Nominiert für die Shortlist der Jury 2022 - Nachwuchsarbeiten
vom Nicht-Ort zum Ort
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität München, Department of Architecture - TUM School of Engineering and Design, Lena Probst
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
04.2022
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Anzahl der Vollgeschosse
11- bis 20-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
An Nahverkehrsknotenpunkten ist die Ausdehnung der monofunktionalen Flächen besonders intensiv, weshalb in der folgenden Bestandsaufnahme die sieben Knotenpunkte Westfriedhof, Petuelring, Scheidplatz, Michaelibad, Neuperlach Zentrum, Aidenbachstraße und Fürstenried West im Stadtraum Münchens schriftlich, fotografisch und zeichnerisch analysiert werden. Um diese städtischen Flächen als Ressource nutzen zu können, werden im Weiteren Erfolgsthesen für eine zukunftsfähige Neukonzeption der Orte entwickelt und diese beispielhaft am Verkehrsknotenpunkt Petuelring überprüft.
Die beispielhafte Umgestaltung des Petuelrings soll zeigen, wie der Nicht-Ort zum Ort transformiert werden kann, indem sich Raum und Mobilität überlagern und so eine innovative Nachverdichtung und eine Aufwertung der Mobilitätsflächen erreicht werden kann. Am Beispiel des Petuelrings können dadurch Wohnen, Arbeiten und Kultur an zentraler Lage ein lebendiges Zentrum im Stadtteilbezirk entwickeln.
Die Anlagen der Verkehrsmittel bewegen sich im Erdgeschoss des neuen Konglomerats aus baulichen Anlagen, Verkehrsmitteln und öffentlichem Raum ganz natürlich, unterschwellig über den Platz und unter den Gebäuden hindurch.
Im Erdgeschoss wird die Ausformulierung der sog. Basiszone von sechs Metern Höhe deutlich. Der Raum, der um wenige feste konstruktive Elemente und die Erschließungskerne entsteht, kann durch Mobilitätsarten oder andere Nutzungen bespielt werden. Durch die Ausbildung einer Begegnungszone können sich alle Mobilitätsarten gleichwertig bewegen und Restflächen optimal bespielt werden. Neue Nutzungen, die als temporäre Bauten, wie Ateliers etc. angesiedelt werden können, werten den Raum auf und geben ihm einen neuen Charakter.
Durch die Integration einer neuen Stadtbibliothek, interpretiert als Wohnzimmer der Nachbarschaft, bekommt der Petuelring ein festes soziales Zentrum, das mit der Nutzung als Verkehrsknotenpunkt in Symbiose treten kann. Durch dessen Vernetzung mit dem Sperrengeschoss werden neue Sichtbezüge geschaffen und das Untergeschoss wird zusätzlich bespielt. Im 1.UG befindet sich die Mobilitätsgarage, durch die der Ausbau zum multimodalen Knotenpunkt gestützt wird. Dafür ist der schnelle und angenehme Umstieg auf alternative Verkehrsmittel essenziell.
Im 2.UG / Sperrengeschoss ist die Anbindung der Stadtbibliothek erkennbar. Dadurch entsteht ganz im Gegensatz zum derzeitigen Bestand, der eine reine Bewegungsfläche darstellt, im Sperrengeschoss ein Miteinander der gegensätzlichen Räume. So kommt man bspw. nach Feierabend an der U-Bahnstation Petuelring an und sieht beim Herauffahren mit der Rolltreppe, dass am Abend eine Stadtteilbezirkssitzung stattfindet, an der man dann spontan teilnimmt oder es findet ein Konzert statt, dem man vom Sperrengeschoss aus lauschen kann. Die Neukonzeption vernetzt sowohl Nutzungen als auch verschiedene Mobilitätsarten miteinander. Die Untergeschosse sind geprägt durch die Verkehrsmittel und den öffentlichen Raum, die einander ergänzen. Darauf kann über der Basiszone durch eine Beton-Holz-Hybridkonstruktion mit vorfabrizierten Deckenteilen nachhaltiger Wohnungsbau entstehen. Es kann neben Sport und grünen Ausgleichsflächen Wohnraum mit 130 Wohneinheiten und Wohnraum für bis zu 400 Menschen gestaltet werden.
Die derzeit existierenden „Nicht-Orte“ werden im Alltag durch ihr uniformiertes Aussehen nicht bewusst wahrgenommen und sind nur durch ihre Funktion für die Gesellschaft von Bedeutung. Mit meiner Thesis möchte ich zeigen, dass in diesen Orten nicht trotz, sondern gerade durch ihre Funktion als Verkehrsknotenpunkte ein großes Potenzial steckt, lebendige Bezirksstadtteilzentren auszubilden und ein Teil städtischer und innovativer Nachverdichtung zu werden.
Die detaillierte Analysearbeit ist auf der Seite des Lehrstuhls für Städtische Architektur an der TU München unter diesem Link abrufbar: https://www.arc.ed.tum.de/lsa/forschung/vom-nicht-ort-zum-ort/
Beschreibung der Besonderheiten
Bei diesem Projekt geht es darum, die mögliche Symbiose der verschiedenen Planungsdisziplinen auszuloten.
Schlagworte
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Betten
400
Anzahl Wohneinheiten
130
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