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Architekturobjekte

Heinze ArchitekturAWARD 2011: Teilnehmer


Weinkellerei - Schwarze Eleganz im Industriegebiet

86453 Dasing, Taitinger Str. 58

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Rainer Drasch

Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: Architekturbüro Rainer Drasch

Basisdaten zum Objekt

Lage des Objektes

Taitinger Str. 58, 86453 Dasing, Deutschland

Objektkategorie

Objektart

Art der Baumaßnahme

Neubau

Fertigstellungstermin

06.2010

Zeichnungen und Unterlagen

Projektbeteiligte Firmen und Personen

Architekt/Planer

Architekturbüro Rainer Drasch

Kornfeldstr. 2

86356 Neusäß

Deutschland

Tel. +49 821 4101301

Gebäudedaten

Tragwerkskonstruktion

Stahlbeton

Anzahl der Vollgeschosse

1-geschossig

Raummaße und Flächen

Bruttorauminhalt

21.500 m³

 

Bruttogrundfläche

4.800 m²

 

Nutzfläche

3.400 m²

Kosten

Gesamtkosten der Maßnahme (ohne Grundstück)

2.000.000 Euro

Beschreibung

Objektbeschreibung

Schwarze Eleganz im Industriegebiet

Nur wenige Meter neben dem Stammhaus der Fa. Kunzmann, älteste Glühweinkellerei Deutschlands, konnte schon vor einigen Jahren ein Grundstück erworben werden, das mit seiner bestehenden Halle als Abhollager der produzierten Getränke verwendet wurde. Durch die starke Nachfrage nach Bio- und Glühwein entschloß sich der Bauherr, diese Halle und das große Grundstück für den Neubau einer Weinkellerei mit Lager zu nutzen.

Die schmale, dafür aber sehr tiefe Grundstücksparzelle ließ einen 91 m langen und 36 m breiten Baukörper entstehen. Die Anlieferung und Abholung des größten Teils der Rohstoffe bzw. der Produkte erfolgt weiterhin an der straßenseitigen Schmalseite des Grundstücks. Mit dieser Entscheidung konnte die Grundstruktur der bestehenden Halle (Stahltragwerk und Dach) erhalten werden. Die Produktion und damit die Lage der Abfüllanlage wurde am Ende der Halle positioniert und bietet durch die große Glasfassade einen herrlichen Ausblick auf die biotopähnliche Landschaft, ein für ein Industriegebiet ungewöhnliches Privileg. Zugleich bietet die Glasfassade von der nahen Bahnstrecke aus Einblick in die Produktion, die nichts verbirgt.

Im ersten Bauabschnitt wurde bei laufendem Betrieb in Verlängerung der bestehenden Halle (36 m x 36 m) eine Stahlbetonskelettkonstruktion (55 m x 36 m) angebaut, die mit Porenbetonwänden versehen wurde und ein weiteres Lager, die Abfüllanlage sowie Sozialräume und Konferenzraum beherbergt. Sozialräume und Labor haben über eine Zugangsgalerie Sichtverbindung zur Produktion, der Konferenzraum hängt mit seiner schräg gestellten Glasfassade spektakulär über dem Produktionsbereich und bietet zugleich einen schönen Ausblick in die weite Natur. So ist er zwar akustisch getrennt, hält jedoch Produktion und Konferenz visuell eng zusammen. In vom Schreiner gefertigten Trennwänden stehen illuminierte Glasflaschen, die sonst im Produktionsprozeß verwendet werden. Gezielt errichtete Sichtziegelwände und Fliesen in Holzoptik implizieren das Gefühl, sich in einer Weinkellerei zu befinden.

Im zweiten Bauabschnitt wurden die Sandwichfassaden der bestehenden Halle abgebrochen und durch Porenbetonwände ersetzt. Der marode Hallenboden wurde komplett abgefräst und saniert. Rauchabzugsanlagen wurden in das Dach eingeschnitten und garantieren künftig Sicherheit im Brandfall. Ein straßenseitiger Anbau birgt das Lagerleiterbüro und die Überladebrücken. Er beherrscht das Erscheinungsbild nach außen und läßt durch seine grüne Fiberglasfassade den Baukörper nachts imposant erstrahlen.

Nach dem Zusammenschluß der beiden Baukörper konnte die Porenbetonfassade einheitlich mit schwarzer Stahlwelle verkleidet werden. Lediglich die Stahlkonstruktion im Inneren des zweiten Bauabschnittes erinnert heute noch an die bestehende Halle. So entstand ein homogener Baukörper in schwarzer Eleganz. Die Schmalseiten der Halle erhielten schwarze Fassadenplatten, um den Zusammenhang mit dem Stammhaus wenige Meter weiter herzustellen, das ebenso verkleidet ist. Die Langlebigkeit dieser Materialien sorgt neben der optischen Qualität für eine sehr geringe Belastung bei den Betriebskosten.

Während im Stammhaus weiterhin Mineralwasser produziert und nun auch die Säfte der Firma abgefüllt werden, können in der neuen Weinkellerei nun täglich bis zu 50.000 Flaschen der Wein-, Glühwein- und Punschprodukte abgefüllt, gelagert und kommissioniert werden.

Und weil jeder Neubau auch Fläche versiegelt, hat sich der Bauherr für eine Aufforstung engagiert, mit der pro Jahr rund 290 Tonnen Kohlendioxid gebunden werden, so daß wenigstens die bei der Getränkeherstellung anfallende CO2-Menge innerhalb von 50 Jahren fünffach kompensiert wird. Damit wird dem Unternehmen offiziell bestätigt, seine Getränke klimaneutral zu produzieren.

Auszeichnungen

Veröffentlichung in "Architektur Exklusive Lifestyle", Ausgabe November 2010

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