Architekturobjekt 10 von 10

Architekturobjekte


Wehrhahn Center Düsseldorf

Düsseldorf

Mit freundlicher Unterstützung von Daikin Airconditioning Germany

Mit freundlicher Unterstützung von Daikin Airconditioning Germany

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Düsseldorf, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Sanierung / Modernisierung

Fertigstellungstermin

01.2004

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

RKW Architektur +

Tersteegenstr. 30

40474 Düsseldorf

Deutschland

Tel. +49 211 4367-0

info@rkwmail.de

Gebäudedaten

Anzahl der Vollgeschosse

6- bis 10-geschossig

Beschreibung

Objektbeschreibung

Nachträgliche Klimatisierung
Klimatechnik im Wehrhahn Center Düsseldorf


Mitten in der Düsseldorfer City, nur etwas mehr als 1 km von der Königsallee entfernt und direkt angrenzend an die stark frequentierten Shopping-Strassen mit zahlreichen namhaften Kaufhäusern rund um die Schadowstrasse, liegt der Büro- und Geschäftskomplex Wehrhahn Center. Die zentrale urbane Lage des Objektes mit einer guten Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel und vielfältigen gastronomischen Angeboten in der nahen Umgebung sprechen für sich.



Das Wehrhahn Center
Das Wehrhahn Center wurde 1985 eröffnet und bietet ca. 20 000 m2 gewerbliche Flächen auf sieben Etagen, die von der Property Management Gesellschaft mbH NL Düsseldorf verwaltet werden. Im Erdgeschoss wurden Gastronomie und einige Ladenlokale angesiedelt. Neben einem italienischen Feinkostgeschäft befinden sich u. a. so bekannte Shops wie ein Intersport-Einzelhandelsgeschäft – oder eine Filiale der Drogerie Handelskette Rossmann. In den oberen Etagen des Hauses stehen unterschiedlich große, variable und bildschirmgerecht beleuchtete Büroflächen zur Verfügung. Den Nutzern und Gästen werden ein Empfangs- und Postservice, sowie zahlreiche Parkplätze in der Tiefgarage geboten. Zu den Mietern gehören viele namhafte, international tätige Unternehmen; darunter, was in Düsseldorf gar nicht wundert, einige japanische Firmen, die „Am Wehrhahn“ ihre europäischen Zentralen eingerichtet haben. Außerdem haben auch einige Firmen aus den Versicherungs- und Bankenbereichen ihr Zuhause im Wehrhahn Center gefunden.

Die Anforderungen, die an hochwertige Büroflächen gestellt werden, haben sich seit Mitte der achtziger Jahre drastisch verändert und erhöht. Die gute Lage und moderne Gestaltung der Räume reichen häufig nicht mehr aus, um sich im harten Konkurrenzkampf auf dem Immobilienmarkt zu behaupten. Spätestens seit dem Jahrhundertsommer 2003 verlangen immer mehr Mieter auch eine Raumklimatisierung, die nachweislich die Konzentrationsfähigkeit, also letztendlich auch die Produktivität der Mitarbeiter steigert. Dass das bekannte „Bielefelder Urteil“ („26 °C-Urteil“) die Mieter zusätzlich ermutigt hat, ihre Ansprüche lautstark zu formulieren, ist hinlänglich bekannt. Aktuelles BHKS Produkte Bauanalyse Fachbeiträge 694 Recht Klimatechnik Auch die Büros im Wehrhahn Center wurden im Laufe der Jahre mehrmals modernisiert, und den Bedürfnissen der Mieter angepasst. Im Herbst 2003 haben die Gebäudeeigentümer ein Ingenieurbüro beauftragt, die Möglichkeiten einer nachträglichen Klimatisierung im Wehrhahn Center zu erörtern.

Auf Systemsuche
Wie so häufig, schien auch hier zunächst eine konventionelle Kaltwasserkühlung die besten Karten zu haben, auf den ersten Blick eine für den Investor recht preisgünstige Lösung mit einem zentralen Kälteerzeuger und überschaubaren Installationskosten für einzelne Stränge und Steigleitungen. Schon die erste Analyse wirft einige Fragen auf:
Gibt es geeignete Technikräume?
Ist die Statik des Daches für die Aufstellung der tonnenschweren Geräte geeignet?
Gibt es genug Platz in den Schächten und Zwischendecken für die recht großen Wasserleitungen und Armaturen?
Wie genau können die Betriebskosten zwischen einzelnen Mieter aufgeteilt werden?
Können die Anlagen stufenweise ein- bzw. ausgebaut werden und möglichst unauffällig in die Gebäudearchitektur integriert werden?

Da das Wehrhahn Center im Innenhofbereich direkt an eine mehrstöckige Wohnbebauung angrenzt, wurden seitens der Eigentümer als Aufstellflächen lediglich die obersten Flachdächer freigegeben, um hier mögliche Schallprobleme zu vermeiden.

Wen wundert es also, dass die Fachingenieure hier nach flexibleren Alternativen gesucht haben, und letztendlich der Einsatz von dezentralen VRF-Systemen bevorzugt wurde. Schon im Frühjahr 2004 wurden die ersten Aufträge für die Klimatisierung der drei frisch renovierten Büroetagen einer japanischen Firma erteilt.
Dass die Entscheidung zugunsten von Daikin-VRV-Systemen und der ortsansässigen Installationsfirma Soeffing Kälte-Klima-Lüftung GmbH fiel, hat nicht wirklich überrascht: Zum einen wurden in der Vergangenheit bereits einige Split- und VRV-Systeme von Soeffing im Wehrhahn Center installiert, zum anderen konnte Daikin zum damaligen Zeitpunkt bereits die VRV-II-Systeme mit dem Kältemittel R410A liefern.
„Die im Vergleich zu R407c-Anlagen deutlich geringeren Querschnitte der Kältemittelleitungen haben uns erlaubt, die sehr kleinen Installationsschächte zu nutzen und somit möglichst kurze Rohrleitungswegezu wählen. Dies hat ganz entscheidend die Installationskosten verringert und auch die Montagezeit verkürzt“, erinnert sich Dirk Geerkens, der zuständige Projektleiter der Fa. Soeffing. Als Innengeräte wurden damals 26 vierseitig ausblasende Kassettengeräte der Baureihe FXFQ gewählt, die zu den leisesten dieser Bauform auf dem Klimamarkt gehören und zusätzlich, dank der geringen Einbauhöhen von lediglich 240 mm (2 bis 7 kW) bzw. 298 mm (9 bis 14 kW), eine Montage in sehr flachen Zwischendecken ermöglichen. Jedes Innengerät kann vom Nutzer individuell über eine Kabelfernbedienung gesteuert werden, um eine optimale Behaglichkeit zu gewährleisten. Mit einfachen Zusatzfunktionen, wie z. B. Wochentimer, lassen sich zudem auch die Energiekosten weiter reduzieren.
Die dezentralen VRV-Außengeräte mit einem Gewicht von maximal 325 kg je Modul konnten problemlos auf dem Flachdach aufgestellt werden… So war es zumindest in der Theorie! In der Praxis stellte sich jedoch heraus, dass der Transport der Geräte mit dem Aufzug und durch die Treppenhäuser zu den angedachten Aufstellorten unmöglich war. Die „zentrale urbane Lage“ des Wehrhahn Centers hätte auch die Krankosten (verbunden mit Straßensperrung und Demontage der Oberleitungen der Straßenbahn!) extrem erhöht.

Hubschraubereinsatz erforderlich
„Aus diesem Grund haben wir uns für eine Hubschrauber-Anlieferung entschieden,“ sagt Geerkens; und der Autor persönlich kann bestätigen, dass diese spektakuläre Aktion nur ca. 30 min gedauert (und ganz nebenbei viele interessierte Blicke von Fußgängern auf das Wehrhahn Center gezogen) hat. Im Laufe der letzten zwei Jahre wurden weitere Mietbereiche im Wehrhahn Center mit Daikin-Klimageräten ausgestattet. Das Spektrum reicht hier von den „Mini-VRV“-Geräten mit 11 kW Kälteleistung und einer Anschlussmöglichkeit für maximal sechs Innengeräte bis hin zu Außeneinheiten mit 45 kW. In den Büros werden grundsätzlich Kassetten-Einbaugeräte favorisiert, immer häufiger als Euro-Raster-Geräte der FXZQ-Reihe, bei denen sämtliche Versorgungs- und auch Kondensatleitungen im Zwischendeckenbereich „verschwinden“.

Abrechnung nach Nutzereinheiten
Da die Anlagen dezentral aufgebaut werden, ist eine einfache Abrechnung sowohl der Investitions- als auch der Betriebskosten sichergestellt. Aber auch im Falle von nachträglichen Änderungen innerhalb der einzelnen Mietflächen bzw. Etagen sind keine Steuerungs- bzw. Abrechnungsprobleme zu erwarten.
Bereits seit 1997 verfügen alle Daikin-VRV und „Sky-Air“ (Split)-Systeme über eine einheitliche Datenbuskommunikation, die eine Gruppensteuerung von bis zu 16 Innengeräten über nur eine Fernbedienung ermöglicht. Es ist dann auch völlig egal, ob es sich hier um Einzelanlagen oder um Multi-Split- bzw. VRV-Systeme handelt. Für die Steuerung ist es daher auch unerheblich, ob es sich um Bestandsanlagen mit den Kältemitteln R22 bzw. R407c oder um die neuesten R410A-Geräte handelt.
Sehr vorteilhaft ist ebenfalls, dass dank der einheitlichen Kommunikationsstandards eine übergeordnete zentrale Steuerung jederzeit installiert oder auch nachgerüstet werden kann. Schon mit einem sehr kompakten und preisgünstigen „Intelligent Touch Controller“ lassen sich bis zu zehn Daikin-Außengeräte und 64 Innengeräte überwachen und steuern (es können z. B. Temperatureinstellgrenzen, mehrere Timerfunktionen und auch eine zentrale Notabschaltung programmiert werden). Dieses Gerät, ausgestattet mit der speziellen Software und gekoppelt an die bauseitigen Kilowattzähler, kann bei Bedarf sogar eine Betriebsstundenerfassung der VRV-Systeme realisieren, um eine gerechte Kostenabrechung zwischen mehreren Nutzern einer Anlage zu ermöglichen.

Einbindung ins Gebäudemanagementsystem
In modernen Bürokomplexen werden aber immer häufiger „intelligente“ Gebäude-Management-Systeme eingesetzt, die in der Lage sind, mehrere Anlagen und Geräte zu steuern bzw. miteinander zu verknüpfen. Da auch die Klimatechnik immer häufiger mit eingebunden wird, wundert es nicht, dass die Fachingenieure schon heute gerne einen Blick in diese – wahrscheinlich nicht allzu entfernte – „vernetzte“ Zukunft wagen.
„Für meine Kunden und auch für mich ist es wichtig zu wissen, dass Daikin-Klimasysteme sich problemlos, auch nachträglich, mit den bekannten universellen Gebäude-Management-Systemen, wie z. B. LON oder BACnet kombinieren lassen“, sagt Dipl.-Ing. Christoph Sauer vom im Wehrhahn Center tätigen Planungsbüro Jäger Sauer Nolte in Schwerte. „Alles was dann für eine Integration in einem Komplex wie dem Wehrhahn Center benötigt wird, ist eine simple Kabelverbindung zwischen den Außengeräten und einer zentralen Schnittstelle (Daikin-Gateway). Somit bleibt auch in Zukunft die große Flexibilität der eingebauten Systeme bei überschaubaren Investitionen erhalten“, so Sauer weiter.
Kurze Planungs- und Ausführungszeiten, gepaart mit konkurrenzfähigen Preisen sprechen auch im Wehrhahn Center eine deutliche Sprache, die sicherlich jedem Investor helfen kann, den Wert der Immobilie zu steigern und den Mieter eine angenehme Arbeitsumgebung zu jeder Jahreszeit zu garantieren. Dass die Nachfrage nach ähnlichen Lösungen nach den heißen Sommertagen dieses Jahres bereits spürbar gestiegen ist, dürfte die gesamte Klimabranche sicherlich freuen.



Flexibel planbare Technik
Es ist kein Zufall, dass der Begriff „Flexibilität“ häufig in Verbindung mit der VRVTechnik benutzt wird. Diese Flexibilität erleichtert schon die Anlagenplanung. Mit nur einem, sehr kompakten Außengerät mit 33 kW-Nennkühlleistung (Gerätebreite 930 mm, Gerätetiefe 765 mm) können beispielsweise bis zu 30 Innengeräte versorgt werden! Bei den Daikin-VRV-III-Systemen können Gesamtleitungslängen in einem Kältekreis von bis zu 1000 m und einfache Entfernungen vom Außen- zu den Innengeräten von bis zu 165 m realisiert werden. Auch extrem verzweigte Rohrleitungssysteme und große Höhenunterschiede, typisch in solchen Objekten wie dem Wehrhahn Center, stellen für hochwertige VRF-Systeme kein Problem dar. So wurden z. B. zwei Aggregate (Qo = 56 kW) für die schon erwähnte Rossmann-Filiale im Erdgeschoss auf dem Flachdach des 6. OG aufgestellt. Die kompakten Kältemittelleitungen (28 mm für die Sauggas- und 16 mm für die Flüssigkeitsleitung) fanden problemlos Platz in den vorhandenen Installationsschächten. Dank der automatischen Ölrückführungsfunktion der Daikin-VRV-Anlage müssen keine Ölhebebögen in den Steigeleitungen vorgesehen werden. Dies bedeutet eine deutliche Platzersparnis.

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