Heinze ArchitektenAWARD 2020: Sieger "Nachwuchsarbeiten"
Waldkapelle Heidelberg
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Darmstadt, Architektur, Mathias Wolf und Marlies Richter
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Zeichnungen und Unterlagen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Beschreibung
Objektbeschreibung
Der Rundweg beginnt am sogenannten Heidenloch, ein noch erhaltener Mittelalterlicher Brunnen, der nicht weit vom Heiligenbergturm entfernt ist. Der Heiligenbergturm gehört zu den stark besuchten Hauptattraktionen vor Ort und fungiert für viele Wan- derer als reiner Aussichtspunkt in Richtung der Altstadt Heidelbergs. Das ebenfalls gutbesuchte Restaurant Waldschenke, etwas nördlich gelegen, erschließt sich entlang des Chaisenwegs über einen versiegelten Parkplatz. Weitere 5 Minuten Fußweg führen zur Heiligenberganlage vormals Thingstätte, einem nationalsozialistischen Propagandabau, ähnlich eines Freilufttheaters. Hier trifft man schon auf deutlich weniger Touristen. Das Wegenetz verästelt sich zunehmend und man begegnet nur noch vereinzelt Wande- rern. Die verschiedenen Pfade bilden einen kreisförmigen Umlauf um die alte Ruine des Michaeliklosters. Auf jenen Pfaden wird die Atmosphäre des Waldes immer deutlicher spürbar, bis sie an der nördlichsten Stelle ihren Höhepunkt erreicht.
Ruhe. Ausgeglichenheit. Einklang.
Das anfängliche Bedürfniss nach Rückzug, einem introvertierten Raum, löst sich hier auf und verlangt nach Offenheit und Freiheit.
Das Ziel, das aus genau diesem Grund hier verorteten Entwurfs, ist es, diesem Verlangen gerecht zu werden. Die Kapelle, gewissermaßen als zielgerichtete Verlängerung des Weges über den Hang hinaus ragend, umrahmt mit dem Thema des gefassten Raumes die Aussicht über die Baumkronen und fängt die beruhigende Atmosphäre des Ortes ein. Ausschlaggebend für diese Wirkung ist das Erleben von Wind und Wetter, bei Licht oder Dunkelheit, um der Natur ausgesetzt zu sein und sich selbst seiner Selbst bewusst zu werden. Um den natürlichen Außenraum in den Archetypus des sakralen Innenraums zu integrieren und nicht auszuschließen, wird der Raum ohne geschlossene Flächen definiert. Die filigrane Stahlkonstruktion beschreibt die Hülle von außen als eine scheinbar ungeordnete Physiognomie, die sich hingegen im Innenraum zu einer klaren Form ausbildet. Die Form des basilikalen Aufrisses der Kapelle, des einem Joch ähnelnden Stützenrasters, der Mittel und Seitenschiffe, der am Ende stehenden Gebets- bank, leitet sich von der Morphologie eines klassisch christlichen Sakralraums ab.
Beschreibung der Besonderheiten
Schlagworte