Architekturobjekt 80 von 13.849

Architekturobjekte


Von Braunkohle zu Bildung - Architektur als Katalysator

03099 Kolkwitz, Annahofer Graben 15-16

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sehw Architektur

Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, ©Helin Bereket - Von Braunkohle zu Bildung - Architektur als Katalysator

© Helin Bereket

Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, ©Helin Bereket - Von Braunkohle zu Bildung - Architektur als Katalysator

© Helin Bereket

Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, ©Helin Bereket - Von Braunkohle zu Bildung - Architektur als Katalysator

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Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, ©Helin Bereket - Von Braunkohle zu Bildung - Architektur als Katalysator

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© Helin Bereket

Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe, ©Helin Bereket - Von Braunkohle zu Bildung - Architektur als Katalysator

© Helin Bereket

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Sehw Architektur

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Annahofer Graben 15-16, 03099 Kolkwitz, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

05.2024

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Sehw Architektur

Alt-Moabit 73

10555 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 308785-10

public@sehw-architektur.de

Fachplanung: Tragwerksplanung

WTM Engineers Berlin GmbH

Boyenstr. 41

10115 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 24084733

Architektur: Landschaftsarchitekt

Schönherr Landschaftsarchitekten

Wollankstr 134

13187 Berlin

Deutschland

info@schoenherr.la

Fachplanung: Elektrotechnik

GTB Berlin mbH

Grabensprung 19

12683 Berlin

Deutschland

Tel. +49 30 61654939

info@gtb-berlin.de

Verwendete Produkte

Kleemann Aufzüge

Aufzug

RENSON NV

Lüftungsgitter

Gebäudedaten

Bauweise

Stahlbetonbau

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttogrundfläche

10.879 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

47.200.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Von Braunkohle zu Bildung - Architektur als Katalysator
Die Lausitz als ehemalige Braunkohleregion steht vor den Herausforderungen eines umfassenden Strukturwandels. Um junge Familien in der Region zu halten, entstehen mehr Bildungsangebote, nicht nur im Grundschulbereich, sondern nun auch bei weiterführenden Schulen. Der Landkreis Spree-Neiße im Osten Brandenburgs an der polnischen Grenze hat mit viel Engagement und Eigeninitiative den Weg bereitet für eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe und Dreifach-Sporthalle, die Sehw Architektur nach gewonnenem Wettbewerb als inklusive und inspirierende Lernlandschaft umgesetzt hat. Das weitläufige Gebäudeensemble ist eingebettet in die ländliche Umgebung von Kolkwitz. Es setzt die Weite der umgebenden Natur in Szene und wird modernen Bildungsansprüchen gerecht.

Ein urbanes Konzept in ländlicher Umgebung
Das städtebauliche Konzept überzeugt durch eine flache, zusammenhängende Bauweise, die sich in mehrere Volumen aufteilt und somit optimal in die Landschaft integriert. Das Gebäudeensemble besetzt das Grundstück sehr flächig und reagiert durch seine Struktur auf die Erschließungssituation, Lärmbelastung und Geländetopografie. Die ein- und zweigeschossigen Gebäudeteile sind durch großzügige Terrassen verbunden, was dem Komplex ein einladendes und ausgewogenes Erscheinungsbild verleiht. Diese Anordnung vermittelt geschickt zwischen dem nächstgelegenen Dorf und der umgebenden weiten Landschaft, wodurch ein nahtloser Übergang geschaffen wird.
Stellt man sich die Schule als Stadt vor, ist die Pausenhalle der Marktplatz. Von dort aus erschließt der großzügige Schulboulevard die einzelnen Viertel, die Lerncluster. Die Grundrisse setzen zeitgemäße pädagogische Lernkonzepte in Raum um und ermöglichen durch ein hohes Maß an Flexibilität künftige Veränderungen.

Funktionalität trifft auf Ästhetik
Im Inneren überzeugt der Entwurf durch klare Organisation und flexible Raumstrukturen. Die allgemeinen Unterrichtsräume im Obergeschoss bieten eine ruhige Lernatmosphäre, während im Erdgeschoss Fachräume, Verwaltung und Gemeinschaftsflächen untergebracht sind. Besonders beeindruckend sind die Clustereinheiten, die durch zentrale Lernzonen und großzügige Freitreppen kommunikativen Raum schaffen. Die zwischen den höheren Gebäudeteilen situierten Dachterrassen können als grüne Klassenzimmer genutzt werden, was den Bezug von Innen nach Außen verstärkt.

Nachhaltigkeit und moderne Technologie
Die helle Klinkerfassade verleiht dem Gebäude einen eleganten Ausdruck und harmoniert mit der umgebenden Natur. Das Material ist typisch für die Region und sehr langlebig. Große Fensterbänder sorgen für Tageslicht und unterstreichen die rhythmische Struktur des Gebäudes. Im Innenraum dominieren natürliche Materialien wie Holz, Linoleum und Werkstein die Raumatmosphäre. Offene Lamellen in den Gemeinschaftsflächen und Akustikdecken in den Unterrichtsräumen garantieren optimale Bedingungen sowohl für lebhaften Austausch als auch für konzentriertes Arbeiten.

Energiekonzept
Gute Raumluftqualität als wichtige Voraussetzung für gutes Lernen und Lehren wird in diesem Fall durch eine natürliche Lüftung über manuell zu öffnende Fenster erreicht. Zur Kontrolle der Raumluftqualität sind interaktive Displays mit CO2-Messgeräten ausgestattet. Energieintensive Lüftungsanlagen werden mit Ausnahme von Spezialbereichen wie etwas den Laboren des naturwissenschaftlichen Bereichs vermieden. In den Räumen entstehende Wärme wird automatisiert durch natürliche Nachtauskühlung abgeführt. Massive monolithische Außenwände und Decken dienen als Speichermasse für Kühle, Nachtauskühlungsflügel sind in den Fensterbändern angeordnet. Das auf den Dächern und in den Außenanlagen anfallende Regenwasser wird im Rahmen eines umfassenden Regenwassermanagements in Mulden, Gräben und Rigolen versickert und unterstützt damit das natürliche Kühlungskonzept. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist die Grundlage der Heizwärmeversorgung.

Mehr Natur für kühlere Temperaturen
Die Landschaftsarchitektur war bereits im Wettbewerb integraler Bestandteil der Generalplanung. Das Landschaftsarchitekturbüro Schönherr hat zusammen mit Sehw Architektur darauf geachtet, dass ein großer Teil des Grundstücks nicht versiegelt wurde. Begrünte Innenhöfe sowie begrünte Dächer und Schilfmulden im Außenbereich sorgen für ein Mikroklima mit natürlicher Kühlung und ein ausgeklügeltes Regenwassermanagement. Diese Maßnahmen tragen zur Klimaanpassung bei und machen das Areal auch in heißen Sommermonaten angenehm.
Die Schüler*innen der Gesamtschule Kolkwitz können sich auf eine Vielzahl unterschiedlicher Aufenthaltsbereiche im Freien freuen. Eine Streuobstwiese mit alten Apfelsorten, weitläufige Rasenflächen, kleine intime Sitzinseln, nahezu 100 neu gepflanzte Bäume, ein Gewächshaus und schattenspendende Pergolen, Sportflächen. So entsteht ein Ensemble, das Architektur und Landschaftsarchitektur verschmelzen lässt.

Nachhaltigkeit als Leitprinzip
„Wir wollen so wenig Technik wie möglich einsetzen“, sagt der Architekt Prof. Xaver Egger. „Beispielsweise haben wir in die Fensterbänder Öffnungsflügel für die Nachtauskühlung integriert. Die Kühle wird in den Betondecken gespeichert und am nächsten Tag wieder abgegeben.“
Mit dem Projekt hat Sehw Architektur als Generalplaner zusammen mit seinen Partnern ein innovatives und zukunftsweisendes Bildungszentrum geschaffen, das nicht nur architektonisch beeindruckt, sondern auch höchste Ansprüche an Funktionalität, Nachhaltigkeit und Inklusion erfüllt. Eine innovative Schularchitektur mit grünen Klassenzimmern und üppigen Obstgärten – Lernen im Einklang mit der Natur!

 

Schlagworte

schulbau, bildungsbau, sozialer mehrwert

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