Architekturobjekte
Walter-Leo-Schmitz Bad
51688 Wipperfürth, Ostlandstraße 32
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Pannhausen + Lindener Architekten GmbH
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Pannhausen + Lindener Architekten GmbH
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Ostlandstraße 32, 51688 Wipperfürth, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Sanierung / Modernisierung
Fertigstellungstermin
08.2011
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Stahlbeton
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttogrundfläche
3.630 m²
Nutzfläche
1.557 m²
Kosten
Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)
3.850.000 Euro
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Beschreibung der Besonderheiten
Obwohl auf Grund des engen Kostenrahmens nur einfache Gestaltungsmittel wie Farbe, Material und Licht zur Anwendung kamen und vieles, so beispielsweise die Umkleiden, erhalten wurde, sind die Verbesserungen in jedem Raum spürbar. So führt in den Umkleiden nicht nur die neue Lüftung - unterstützt durch eine Schiebetür und farbige Glasscheiben - zu einem anregenden Raumklima, auch die räumliche Wahrnehmung wird durch eine neue Akustikdecke mit indirekter Beleuchtung erheblich verbessert.
Die erforderliche Kompletterneuerung der Sanitärleitungen machte es notwendig, auch die alten Fliesen großflächig zu ersetzen, was das Kölner Architekturbüro Pannhausen zum Anlass nahm, ein verändertes Farbkonzept umzusetzen und Duschen sowie WCs mit neuen Akzenten zu versehen.
Neue Dacheindeckung und Photovoltaikanlage
Die Arbeiten am Schwimmhallendach stellten eine große Herausforderungen für alle Beteiligten dar, angefangen beim Gerüstbauer, der das komplizierte Raumgerüst über das Becken spannen musste, über den Dachdecker, der weder bei großer Hitze noch Regen und Schnee arbeiten konnte, bis hin zur Bauleitung, die ebenfalls bei Pannhausen Architektur lag, und zum Statiker, die nach dem Abbruch der alten Dachziegel die Statik des Daches ertüchtigen mussten. Diese Umstände bewiesen einmal mehr, wie wichtig es war, die Maßnahme durchzuführen. Mit der neuen Dacheindeckung und der Photovoltaikanlage hat das Walter-Leo-Schmitz-Bad auch nach außen ein neues Gesicht erhalten.
Oberbergischer Wald als Inspiration
Im Saunabereich sind die Veränderungen am deutlichsten spürbar. Hier hat man mit der Umplanung neue Akzente im Sinne eines modernen, funktionalen und angenehmen Saunabereichs gesetzt. So wirkt der Vorraum durch seine wiederhergestellte, ursprüngliche Höhe nun wieder großzügiger und
erstrahlt im Glanz einer natürlichen Belichtung. Die neue Dreifachverglasung, Wärmedämmung und Akustikdecke sorgen außerdem für genügend Licht, Wärme und Ruhe, während die seit langer Zeit vernachlässigte Empore wieder als Ruheraum und Aufenthaltsfläche genutzt werden kann. Auch eine Bewirtung durch den neuen Kioskbetreiber ist hier jetzt möglich. Bei der Gestaltung des gesamten Saunabereichs, insbesondere aber bei der Farb- und Materialwahl, diente der oberbergische Wald dem Architekturbüro als Anregung.
Gutachten als Sanierungsgrundlage
Grundlage für die Sanierung war das Gutachten zum technischen und baulichen Zustand des Schwimmbades vom 19. Mai 2008, das in Zusammenarbeit von Architekturbüro, Energiebüro Schaumburg und Energiebüro vom Stein entstand. Auf dieser Basis beschloss die Stadt Wipperfürth, das Bad nicht zu schließen, sondern energetisch zu sanieren und zwar mit dem Ziel, in den nächsten Jahren einen wirtschaftlichen Betrieb zu sichern. Um den Haushalt nicht zu stark zu belasten, erfolgte eine Budgetbeschränkung auf ca. 3,5 Millionen Euro, die nur eine Umsetzung der wesentlichen Maßnahmen vorsah. Mit Fortschreibung der Planung und im Anschluss an die Abbrucharbeiten wurden zusätzliche Leistungen (siehe Datenblatt) erforderlich. Diese Maßnahmen sowie schwierige Wetterbedingungen haben zu einer Verlängerung der Bauzeit von acht auf insgesamt zwölf Monate geführt.
Das ursprünglich festgesetzte Budget wurde im Verlauf von Planung und Ausführung und zum Ausgleich der zusätzlichen Maßnahmen um 300.000 Euro erhöht. Gegenüber der ersten Kostenschätzung ergibt sich eine Überschreitung von insgesamt zehn Prozent. Im Vergleich zu anderen Bauvorhaben dieser Größe und gemessen an der Komplexität einer Schwimmbadsanierung ist dies nicht nur finanziell ein hervorragendes Ergebnis, sondern auch qualitativ-gestalterisch ein Erfolg auf der ganzen Linie.
Kostenbewusst und schön - kein Widerspruch
Die Einhaltung des festgelegten Kostenbudgets war für das Architekturbüro eine besondere Herausforderung, zumal die technischen Anforderungen in einem Schwimmbad hoch und Gebäude aus den 1970er Jahre für ihre geradezu experimentelle bauliche Umsetzung bekannt sind.
Gelingen konnte dies, weil der Kostenrahmen anhand des umfangreichen Sanierungskonzeptes festgelegt worden war. Seine Grundlage war eine ausführliche Bestandsaufnahme, die es ermöglichte, die erforderlichen Maßnahmen bereits im Vorfeld genau zu definieren, sodass der politische Entscheidungsprozess auf einer soliden Basis aufbauen konnte.
Eine ausreichend lange Planungszeit eröffnete die Möglichkeit, rechtzeitig auf neue Erkenntnisse zu reagieren und entsprechende Korrekturen ohne großen Aufwand herbeizuführen. Unter den Vorzeichen eines übereilten Baubeginns wäre dies nicht zu leisten gewesen. Die Planungszeit betrug inklusive Gutachten gut anderthalb Jahre.
Ein weiteres Mittel zur Wahrung des Budgets war die ständige Kostenkontrolle. Während der Bauzeit wurde monatlich eine aktualisierte Kostenprognose vorgelegt, sodass jede Entscheidung unter Berücksichtigt des aktuellen Kostenstandes getroffen werden konnte. Dabei erwies sich, dass mit Fortschreiten der Bauzeit die Einflussmöglichkeiten auf die Kostenentwicklung rapide sinken und in der zweiten Hälfte der Bauzeit eigentlich keine Einsparungen mehr möglich sind. Kostengünstiges Bauen beginnt mit dem ersten Strich und erfordert ein Kostenbewusstsein über alle Leistungsphasen hinweg.
Der gestalterische Anspruch muss dabei nicht auf der Strecke bleiben - im Gegenteil, er fordert den gekonnten Umgang mit einfachen Mitteln und die konsequente Umsetzung auf der Baustelle. Claudia Pannhausen greift dabei auf über 25 Jahre Erfahrung und Ausbildung in Bereich Gestaltung zurück und gibt die Projekte - in der Regel - bis zur Fertigstellung nicht aus der Hand.
Auszeichnungen
Projekt des Monats (02/2011) der Energieagentur NRW
Schlagworte
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