinen lässt. Jede Wohnung besitzt einen überdachten Balkon mit Blick auf den Rhein. Die Badkerne der Wohnungen liegen übereinander in allen Etagen und dienen gleichzeitig als Raumteiler. Das Gebäude wird von der Nachbarbebauung durch eine Fuge getrennt, um für die hinteren Zimmer ebenfalls eine optimale Belichtung zu erlangen. Zudem ist die Fuge der schnellste Weg zur Strasse für die Hofstruktur der Nachbarbebauung.
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Betten
13
Anzahl Wohneinheiten
8
Anzahl Stellplätze
4