Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
Waldappartements für ein Biohotel
29437 Göhrde, Dübbekold 1
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ö.CONTUR Architektur
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Ö.CONTUR Architektur
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Dübbekold 1, 29437 Göhrde, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Neubau
Fertigstellungstermin
06.2023
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Holzbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
474 m²
Nutzfläche
395 m²
Verkehrsfläche
79 m²
Grundstücksgröße
1.767 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
2.142.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Die Erweiterung durch Baumhäuser im Waldstückchen nebenan schließt dort nahtlos an und hebt die Erholung in der Natur auf eine neue Stufe. Genauer auf 3,50m, mitten zwischen den Bäumen und mit Blick auf Wald und Wiesen entstanden 12 aufgeständerte Waldappartements (10 Nutzeinheiten) mit insgesamt 20 Betten. Zwei der Baumhäuser sind zu barrierefreien Suiten gekoppelt und bieten Platz für Familien. Die Erschließung erfolgt mittels Stege, Treppen und einem Hublift. Erdgeschossig ist ein Wolfsinformationsbau (40m²), der Hausanschluss- und Putzmittelraum vorhanden.
Die Herausforderung lag darin, ein Projekt dieser Größenordnung mit minimalem Eingriff in dem bestehenden Laubmischwald zwischen die Bäume zu komponieren.
Beschreibung der Besonderheiten
Die Lage der Appartements ist dem vorhandenen Baumbestand angepasst, somit ergibt sich eine erlebnisreiche Erschließungskultur. Der Steg endet in einer Art Rundling (Wendland), welcher sich mit der zweiten Treppe zur großen Eiche öffnet.
Der fünfeckige Grundriss der Module ermöglicht eine spannungsreiche und individuelle Anordnung, welche notwendig war, um den Baumbestand zu erhalten und ihm genügend Raum zu lassen. Selbst auf die alte Eiche, die schon lange am Waldboden lag, konnte so Rücksicht genommen werden. Zudem kann, durch voneinander abgewandte Fensterfronten, die Privatheit jedes Appartements gewahrt werden. So hat jedes Modul seinen eigenen, privaten Blick in die Natur, der von Nachbarn ungestört, auf dem kleinen Balkon genossen werden kann.
Der obere Abschluss der Waldappartements soll sich in die luftige Struktur zwischen den Baumkronen mild einfügen, daher ist die tanzende Bewegung in der Erscheinung von kombinierten Hyparschalen zur Anwendung gekommen. Diese Decken wurden dann in Brettstapelbauweise auf den Holzrahmenwänden mittels individuell abgebundener Sägezahnleisten aufgebaut.
Gründung
Die Gründung der Appartements und der Erschließungsstege erfolgt mit Einschraubfundamenten der Firma Krinner, Einschraubfundamente haben in diesem Fall den Vorteil, dass nur marginal in die Bodenstruktur eingegriffen wird. Die Schraubfundamente werden vor Ort mit Rücksicht auf die Wurzelstruktur der Bäume gesetzt, Ein Förster begleitet die Gründungsarbeiten. Schraubfundamente bieten eine nachhaltige Alternative zum CO²-aufwändigen Beton. Seitens der Statik wurde allerdings aufgrund erheblicher Querkräfte pro Appartement ein Stahlbetonfundament vorgeschrieben. Diese konnten dann jedoch ohne Beeinträchtigung der Wurzeln realisiert werden.
Ausstattung
Zwei der Appartements sind als Doppelappartements (Suiten) barrierefrei zugänglich und ausgestattet. In allen Appartements sind Dusche, WC und Waschbecken vorhanden. Die Duschen öffnen direkt zum Wohnraum, damit die Feuchte in Verbindung mit einer Lehmheizfläche für das Raumklima zur Verfügung steht.
Jedes Modul verfügt über eine Schlafebene unter der gewölbten Decke, ein Fenster im begrünten Dach gibt den Blick in die Baumkronen frei. Die Treppe bietet zugleich Stauraum für die Gäste und in der Sitzecke kann entspannt, gespielt, gearbeitet werden. Wer nicht unters Dach klettern möchte kann auch "unten " schlafen. Materialien wie Holz und Lehm, warme Grüntöne, sorgen für eine ruhige, wohngesunde Atmosphäre und spiegeln die Natur auch im Innenraum wieder.
Nachhaltigkeit
Stiele und Stegkonstruktion (Eiche) aus heimischen Forstbeständen. Sofern möglich, überwiegende Verwendung nachwachsender Rohstoffe für Konstruktion, Dämmung und Ausstattung. Einbeziehung der lokalen Handwerkfirmen. Umsichtiger Umgang mit Ressourcen -Boden, -Bäume, Wasser Der Großteil der verwendeten Materialien kann wiedergenutzt oder kompostiert werden.
Energiekonzept
Temperierung der Appartements über Lehmheizflächen (WEM-Klimaelemente, elektrisch). Der Strom wird mittels regionalen Biogases in einem Blockheizkraftwerk im Hauptgebäude erzeugt. Das gesamte Energiekonzept des Hotels basiert auf regenerativen Energien. Zur Optimierung ist kurzfristig ist eine Belegung der Haupthausdaches (320m²) mit Photovoltaikelementen vorgesehen.
Aufgrund der geringen Kubatur, wenig Wohnfläche im Verhältnis zur Außenhülle ergibt sich ein sehr ungünstiger Primärenergiewert. Strom mittels Biogases aus Kraftwärmekopplung ist laut GEG nicht als regenerativ vorgesehen, hier gilt nur Photovoltaik. Auch wenn die Aufbauten der Außenhülle analog KFW 40 vorgesehen ist ergiebt sich somit ein ungünstiger Primärenergiewert. Hier besteht politischer Handlungsbedarf.
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Strom
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
6
Anzahl Betten
20
Das Objekt im Internet
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