Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2021: Teilnehmer
Vom Gründerzeithaus zum Gründerhaus
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Jonas Krause
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Architektur, Jonas Krause
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
07.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Beschreibung der Besonderheiten
Das Hauptgebäude wurde um 1900 als Wohn- und Geschäftshaus erbaut. Es handelt sich dabei um ein typisches Mietshaus mit Laden im Erdgeschoss und einer an das Haus angebauten Werkstatt im Innenhof. Der Laden und die Werkstatt sind von einem Buchbinder betrieben worden.
Was das Haus besonders macht, ist zum einen die gut erhaltene, auffallend ausdruckstarke und schmuckvolle Klinkerfassade mit sehr städtischem Charakter. Zum anderen ist die Typologie des Wohn- und Geschäftshauses interessant – besonders in Zeiten, in denen Arbeiten und Wohnen wieder mehr vermischt werden. Das Ladengeschäft im Erdgeschoss mit seinem öffentlichen Charakter, die Werkstatt im Hinterhof, sowie die Wohnungen im Obergeschoss bieten diesbezüglich viel Potential für eine interessante Nutzung, die möglicherweise gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten in einem Haus verbindet.
Mit lediglich subtilen Eingriffen in die bestehende Bausubstanz ließe sich das Gründerzeithaus in ein Gründerhaus für junge Kreativunternehmer umwandeln.
Abgesehen von dem Hinzufügen von Badezimmern bleiben die oberen Geschosse weitestgehend in ihrem jetzigen Layout erhalten. Die Schlafzimmer sind zur Straßenseite nach Osten ausgerichtet, die gemeinschaftlich genutzten Aufenthaltsräume dagegen öffnen sich nach Westen zum Innenhof. Jedes Geschoss kann entweder als eine Wohneinheit genutzt oder flexibel in zwei kleinere Wohnungen unterteilt werden.
Um im Erdgeschoss einen offenen, hellen und variabel nutzbaren, gemeinschaftlichen Arbeitsbereich anbieten zu können, werden manche Wandteile entfernt und die Räume neu gegliedert. Der große Arbeitsraum mit Kaffee- bzw. Bartheke ist für ruhigeres Arbeiten vorgesehen und kann auch flexibel als Ausstellungs- Veranstaltungs- oder Gastraum verwendet werden. Zusätzlich gibt zwei kleine, an den Innenhof angrenzende Werkräume für gröbere Arbeiten. Das gesamte Erdgeschoss ist barrierefrei erschließbar und mit einer rollstuhlgerechten Toilette ausgestattet.
Das ehemalige Werkstattgebäude im Innenhof wird weiterhin als solches genutzt und könnte mit 3D-Druckern und CNC-Fräsen ausgestattet werden. Die Decke für das erste Obergeschoss wird dort zugunsten einer großzügigen Raumhöhe entfernt. Die Fundamente des bereits abgerissenen Werkstattbereichs zwischen noch erhaltenem Werkstattgebäude und Haupthaus werden als Terrasse ertüchtigt. Zudem wird eine Abstellmöglichkeit für Mülltonnen und Fahrräder geschaffen. Der gesamte Innenhof, sowie die Hofdurchfahrt sollen durch einen unterschiedlich ausgeführten Bodenbelag aus Ziegelpflaster zoniert und aufgewertet werden.
Die schmuckvolle Klinkerfassade auf der Straßenseite bleibt unverändert. Lediglich die Brüstungen der Fenster im Erdgeschoss zum großen Arbeitsraum werden entfernt und durch bodentiefe Fenster ersetzt. Zudem sollen alle Fassadenöffnungen dämmtechnisch aufgewertet werden. Auch die vergleichsweise nüchterne Hoffassade wird lediglich ertüchtigt und bleibt ansonsten in ihrem jetzigen Ausdruck weitestgehend erhalten.
Für Adorf/Vogtland könnte das Gebäude ein belebter Ort werden, an dem junge Menschen aus Adorf/Vogtland und von außerhalb gemeinschaftlich Wohnen und Arbeiten. Das Erdgeschoss und der Hinterhof mit dem Werkstattgebäude könnten allgemein zugänglich sein und von allen mitgenutzt werden. Das Gegenüber zur Schule bietet ebenfalls Potential, um einen innovativen, belebten und kreativen Ort zu schaffen.
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