Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2016: Teilnehmer


VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur I Institut Wohnen und Entwerfen, Franz Arlart

Perspektive I Blick von Süden - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Lageplan - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Grundriss EG - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Grundriss 1.OG - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Grundriss 2.OG - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Grundriss 3.OG - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Gebäudemodell - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Ansicht Süd - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Ansicht Nord - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Längsschnitt - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Detailschnitt - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Perspektive I Gemeinschaftlicher Zwischenraum - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Perspektive I Gemeinschaftlicher Zwischenraum - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Umgebungsmodell - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Fügungsmodell - VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

© Franz Arlart

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Universität Stuttgart, Architektur I Institut Wohnen und Entwerfen, Franz Arlart

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Sonstige

Universität Stuttgart

Keplerstraße 11

70174 Stuttgart

Deutschland

Verwendete Produkte

Kerto

Holzfassaden

Funierschichtholzplatte, kesseldruckimprägniert

Markenvertrieb HOESCH® Kingspan

Betonverbund-Decke F90

Hoesch Trapezprofil - Ökonomisch und vielseitig einsetzbar

ZÜBLIN Timber

Brettsperrholz

Massivholzwand

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

3- bis 5-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

VOIDS?! Baulücken in Stuttgart

„Für unsere Landesregierung ist die humane Aufnahme und Integration von Flüchtlingen eine große Herzenssache“
(Winfried Kretschmann über die Asylpolitik in Baden Württemberg).

Die Anzahl an Hilfesuchenden, die nach einer oft lebensgefährlichen Flucht Hilfe in mitteleuropäischen Ländern, vor allem aber in Deutschland suchen, nahm in den letzten Monaten und Wochen stetig zu und ein Ende ist keineswegs in Sicht. Tagtägliche Berichte erschüttern die gesamte Bevölkerung. Wohnunterkünfte für die Geflohenen sind jedoch nicht bzw. nicht im ausreichenden Maße vorhanden. Daher besteht dringend Handlungsbedarf; einfachen und kostengünstigen, aber trotzdem lebenswerten Wohnraum kurzfristig zu schaffen.

Auf Grundlage dessen habe ich mich in meiner Bachelorarbeit im vergangenen Sommersemester am Institut Wohnen und Entwerfen bei Prof. Dr.-Ing. Thomas Jocher, Universität Stuttgart beschäftigt, wie diesem akuten Problem unserer Zeit entgegengewirkt werden kann.

Dabei wurde ein multilokaler Typus entwickelt und an möglichen bisher nicht nutzbaren Flächen im Stuttgart Stadtgebiet exemplarisch untersucht. Das Stuttgarter Modell der "dezentralen Verteilung" von Asylbewerbern im Stadtkerngebiet liegt dem architektonischen Konzept zu Grunde.

LIVING INTEGRATION I Attraktiver Wohnraum für Flüchtlinge und Studenten

Jeder kennt sie, die heruntergekommen "Flüchtlings-Baracken" am Rand der Städte, von den meisten Menschen gemieden, ja sogar gefürchtet. Die lieblosen „Containersiedlungen“ sollen die Lösung für unsere europäische Asylproblematik sein?

Der Entwurf soll beispielhaft aufzeigen, wie auf relativ einfache Art ansprechender und lebenswerter Wohnraum multilokal geschaffen werden kann. Die Bedürfnisse der Geflohenen stehen dabei im Mittelpunkt.

Um eine Stigmatisierung von Flüchtlingen und Asylbewerbern verhindern zu können, sind einerseits unbebaute, schwierige Grundstücke in hochwertigen Wohngebieten in Stuttgart ausgewählt, anderseits soll in den Unterkünften eine interessante soziale Mischung entstehen. Studenten und Flüchtlinge wohnen als junge Kreative bzw. Neuankömmlinge, die sich gegenseitig unterstützen. Dementsprechend müssen die Wohnvorstellungen beider sozialer Gruppen beachtet werden und genug Raum für ein gemeinschaftliches Leben entstehen.Um einen Anreiz zu schaffen für Studenten sich mit Flüchtlingen und Asylbewerben zu umgeben und gemeinschaftlich zu wohnen, ist gedacht, die Wohnräume entgeldfrei zu vermieten. Als Gegenzug sollen Deutschkurse von den Studenten in den hauseigenen Räumen angeboten werden. Somit entsteht ein Model von Integration und Eingliederung, dabei sind bisher nicht bekannte Verbindungen und Möglichkeiten dieser Mischung zu erwarten. Ähnliche Projekte in Wien zeigen die Erfolge dieser gemeinschaftlichen Wohnformen.

Neben den kleinteilige Wohnunterkünften sind auch mehrere Integrationstreff-Orte angedacht, so beispielsweise in exponierter Lage über einem Bahntunnel mit Blick über den Stuttgarter Talkessel in unmittelbarere Nähe zu den Wohnbereichen.

Hier soll ein „Integrationscafé“ mit Barbereich entstehen, das von Asylbewerbern in Verbindung mit Studenten betrieben werden könnte. Einerseits soll es als Treffpunkt zwischen den Flüchtlingen und Studenten zum gemeinsamen Verweilen dienen, andererseits auch aber als Begegnungsstätte mit der Umgebungsbewohnerschaft. Daher sind ganz besondere Orte in Verbindung mit architektonischen Konzepten zu wählen.

Als Konstruktionsmittel dienen dieselben Module, die auch die Wohnbereiche bilden, die allerdings trotz ihrer Modularität und Einfachheit, multifunktional einsetzbar sind.

Die Frage nach der Unterbringung von Flüchtlingen ist nicht nur eine politische, sondern auch eine architektonische Aufgabe. Daher soll mein Entwurf als Denkanstoss für einfache aber lebenswerte und ansehnliche Wohnmodelle für Asylbewerber dienen.


Die Entwurfsarbeit wurde im November 2015 von Baunetz Campus ausgezeichnet.

„Die Arbeit „Voids?! Baulücken in Stuttgart“ nutzt vorgefertigte Modulbauweise für ein ganz konkretes Ziel: Zur schnellen Errichtung bezahlbaren Wohnraums für Flüchtlinge. Franz Arlart belegt mit dieser Idee nicht nur den zweiten Platz der Publikumsabstimmung, sondern gewinnt zusätzlich den Architektenpreis – in dieser Runde vergeben vom Berliner Büro huberstaudt. „Der Entwurf überzeugt nicht nur durch die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Orte, sondern auch durch die Schaffung von attraktiven Gemeinschaftsflächen“, so Joachim Staudt. Positiv fiel dem Architekten zudem die originelle Darstellung auf.“
(Auszug aus der Bekanntgabe der Wettbewerbsergebnisse)

Beim Architekturwettbewerb „Urbane Wohnkulturen - Begegnungsräume schaffen“, ausgelobt vom Immobilienfinanzierer Baufi24 erzielte der Entwurf den 1. Platz.
Zudem ist er für die zweite Runde des Awards qualifiziert.

Die Jury Beurteilung im März 2016 lautete wie folgt:

Prof. Paul Böhm (Dekan der Fakultät für Architektur der TH Köln): „Ich würde hier zum einen die Architekton-ische und Städtebauliche Qualität hervorheben und ganz besonders den gesellschaftlichen Anspruch, den der Verfasser offensichtlich bei seinem Schaffen hat, loben wollen.

Prof. Johannes Modersohn (Professur für Baukonstruktion und Entwerfen an der TU Kaiserslautern): „Die vorgeschlagenen “Containerlösungen” bestehen durch äußerst abwechslungsreiche Grundrissanordnungen mit gut nutzbaren Gemeinschaftsbereichen. Aufgrund der intelligenten Modulbauweise können sich die Gebäude an unterschiedlichste Grundstückssituationen problemlos anpassen.”

Jochen Wagner: „[…] eine verständnisvolle, architektonische Lösung zu einer aktuell brisanten Thematik, die in ihrer Darstellung keiner weiteren Erklärung bedarf.”

Zuletzt erreichte die Projektarbeit im Rahmen des „Bundesweiten Wettbewerbes Integration” den 3. Preis.

Beschreibung der Besonderheiten

Die Konstruktion in Modulbauweise, gestalterisch und funktional als ein „Holz-Bauklotzsystem“ unterschiedet dabei in Privat- und Gemeinschaftsflächen, die durch Stapelung der einzelnen Wohnboxen ganz selbstverständlich entstehen. Somit ergeben sich auf simple Art und Weise differenzierte Wohnbereiche.

Auch baukonstruktiv werden die Vorteile der Modulbauweise genutzt. Eine schnelle Fertigung, einfacher Aufbau und evtl. Abbau mit Verwendung der Module an anderen Orten sprechen für diese Konstruktionsart in Holzbau

Auszeichnungen

BauNetz Campus I 2. Publikumspreis

BauNetz Campus I Architektenjurypreis

Bundesweiter Wettbewerb Integration I 3. Preis

Anerkennung Polis Award Campus 2016

Baufi Architekturwettbewerb Urbane Wohnkonzepte - Begegungsräume schaffen I 1. Preis

Teilnahme bei BDA Ausstellung "Fluchtperspektiven" im Stuttgarter Wechselraum

Anerkennung bei der Jahresfeier der Fakultät Architektur und Stadtplanung, Universität Stuttgart

Schlagworte

Flüchtling, Asylbewerber, Wohnunterkunft, Flüchtling + Student, Integration, Gemeinschaftliches Wohnen, Neue Wohnkonzepte, Holzmodul, Multilokal

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