Architekturobjekte
Heinze ArchitekturAWARD 2023: Teilnehmer
WERFT 16
40549 Düsseldorf, Werftstraße 16
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS
Diese Objektpräsentation wurde angelegt von: KRESINGS
Basisdaten zum Objekt
Lage des Objektes
Werftstraße 16, 40549 Düsseldorf, Deutschland
Objektkategorie
Objektart
Art der Baumaßnahme
Erweiterung
Fertigstellungstermin
12.2020
Zeichnungen und Unterlagen
Projektbeteiligte Firmen und Personen
Verwendete Produkte
Gebäudedaten
Bauweise
Stahlbau
Tragwerkskonstruktion
Stahl
Anzahl der Vollgeschosse
3- bis 5-geschossig
Raummaße und Flächen
Bruttorauminhalt
20.170 m³
Bruttogrundfläche
5.640 m²
Nutzfläche
5.250 m²
Verkehrsfläche
180 m²
Grundstücksgröße
1.700 m²
Lage und Umgebung
Beschreibung
Objektbeschreibung
Das Bestandsgebäude aus den frühen 1980er Jahren, in dem zuletzt die Finanzverwaltung untergebracht war, ist gekennzeichnet durch eine prägnante Aluminium-Modul-Fassade und erinnert mit seiner Konstruktion an die Düsseldorfer Messe und das Fashion House. Im Rahmen der Revitalisierung wurde der Bau umfangreich saniert und energetisch zeitgemäß aufgestellt, wobei der ursprüngliche Charakter erhalten blieb.
Ziel war es, eine nachhaltige und attraktive Stadtentwicklung im Dialog mit dem Bestand zu schaffen. Der Bau aus den frühen 80ern wurde weitgehend erhalten und unter minimalem Materialeinsatz neu ausgebaut. Die Original-Vorhangfassade mit Aluminium-Paneelen wurde belassen und von innen freigelegt, nur die Fenstergläser sind ausgetauscht worden.
Prägnantestes Merkmal des Gebäudes ist das neue Geschoss, welches als eigenständiges Volumen konzipiert wurde. Dabei wurde die Designsprache des Bestandsgebäudes aufgegriffen und in Geometrie und Materialität fortgeführt. Die Wirkung des neuen Körpers wurde durch eine Auskragung an der Längsfassade verstärkt. Die markanten runden Ecken der Fenster und der Kubatur setzen sich hier fort. Bodentiefe Fenster lassen maximale Aussichten zu und tiefe Rücksprünge verschatten die Fenster, so dass kein außen liegender Sonnenschutz benötigt wird. Metallverkleidung und Materialkonzept stehen im warmen Kontrast zu den kühleren Farben und Materialien des Bestandes.
Der Dachkubus öffnet sich nach Osten und Westen mit Ganzglasfassaden und bietet weite Sicht auf den Rhein bzw die Skyline von Düsseldorf. Breite Treppen mit Stufen, die zum Hinsetzen einladen, führen auf die beiden großen Dachterrassen.
Eine der technischen Herausforderungen bestand in der konstruktiven und technischen Erweiterung und Aufstockung eines bestehenden Gebäudes um ein weiteres Stockwerk. Die Tragkonstruktion hatte zwar rechnerisch ausreichende Lastreserven – jedoch lediglich auf den bestehenden Stützenköpfen. Die Aufstockung besteht aus einer möglichst leichten Stahl-, Holz- und Glaskonstruktion, die über einen Lastverteilrost ihre Lasten an die bestehende Tragkonstruktion abgibt.
Im Innenbereich wurden offene, transparente und kommunikative Bürobereiche geschaffen. Konstruktive Elemente des Hauses blieben unverkleidet und bilden mit ihrer Patina einen Kontrast zu den Ausbauten. Die Tragkonstruktion und Fassade wurde im Inneren sichtbar gemacht und die bestehenden Bauteile um hochwertige Ausbaudetails ergänzt, sodass im Gebäude ein Loft- beziehungsweise Fabrikcharakter entsteht. Die überwiegend an der Fassade platzierten Stützen und die seitlichen Erschließungskerne erlauben großzügige und flexible Bürogeschosse, welche neben Zellen- und Open-Space-Büros auch neuen, individuellen Bürokonzepten Platz bietet. Mitarbeiter profitieren zusätzlich von einer integrierten Kindertagesstätte und einer Lounge, sodass hier einer Work-Life-Balance nichts mehr im Wege steht.
Das Nutzungskonzept sieht ein neues Zuhause für kreatives Arbeiten vor. Synergien von Leben, Arbeiten, Gemeinschaft – auch kleinere Unternehmen können von den Vorteilen profitieren. Sharing macht es möglich. Es sollte ein Ort geschaffen werden, der gemeinschaftlichen Mehrwert bildet: Gemeinsam genutzte Besprechungsräume, Eventflächen und Food Angebote, sowie Sportprogramm und Kinderbetreuung stellen die Gemeinschaft in den Mittelpunkt.
Der hauseigene Kindergarten, der „Werftraum“ – ein für alle nutzbares Wohnzimmer und die organisierten Sportmöglichkeiten sind Zeichen dieses Verschwimmens von Wohnen und Arbeit. Die WERFT 16 lebt das Prinzip DAS DORF IM HAUS. Die dörfliche Gemeinschaft der Mieter und Nutzer in einem Haus unterscheidet das Projekt von anderen.
Das architektonische Konzept wollte für diese New Work Philosophie ein weithin sichtbares Zeichen des Wandelsschaffen – jedoch im respektvollen Umgang mit dem Bestand. Analog zum Düsseldorfer Medienhafen, dessen Nutzungserweiterung seit 30 Jahre spektakuläre Architekturen nach sich zog, soll die WERFT 16 als Entwicklungskatalysa-tor für den Stadtteil wirken. Neue Gesichter und neue Ideen beleben die Umgebung auch nach klassischen Bürozeiten.Bereits kurz nach der Eröffnung entwickelten sich in der Nachbarschaft neue Konzepte und Umnutzungsprojekte.
Neben der sozialen Nachhaltigkeit besticht das Projekt auch durch eine hohe ökologische Nachhaltigkeit. Statt einem Neubau wurde hier eine progressive 80er Jahre Architektur reaktiviert und mit maximaler Wiederverwertung der Bestandsmaterialien saniert, erweitert und umgenutzt.
Schon in der Entwurfs- und Planungsphase wurden aus unterschiedlichsten Richtungen Erfahrungen und Meinungen gehört, gewertet und in die Planung integriert. Die Erarbeitung der baulichen Lösung basierte stark auf einem iterativen Prozess mit den Handwerkern und Fachleuten. Gemeinschaftlich wurde die beste Lösung gesucht. Die Schlosser hatten maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung und Umsetzung der Trennwände, Waschtische und Geländer; der Schreiner hat Vorschläge für Verkleidungen und Einbauten erarbeitet und der Fassadenbauer für die Eingangsanlagen war schon in der Entwurfsphase involviert um die bestmögliche Detaillierung und Maßlichkeit zu finden. Zusätzlich wurden bewusst lokale Handwerker involviert – viele Firmen sind in fußläufiger Entfernung vom Projekt ansässig, so die beiden Schlosser, der Schreiner, die Sanitär- und Lüftungstechnikfirma.
Auszeichnungen
FIABCI prix d’excellence 2022 – Silber
Polis Award 2021 – Gold
immobilienmanager Awards 2021 – Nominierung
ArchDaily Building of the Year 2021 – Nominierung
Schlagworte
Energetische Kennwerte
Energiestandard
Energetische Kennwerte
Primärenergie
Gas
Energetische Kennwerte
Primärenergiebedarf ("Gesamtenergieeffizienz")
195,00 kWh/(m²a)
Objektdetails
Gebäudespezifische Merkmale
Anzahl Arbeitsplätze
350
Anzahl Kinder
18
Anzahl Stellplätze
54
Das Objekt im Internet
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