wellen
12249 Berlin, Mühlenstraße
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: brandt + simon architekten
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Mühlenstraße, 12249 Berlin, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Umbau
Fertigstellungstermin
04.2016
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Tragwerkskonstruktion
Ziegelmauerwerk
Anzahl der Vollgeschosse
2-geschossig
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das voll unterkellerte Haus verfügt über ein Erdgeschoss und ein nahezu flächengleiches Obergeschoss, dass sich überwiegend im Bereich des stark gegliederten Mansardwalmdaches befindet.
Der straßenseitige Seitenrisalit und der gartenseitige Mittelrisalit gliedern die Längsfassaden, die jeweilig aufsitzenden Frontispize die Dachlängsseiten. Eine Reihe von Giebelgauben und ein kleines Zwerchdach über dem Eingang perforierten das Dach vor dem Umbau.
Die Fassaden waren mit Faschen, Fensterläden, schmalem Gesimsband und profiliertem Dachkasten eher einfach dekoriert.
Das Haus diente bauzeitlich für einen Haushalt. U.a. durch Teilung in mehrere Wohnungen und zahlreiche Einbauten wurde das Innere stark überformt und war nach jahrelangem Leerstand grundsätzlich instandsetzungs- und modernisierungsbedürftig.
Die Bauherren wollten die kleine Villa für eine Familie mit zwei Kindern und viel Besuch herrichten lassen. Das Gebäude sollte zum einen außen grundsätzlich erhalten, jedenfalls nicht durch moderne, zeitgenössische oder den Stil brechende Anbauten verändert, gleichzeitig jedoch in der Detailausbildung und im Gesamteindruck klarer und schlichter werden. Zum anderen sollte im Inneren Raum für großzügiges und zeitgenössisch modernes Wohnen entstehen.
Das Haus war bauzeitlich auf andere Bedürfnisse und Wohnvorstellungen eingerichtet, so daß eine Reihe von Eingriffen erfolgen musste, um die Wünsche der Bauherren gestalterisch angemessen zu erfüllen.
Um im Erdgeschoss große zusammenhängende Räume zu schaffen, wurden sämtlichen leichte Trennwänden entfernt. Der Eingangsbereich im Erdgeschoss wurde deutlich vergrößert und dient jetzt als vollwertiger Verteiler von dem aus Hauptwohnbereich und Küche, Gästezimmer, Gästebad, Keller, Kammer und Obergeschoss direkt erreicht werden können. Das Treppenhaus wurde durch ein großes Auge ins erste Obergeschoss geöffnet, wo sich ein offener flexibel nutzbarer Bereich anschließt, bevor es über den verkürzten Flur zu den Kinder- und Schlafräumen sowie zum Familienbad geht.
Das ehemalige auf Höhe Treppenpodest befindliche, winzige GästeWC wurde durch ein Gästeduschbad auf Erdgeschossebene ersetzt.
Im Obergeschoss wurden sämtliche Abseiten abgebrochen. Die Stützen der Mansardpfetten wurden aufgearbeitet und für die Ausgestaltung der Räume aktiviert.
Das Farbspektrum in den Bädern und Kinderzimmern wurde im Familienrat lange beraten und schließlich als Kontrast zu den neutral gehaltenen anderen Wohnräumen akzeptiert.
Um eine direkte und vielfältige Verbindung zwischen Erdgeschoss und Garten herzustellen, wurde der Hauptwohnraum mittels dreier Fenstertüren und einer Treppenanlage zum Garten hin geöffnet. Über drei Stufen wird das ebenfalls deutlich angehobene Gartenniveau erreicht. Das Haus steht jetzt mehr ‚im‘ als zuvor ‚über dem‘ Garten.
Küche und Essbereich sind ebenfalls über drei zweiflügelige Fenstertüren zur im Südwesten schwellenlos auf Erdgeschossniveau liegenden neuen Terrasse geöffnet worden.
Die Souterrainfenster auf der Straßenseite wurden auf eine normale Brüstungshöhe vergrößert, die Brüstungshöhen im Erdgeschoss wurden egalisiert. Insgesamt wurde die Zahl der Fenster des gesamten Hauses zu Gunsten der Größe reduziert.
Das ursprünglich gedrungene Erscheinungsbild wurde gestalterisch gestreckt. Fensterläden und Sproßen kamen nicht mehr zur Anwendung. Ein Großteil der Fensterformate wurde durch abgesenkte oder abgebrochene Brüstungen schlanker. Gauben wurden ebenfalls mit schlankeren Fenstern vollständig erneuert.Das Haus gewann insgesamt optisch an Höhe.
Das Dach wurde mit Zellulose gedämmt und mit Schiefer vollkommen neu gedeckt. Durch die dunkle Farbe des Schiefers und die vergleichsweise geringen Materialstärken in den Überplattungen erscheinen die einzelnen Flächen sehr homogen und das Dach insgesamt geschlossener und körperhafter als zuvor.
Um die plastische Wirkung der Fassade zu stärken, sowie um die umfangreich „durchreparierte“ Putzfassade abzudecken, wurden auf der Rücklage ein streng horizontal ausgerichteter grafisch wirkender Putz mit wellenförmigen Rillen appliziert.
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