Nominiert für die Shortlist der Jury 2018 - Nachwuchsarbeiten

Architekturobjekte

Nominiert für die Shortlist der Jury 2018 - Nachwuchsarbeiten


WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Berlin, Architektur, Samuel Reichl

Perspektive Straßenraum - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Perspektive Gemeinschaftsraum - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Perspektive Innenhof - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Modellfotos - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Modellfotos - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Ausstellung beim Tag der offenen Tür im Bundesrat - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Augmented Reality als Prozesswerkzeug - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Bestandsanalyse aus Neu-Hohenschönhausen - WBS // 2037 - Großwohnsiedlung aufgewacht!

© Team GOSH

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Technische Universität Berlin, Architektur, Samuel Reichl

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Entwurfskonzept

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Sonstige

Einstein Center Digital Future - Urbane Reslienz und Digitalisierung

Straße des 17. Juni 154

10623 Berlin

Deutschland

Bauherr

HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH

Ferdinand-Schultze-Str. 71

13055 Berlin

Deutschland

Verwendete Produkte

Knauf Bauprodukte

Holzbalkendecken

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Holz

Anzahl der Vollgeschosse

2-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Startpunkt des Entwurfs ist die Frage, was Nachbarschaften auch in Zukunft resilient, d.h. lebenswert und offen für Veränderungen, macht. Gegenstand dieser Frage ist die Großwohnsiedlung Neu-Hohenschönhausen im Nord-Osten Berlins, für die eine szenario-basierte Planung 20 Jahre voraus in die Zukunft entworfen und räumlich gestaltet wird.

Zentrale Faktoren dieses Entwurfsszenarios sind Digitalisierung und Automatisierung und deren gesellschaftlichen und stadträumlichen Auswirkungen:

Zum einen kann immer emissionsfreier, d.h. grüner und leiser produziert werden. Statt wie in der Massenproduktion auf Vorrat zu produzieren und mit einem großen Angebot den Markt zu fluten, ermöglicht die vernetzte und smarte Fabrikation individuell zugeschnittene, bedarfsgerechte und damit nachhaltigere Produkte - gewissermaßen das „Unikat vom Fließband“. Da der Betrieb smarter Produktions- und Serviceroboter immer einfacher und billiger wird, können gerade auch kleine und mittlere Unternehmen, sowie Existenzgründer davon profitieren. Im Sinne der „produktiven Stadt“ können so dezentrale Strukturen mit kurzen Wegen innerhalb einer lokalen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft geschaffen werden.

Zum anderen übernehmen Maschinen und künstliche Intelligenz immer mehr Aufgaben und Berufe, was zwangsläufig zu einer Verringerung und Flexibilisierung der Arbeitszeit und der Frage nach der Notwendigkeit einer bedingungslosen Grundsicherung führt. Da die Arbeit als alleiniger Identifikationsfaktor und Lebensmittelpunkt ausfällt, werden neue Tätigkeiten wichtig, die auch nach neuen Räumen und neuen sozialen Treffpunkten innerhalb der Stadt verlangen.

Gerade eine Großwohnsiedlung wie Neu-Hohenschönhausen bietet für diese Entwicklungen großes Potential. Denn dort gibt es, im Gegensatz zu den überlaufenen Innenstadtbereichen Berlins, noch genügend Flächenpotential mit günstigen Mieten, gerade in der bisher dem Wohnen vorbehaltenen Erdgeschosszone. Hier bietet der Plattenbaubestand durch seine modulare Großtafelbauweise (WBS 70) viel Potential für flächenübergreifende Erweiterungen und Umnutzungen. Diese Eingriffe sind Ausgangspunkt für eine Reorganisation und Neumischung von Nutzungen und bieten Neu-Hohenschönhausen die Möglichkeit, den Status als „Schlafstadt" zu überwinden und sich zu einem durchmischteren und lebendigeren Quartier zu entwickeln (WBS 2037).

Die räumlichen Interventionen nehmen ihren Ausgang vom Erdgeschoss, wo die Wohnungen zu Gewerbeeinheiten und Gemeinschaftsräumen umgenutzt und erweitert werden. Durch die Eingriffe werden gleichzeitig auch die Eingänge und Erschliessungskerne aufgewertet, beispielsweise durch barrierefreie Zugänge und neu errichtete Aufzüge. Durch eine zweigeschossige Aufstockung wird die wegfallende Wohnfläche im Erdgeschoss nicht nur kompensiert, sondern zusätzlich ausgebaut. Zudem ist hier altersgerechtes und barrierefreies Wohnen möglich.

Ein umfangreicher Katalog an verschiedenen Eingriffsvarianten für Gewerbe-, Gemeinschafts- und Wohnräume gewährleistet einen flexiblen und bedarfsgerechten Nutzungsmix. Eine digitale, partizipative Plattform, die „HOWOGE-App“, ermöglicht dabei eine intelligente Steuerung der Flächennutzung und den Interessensausgleich zwischen den verschiedenen Nutzern. Hier können die Bewohner*innen einerseits direkt an der Raumgestaltung und -Nutzung teilnehmen, sich beispielsweises für neue Gewerbeflächen bewerben oder lokale Nutzungspartnerschaften vereinbaren. Andererseits nutzen es städtische Akteure wie die HOWOGE oder der Bezirk als unmittelbares Verwaltungs- und Kommunikationsinstrument.

Beschreibung der Besonderheiten

Besonderheit der Arbeit ist nicht nur das szenario-basierte Entwerfen für einen konkreten Zeitraum in der Zukunft, sondern auch die Anwendung neuer, digitaler Entwurfs- und Darstellungsmethoden. Der Fokus liegt hierbei auf dem Einsatz von „Augmented Reality“ als Prozesswerkzeug im Rahmen der Planungs- und Kommunikationsprozesse. Mit dieser Technik können zum einen physische Modelle leicht um zusätzliche Informationen erweitert werden und verschiedene Varianten lassen sich einfach und schnell darstellen, untersuchen und auswerten. Zum anderen erlaubt der Einsatz eine erhöhte Zugänglichkeit des Entwurfs durch intuitive, spielerische Annäherung, vor allem bei der Ausstellung und Präsentation in der Öffentlichkeit (siehe Bild 6+7).

Schlagworte

Großwohnsiedlung, Aufstockung, Umnutzung, Plattenbau, Plattenbauweise, Szenario, Berlin, Neu-Hohenschönhausen, Digitalisierung, Großsiedlung, Augmented Reality, TU Berlin, Einstein Center, WBS 2037, WBS 70, Großwohnsiedlung aufgewacht!

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