Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2024: Teilnehmer
Waterfront Bille
Sachsenwald
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität, Dominik Straub
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: HafenCity Universität, Dominik Straub
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Sachsenwald, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Entwurfskonzept
Fertigstellungstermin
02.2024
Zeichnungen und Unterlagen
Gebäudedaten
Bauweise
Holzbau
Tragwerkskonstruktion
Holz
Anzahl der Vollgeschosse
1-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
114.207 m³
Nutzfläche
93.250 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
So ähnlich fühlten wir uns, als wir zum ersten Mal den Ort im Sachsenwald entdeckten, an dem wir später unser Semesterprojekt planen wollten. Hier bahnt sich auf einer Anhöhe, parallel dem Flussverlauf folgend, ein Pfad seinen Weg durch den Wald. Wir mussten uns durch dichtes Gestrüpp den Hang hinunterkämpfen, um schließlich unseren Platz am Wasser zu entdecken, wo die Vegetation sich wieder lichtete.
Dort unten, abgetrennt durch den Höhenunterschied und das Dickicht, fühlten wir uns versteckt, abgeschieden und vergaßen schnell, dass wir eigentlich nur wenige Meter vom Weg abgekommen waren. Eben dieses Gefühl möchten wir mit unserem Entwurf auch dem Betrachter erhalten und so einen Rückzugsort zu schaffen, an dem in Ruhe ein besonderer Ort des Sachsenwaldes auf eine einzigartige Weise genossen und erlebt werden kann.
Der Weg hin zu unserem Gebäude schlängelt sich um die Bäume, die dort seit Jahrzehnten wachsen. Die sich so ergebenden Kurven und Windungen des Stegs sorgen dafür, dass vom Wanderweg aus der direkte Blick auf den Rückzugsort versperrt bleibt. Man muss also seiner Neugierde nachgeben und dem Steg folgen um das Gebäude zu entdecken.
Der Weg führt auf das Dach des Gebäudes, welches in Mitten der Baumkronen liegt. Die hintere Ecke steckt noch im Laubdach des Waldes, aber nach vorne hin öffnet sich das Grün über dem Flussbett. Eine Abstufung leitet den Besucher an die vordere Ecke, die den Übergang zwischen Außen und Innenraum einleitet. Von dort aus führt eine Wendeltreppe ins Innere des Gebäudes. Unten angekommen fallen sofort die zwei großen Öffnungen auf, die Licht und die Farben der Natur ins Innere lassen. Der Besucher gelangt durch diese Öffnungen nach draußen in einen überdachten Außenbereich, wo man an die Spitze des Gebäudes und damit über das Wasser geführt wird.
Das allgemeine Konzept des Gebäudes basiert auf einer geometrischen Grundform. Durch die Stützen und Deckenbalken ergibt sich eine klar strukturierte Rasterung, die auch in der Bodengestaltung wieder aufgegriffen werden soll. Wir haben uns bewusst für eine filigrane Bauweise entschieden, was uns der Werkstoff Holz ermöglicht. Dies wird besonders im Schnitt und den Ansichten deutlich, wo man im richtigen Winkel ungehindert durch das gesamte Gebäude blicken kann.
Beschreibung der Besonderheiten
Insbesondere hervorzuheben sind die verschiedenen Sitz- und Verweilmöglichkeiten, welche mittels der doppelten Bodenplatte und den Holzlamellen geschaffen wurden. Von einer geschützen Sitzgruppe im Inneren des Gebäudes bis hin zu einer Sitzmöglichkeit, die es erlaubt, die Beine frei über dem Fluss baumeln zu lassen, kann der Betrachter selbst entscheiden wie weit er sich zur Natur hin begeben und diese erleben möchte.
Nachhaltigkeit
So wird das ganze Gebäude mittels Stützen angehoben, um vor Bodenfeuchte und Hochwasser zu schützen. Beim Material der Stützen haben wir uns, ganz nach dem Vorbild Venedigs, für das robuste und witterungsbeständige Eichenholz entschieden. Die übrigen Bauteile sollen aus Lärchenholz gefertigt werden, welches ebenfalls für seine sehr gute Wetterfestigkeit bekannt ist. Konstruktiv werden die äußeren Holzlamellen und die Deckenplatte mit einem Gefälle von 2% ausgeführt, um Regenwasser nach außen hin abzuleiten.
Außerdem wurde ein Konzept für Holzverbindungen entwickelt, um Bohlen, Platten und Stützen miteinandern und ohne zusätzliche Schrauben, Winkel, o.ä. zu verbinden (s. Zeichnung "Schnitt + Details"). Zusätzlich ist die Lärche ein ansässiger Baum des Sachsenwaldes und kann somit lokal geschlagen werden.
Das Gebäude besteht also, mit Ausnahme der Fundamente, ausschließlich aus Holz welches zum großteil direkt vor Ort geschlagen und verarbeitet werden kann. So werden Transport und damit einhergehender CO2-Ausstoß minimiert und auch eine Entsorgung nach Ende des Lebenszykluses kann schadstofffrei erfolgen.
Schlagworte
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